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Silberband 062 - Götzendämmerung

Titel: Silberband 062 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erlebt hatte. »Ich hatte keine andere Wahl, als diesen kleinen Burschen mitzubringen. Er hätte mich sonst bestimmt verraten. Außerdem hoffe ich, daß wir von ihm ein paar Auskünfte erhalten werden.«
    Sie mußten eine halbe Stunde warten, dann ließ die Lähmung des Schwarzhäutigen nach. Der Körper des Fremden bestand aus einem kleinen oberen Teil mit den Sinnesorganen und einem ovalen Unterteil. Der Übergang zwischen beiden Teilen war eingeschnürt wie bei einer Wespe. An der Einschnürung saßen vier Ärmchen mit zartgliedrigen Händen.
    »Ich bin sicher, daß der Kerl Interkarties spricht«, sagte Alaska. »Auf jeden Fall müssen wir es versuchen.« Er beugte sich zu dem Schwarzhäutigen hinab. »Wir bedauern, daß wir Sie gefangennehmen mußten«, sagte er. »Es geschah nur zu unserer Sicherheit. Wir werden Ihnen keine Verletzungen zufügen und Sie wieder freilassen, wenn Sie vernünftig sind.«
    Die Augen, die wie leuchtende Walnüsse aussahen, bewegten sich langsam. Alaska war sicher, daß der Gefangene alles verstanden hatte.
    »Antworten Sie, wenn Sie mich verstehen«, forderte er den Schwarzhäutigen auf.
    »Wer sind Sie?« fragte das Wesen. Seine Stimme glich einem schrillen Pfeifen und war schwer zu verstehen. »Wie sind Sie hierhergekommen?«
    »Wir kamen durch einen Transmitter, der außerhalb der Station auf einer Müllhalde steht«, antwortete Tschubai.
    Der Schwarzhäutige drehte den Kopf hin und her. Er schien nicht zu begreifen, was Tschubai ihm sagte.
    »Er versteht uns, und er kann reden!« stieß Alaska erleichtert hervor. »Ras, übernehmen Sie das Verhör. Sie hatten den ersten Kontakt mit ihm. Ich möchte ihn auch mit meiner Maske nicht verwirren.«
    »Wir sind nicht von dieser Welt«, fuhr der Teleporter fort.
    »Sind Sie Freunde von Y'Kantomyros?«
    Tschubai zögerte mit einer Antwort. Der Schwarzhäutige hatte zweifellos den Namen eines Götzen genannt. War es gut, wenn sie ihrem Gefangenen sagten, daß sie Feinde der Götzen waren?
    »Wir wissen nicht, wer Y'Kantomyros ist«, wich Tschubai aus. »Wir sind gekommen, um uns auf dieser Welt umzusehen.«
    Der Schwarzhäutige begann zutraulicher zu werden. Er richtete sich auf und klammerte sich dabei an Tschubais Arm fest.
    »Ich bin ein Callomar«, sagte er. »Mein Name ist Grittos.«
    »Callomar«, wiederholte Alaska nachdenklich. »Das bedeutet soviel wie ›Verwirklicher‹.«
    »Sie können keine Freunde von Y'Kantomyros sein«, stellte Grittos mit Bestimmtheit fest. »Sonst hätten Sie mich nicht gefangengenommen.« Grittos machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich interessiere mich nur für meine Arbeit. Wenn ich rede, werde ich nur unnötig aufgehalten.«
    »Wir können ihn trotz aller Beteuerungen nicht weggehen lassen«, mischte sich Corello ein.
    Grittos schien zu merken, daß von ihm gesprochen wurde. Er hob argwöhnisch den Kopf. »Kann ich jetzt gehen?«
    »Nein«, sagte Alaska. Er wandte sich an seine Begleiter. »Es ist zu gefährlich, ihn freizulassen. Außerdem kann er uns viele Fragen beantworten.«
    Obwohl er die letzten Worte des Maskenträgers nicht verstanden haben konnte, schien der Schwarzhäutige zu begreifen, daß die Fremden sich gegen seine Wünsche entschieden hatten.
    Er handelte blitzschnell.
    Sein Kopf zuckte nach vorn. Sein Mund öffnete sich weit. Zwei Reihen kleiner spitzer Zähne wurden sichtbar. Er hieb sie in Tschubais Hand. Unwillkürlich ließ der Mutant das kleine Wesen los. Grittos warf sich herum und rannte aus dem Versteck hinter den Schalen.
    Alaska trat auf den Gang hinaus und zog den Strahler. In diesem Augenblick tauchte am Ende der Schalenreihe der Flaschenwagen auf.
    Der Transmittergeschädigte stieß eine Verwünschung aus. Er schob seine Waffe in den Gürtel zurück. Grittos verschwand zwischen den Schalen. Alaska kehrte in das Versteck zurück.
    »Er ist entkommen!« stieß er hervor. »Ausgerechnet jetzt tauchte der Austauschwagen auf und erlaubte ihm dadurch die Flucht.«
    Tschubai entmaterialisierte.
    »Ras wird ihn zurückbringen«, sagte Irmina Kotschistowa.
    Doch Alaska blieb skeptisch. Der Callomar hatte einen schlauen Eindruck gemacht. Er würde sich so leicht kein zweites Mal gefangennehmen lassen.
    Wenn sie Pech hatten, begab sich Grittos sofort zu dem Götzen, um ihm von seinem Zusammentreffen mit den Fremden zu berichten. Sie konnten nur hoffen, daß die Arbeitslust des Callomars echt war.
    Ein paar Minuten später kam Tschubai allein zurück. »Ich kann ihn nicht mehr

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