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Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit

Titel: Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lassen und sind zu einem Entschluß gekommen, der von niemandem abgelehnt wird.«
    Er blickte Rhodan abermals forschend an, als erwarte er, daß dieser die Absichten errate. Als Rhodan nicht reagierte, sagte er: »115 Raumschiffe der Expeditionsflotte werden gesprengt werden, wenn das Todeslied verklungen ist, nur die ROTAP wird nach Naupaum zurückkehren. Wir werden das Ende der Flotte festhalten und den Völkern von Naupaum später vorführen.«
    Er deutete auf die Fernsehkameras, um klarzumachen, was er meinte. »Danach wird das Lied auch auf allen bewohnten Planeten von Naupaum erklingen.«
    Rhodan fühlte sich unfähig, darauf etwas zu antworten. Ihm war augenblicklich klar, daß eine derartige Demonstration eines rituellen Massenselbstmordes ihre Wirkung nicht verfehlen würde.
    »Wann«, fragte Rhodan mit belegter Stimme, »wann wird es soweit sein? Wann verklingt das Lied?«
    Heltamosch drehte sich um und blickte den Priester an. »Ilanosch wird das Zeichen geben«, erklärte er. »Wann wird das sein?«
    Der Verschleierte trat näher an Rhodan und den Herrscher heran und erklärte umständlich, daß wenigstens vier Tage verstreichen mußten. Er rechtfertigte diese Frist mit einer Reihe von Notwendigkeiten, die wohl nur aus der Sicht der besonderen Mentalität der naupaumschen Völker zu begreifen waren.
    Rhodan fühlte sich zunächst erleichtert, weil er glaubte, einen Aufschub gewonnen zu haben. Dann aber erfaßte er, daß er weder in vier Tagen noch in vier Jahrzehnten ethische Überzeugungen ändern konnte, die in einer jahrhunderttausendealten Tradition wurzelten.
    »Bitte, Rhodan, setz dich an meine Seite«, sagte der Raytscha. »Sing das Lied mit mir!«
    Rhodan hob abwehrend die Hände. »Du glaubst doch nicht wirklich, daß ich das tun werde?«
    Heltamosch schien maßlos überrascht und enttäuscht zu sein. »Warum willst du mir diesen Freundschaftsdienst nicht erweisen? Es dauert keine Ewigkeit.«
    »Vier Tage sind zu lang.«
    »Wer spricht von vier Tagen? Es genügt, wenn du einige Stunden bei mir bleibst.«
    Rhodan setzte sich wortlos. Er sagte sich, daß es egal war, wo er die nächsten Stunden verbrachte. Weder in der Zentrale noch an anderer Stelle im Schiff konnte er die Ereignisse beeinflussen.
    Bald schon bedauerte Rhodan, daß er geblieben war. Es gehörte eine ungeheure Willenskraft dazu, sich dem eigenartigen Gesang zu entziehen und sich von der seltsamen Atmosphäre nicht einfangen zu lassen. Je länger er neben dem Raytscha saß, desto deutlicher wurde ihm, wie sehr sich die Raytaner in einen Todesrausch versetzten.
    Er konzentrierte sich ganz auf die Frage, wie er den Massenselbstmord verhindern konnte. Vier Stunden lang dachte er über das Problem nach, wobei es ihm gelang, sich so weit zurückzuziehen, daß er von seiner Umgebung nichts mehr bemerkte.
    Er fand keine Lösung!
    Im Gegenteil. Als Heltamosch seinen Arm berührte und ihm das Zeichen gab, daß er aufstehen konnte, wußte er weniger als zuvor, was er tun konnte. Der Schock saß zu tief. Mit vernünftigen Argumenten und Überlegungen durfte er Heltamosch nicht kommen. Es half nichts, ihm klarmachen zu wollen, daß sie durch ihren freiwilligen Tod den Sieg der Pehrtus erst vollkommen machten.
    Neben Heltamosch verließ er die Plattform. Der Priester folgte ihnen mit wenigen Schritten Abstand.
    »Was geschieht jetzt?« fragte Rhodan.
    Sie gingen quer durch die versammelte Menge hindurch. Die Männer und Frauen der ROTAP waren aufgestanden und machten ihnen schweigend Platz. Zeno und Gayt-Coor schlossen sich der kleinen Gruppe an.
    »Wir werden den letzten Schritt vorbereiten«, erläuterte Heltamosch. »Auf den anderen Schiffen singen die Männer und Frauen meines Volkes weiter, bis es vorbei ist. Wir haben die Aufgabe, das Ereignis in Bild und Ton festzuhalten, die Schiffe zu sprengen und die Botschaft nach Naupaum zu überbringen.«
    Sie betraten eine Technikermesse, die mit positronischen Geräten ausgestattet worden war und den Charakter einer Schaltzentrale angenommen hatte.
    »Von hier aus wird Ilanosch die Vorgänge leiten und überwachen. Von ihm hängt jetzt alles ab«, sagte der Herrscher.
    Zu diesem Zeitpunkt verstand Rhodan noch nicht, was er damit zu erkennen gegeben hatte. »Ich wollte, wir wären niemals hierhergeflogen, Heltamosch.«
    Der Raytscha blickte ihn überrascht an. »Warum sagst du das, Rhodan? Hast du denn noch immer nicht begriffen, daß wir sehr glücklich über diese Entscheidung sind? Endlich

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