Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
schnell Asporc hinter uns zusammengeschrumpft ist, Alantor Myn?« rief jemand aus der Menge. »Wir entfernen uns mit unheimlicher Geschwindigkeit von unserer Welt.«
    »Das ist mir nicht entgangen«, antwortete der wissenschaftliche Leiter. »Ich kann dir sogar sagen, daß wir uns mit etwas mehr als halber Lichtgeschwindigkeit fortbewegen. Das ist ein phantastischer Wert. Aber selbst wenn wir so schnell wie das Licht flögen, könnte uns das nichts anhaben. Ich bin sicher, daß wir früher oder später dieses Raumschiff zu handhaben lernen. Wann das sein wird, ist nicht ausschlaggebend – denn uns steht alle Zeit des Universums zur Verfügung. Vielleicht trägt uns dieses Raumschiff Lichtjahre von unserer Heimat fort, bis wir es beherrschen. Na und? Es ist nicht viel, wenn wir einige Jahre opfern und damit einige Jahrhunderte unserer Entwicklung überspringen. Üben wir uns in Geduld, dann können wir in naher Zukunft zu unserem Volk zurückkehren und ihm dieses einmalige technische Wunderwerk zum Geschenk machen. Wollt ihr auf diese Chance verzichten, Asporcos?«
    Die Wissenschaftler antworteten auf eindrucksvolle Weise – sie verfielen in einen Begeisterungstaumel. Vergessen war die Angst, überwunden der Schock, entfacht die Begeisterung. Aber sie währte nicht lange. Plötzlich fuhr ihnen der Schreck wieder in die Glieder, das Entsetzen lähmte sie.
    Heydrac Koat starrte auf den Bildschirm und konnte nicht fassen, was er dort sah: Die Sterne verschwanden.
    Neben ihm sagte Arnani Cuor mit tonloser Stimme: »Es gibt den überlichtschnellen Sternenflug also doch!«
    ***
    Die Raumschiffzentrale glich in den Augenblicken nach dem Verschwinden der Sterne einem Hexenkessel. Die Wissenschaftler, die eben noch Alantor Myn ihr Vertrauen geschenkt hatten, wandten sich nun gegen ihn.
    Sie beschuldigten ihn, zu lange gezögert zu haben. Schon vorher hatten einige Wissenschaftler darauf bestanden, das Steuer des Schiffes in die Hand zu nehmen. Doch sie waren von den Besonnenen überstimmt worden. Niemand wollte das Risiko eingehen, durch unsachgemäßes Hantieren Fehlschaltungen zu verursachen und dadurch das Schiff zu beschädigen oder die an Bord befindlichen Wissenschaftler zu gefährden.
    Jetzt sah die Lage allerdings anders aus. Die Wissenschaftler wischten die Bedenken beiseite, vergaßen alle Vorsicht, denn es galt, rasch zu handeln. Wenn es ihnen nicht gelang, den Überlichtantrieb auszuschalten und das Raumschiff zu stoppen, dann würden sie sich irgendwann in einem fremden Weltall wiederfinden, ohne die Aussicht, jemals nach Asporc zurückkehren zu können.
    Alantor Myn versuchte noch einmal, seine Kollegen umzustimmen.
    »Wer sagt, daß das Schiff sich im Überlichtflug befindet!« rief er. »Das ist eine reine Vermutung, die sich auf nichts stützt. Die Möglichkeit, daß das Bildschirmsystem ausgefallen ist, liegt viel näher.«
    Die Wissenschaftler lachten ihn aus. Einer von ihnen trat vor und sagte:
    »Wir haben von Anfang an herausgefunden, daß es auf diesem Schiff Geräte gibt, die mit Energieformen arbeiten, die uns unbekannt sind. Alle Spezialisten sind sich darin einig, daß es sich um Energien aus einem übergeordneten Kontinuum handelt. Wozu benötigt man diese Überenergie, wenn nicht, um das Schiff entweder in das andere Kontinuum zu schleudern oder es überhaupt in jene Energieform umzustrukturieren? Durch dieses Ausweichen in ein anderes Kontinuum, das ganz anderen Gesetzen unterliegen muß als unser Universum, könnten Entfernungen in kürzester Zeit übersprungen werden, für die man im konventionellen Raumflug Jahre oder Jahrzehnte benötigt. Das ist nicht graue Theorie, sondern wir erleben das in diesem Augenblick.«
    Alantor Myn dachte noch nicht daran, dem Drängen seiner Kollegen einfach nachzugeben.
    »Selbst wenn ihr recht habt und wir mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit durch ein übergeordnetes Kontinuum fliegen, ist das noch lange kein Grund den Kopf zu verlieren. Wir müssen jede unserer Handlungen gut überlegen.«
    »Und mit jedem Gedanken, den wir an Überlegungen verschwenden, vergrößert sich die Kluft zwischen uns und Asporc!« rief jemand.
    »Wir dürfen nicht länger warten!«
    »Wir müssen sofort Maßnahmen ergreifen!«
    »Und welche Maßnahmen sollen das sein?« fragte Alantor Myn.
    »Wir haben bei der langwährenden Erforschung des Schiffes nicht nur Mißerfolge zu verzeichnen gehabt«, wurde ihm von einem Gegenspieler geantwortet. »Unsere Erfolgsliste ist recht

Weitere Kostenlose Bücher