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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Bordin unwillig an. »Ich habe jetzt weder Zeit noch Lust. Er soll sich anmelden, wie es üblich ist.«
    »Das habe ich ihm bereits gesagt, doch er besteht darauf, von Ihnen selbst empfangen zu werden. Er sagt, er hätte besondere Wünsche, über die er nur mit Ihnen sprechen könnte.«
    Doynschto war unschlüssig. Er kannte diese aufdringlichen reichen Yaanztroner, die offenbar glaubten, er warte nur darauf, ihnen ein besonderes Gehirn einpflanzen zu dürfen.
    »Sage ihm, daß ich sein Geld nicht brauche, Percto.«
    »Aber er ist kein reicher Mann, Doynschto. Er sieht eher ärmlich aus. Sein Name ist Vrotesch.«
    Doynschto hatte diesen Namen noch nie gehört. Arme Patienten kamen selten in die Privatklinik. Doynschto wurde neugierig. Vielleicht war der Besucher nur ein Spinner, den er wieder nach Nopaloor zurückschicken würde. Es konnte sich aber auch um einen interessanten Fall handeln.
    »Ein bißchen Abwechslung kann mir nicht schaden«, sagte er zu dem Bordin. »Ich werde ihn empfangen.«
    »Noch heute abend?« fragte Percto erstaunt.
    »Warum nicht? Führ ihn zu mir!«
    Doynschto war froh, daß er sich aufgerafft hatte, irgend etwas zu tun. Ohne den Besucher hätte er den Abend wieder mit Grübeleien beschlossen. Er war gespannt, wer dieser Vrotesch war und was er wollte.
    Nach ein paar Minuten kam Percto mit dem Besucher zurück. Doynschto stand einem schäbig gekleideten Yaanztroner gegenüber. Vrotesch war alt und ging gebeugt.
    Doynschto war enttäuscht. Wahrscheinlich wollte dieser alte Mann nur eine kostenlose Transplantation erbetteln.
    Der Wissenschaftler winkte dem Bordin zu. »Bring ihn wieder hinaus! Ich habe es mir anders überlegt.«
    »Kommen Sie!« sagte der Bordin zu Vrotesch. »Doynschto der Sanfte kann jetzt nicht mit Ihnen sprechen.«
    Als Vrotesch sich nicht bewegte, wollte Percto ihn am Arm nehmen und zum Ausgang ziehen. Doch der Besucher schien mit den Füßen im Boden verwurzelt zu sein. Er reagierte auch nicht, als Percto seine Anstrengungen verstärkte. Doynschto wußte, daß sein junger Diener kein Schwächling war.
    »Ich werde mit Doynschto sprechen«, sagte Vrotesch.
    Seine Stimme klang leise, aber bestimmt. Irgend etwas schwang in ihr mit, was Doynschto irritierte. Diese Stimme paßte nicht zu dem äußeren Erscheinungsbild des Yaanztroners. So sprach kein verarmter Bürger von Nopaloor.
    »Laß ihn!« befahl Doynschto dem verwirrten Diener. »Ich werde mit ihm reden. Allein.«
    »Er ist aufdringlich«, stellte Percto empört fest.
    »Das sehe ich!« meinte Doynschto gelassen. »Ich werde mit ihm fertig, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
    Der Diener ging zögernd hinaus.
    Als er mit dem Besucher allein war, ließ Doynschto sich in einem Sessel nieder und sah Vrotesch aufmerksam an. »Nun?« fragte er.
    »Ihr Diener mag mich nicht!« stellte Vrotesch fest.
    Doynschto schüttelte den Kopf und lachte. »Machen Sie sich seinetwegen Sorgen? Es ist doch bedeutungslos, was dieser Bordin von Ihnen hält!«
    Wenn dieser Mann ein derart gestörtes Verhältnis zu den Bordins hat, kann man voraussetzen, daß er noch nie einen Vertrag mit einem Bordin geschlossen hat! überlegte Doynschto. Was veranlaßte ihn, mit diesem armen Alten noch länger hier zu sitzen?
    »Ich kümmere mich um alles«, erklärte Vrotesch. »Es erleichtert mir den Aufbau eines Gesamtbilds.«
    Doynschto starrte die abgerissene Kleidung dieser Gestalt an und fragte sich irritiert, ob dieser Mann früher einmal reich und mächtig gewesen sein mochte. In Nopaloor spielten sich die merkwürdigsten Geschichten ab.
    »Sie wollen sagen, daß Sie vom Verhalten meiner Diener auf mich schließen«, sagte Doynschto verblüfft.
    »Ja«, bestätigte Vrotesch freundlich. »Vom Verhalten Ihrer Diener, von der Einrichtung dieses Zimmers, von der Art, wie Sie reden und sich bewegen. Ich beziehe alles in meine Betrachtungen ein und bilde mir dann ein Urteil.«
    Doynschto war erschüttert. Entweder war dieser Mann ein unverschämter Aufschneider, oder er besaß Qualitäten, die von seiner äußeren Aufmachung verborgen wurden.
    »Sind Sie ein Agent des GOK?« entfuhr es Doynschto gegen seinen Willen.
    Der Besucher lachte, und Doynschto wurde von diesem Lachen angesteckt.
    »Und wie ist Ihr Urteil in meinem Fall ausgefallen?« fragte der Wissenschaftler weiter.
    »Es ist noch nicht abgeschlossen«, erwiderte der Besucher.
    Doynschto entschied, sich nicht länger vom erstaunlichen Selbstbewußtsein des Fremden beeindrucken zu

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