Silberband 072 - Kontakte mit der Ewigkeit
Hinterlassenschaften der Pehrtus, und es kommt zu KONTAKTEN MIT DER EWIGKEIT …
1.
November 3457
Als Rhodan den Petraczer in die Zentrale kommen sah, fragte er sich unwillkürlich, warum er für dieses Wesen so starke Sympathien empfand. Gayt-Coor war nur 1,70 Meter hoch, aber er hatte fast eineinhalb Meter breite Schultern. Mit seinem beschuppten Körper und dem drachenähnlichen Mund sah Gayt-Coor wie eines jener Fabelwesen aus, die in der Vergangenheit die Erde bevölkert hatten.
»Da kommt das Ungeheuer!« bemerkte Zeno unbehaglich.
Perry Rhodan lächelte. Er hatte längst bemerkt, daß der Accalaurie im Körper eines Yaanztroners dem Echsenabkömmling mit Zurückhaltung begegnete.
Rhodan, Zeno und Heltamosch standen vor den Bildschirmen der Außenbeobachtung in der Zentrale der PRYHNT. Gayt-Coor hatte in seiner Kabine geschlafen und war über Bordfunk in die Zentrale gerufen worden, nachdem die PRYHNT in das Fuehrl-System eingeflogen war.
Die beiden Doppelaugen Gayt-Coors blickten in Richtung der Gruppe. »Wir haben geschlafen«, sagte er. »Sind wir am Ziel?«
»Ich habe geschlafen«, verbesserte Heltamosch.
»Ich habe geschlafen«, korrigierte Gayt-Coor sich mit sanfter Stimme. »Sind ich am Ziel?«
»Man sollte Ihnen verbieten, unsere Sprache zu benutzen«, sagte Heltamosch. »Ein hochintelligentes Wesen wie Sie dürfte solche Fehler nicht begehen.« Ein mißtrauischer Zug trat in sein Gesicht. »Sie machen das wohl nur, um mich zu ärgern?«
»Nein!« versicherte der Petraczer kühl.
»Die dritte Welt ist interessant«, lenkte Rhodan die Aufmerksamkeit der anderen auf die Ereignisse auf den Bildschirmen.
»Sie heißt Horntol«, erklärte Heltamosch. »Das Fuehrl-System besitzt insgesamt fünf Planeten.«
Rhodan und seine neuen Freunde waren mit dem Frachtraumschiff VALLAD von Yaanzar aus gestartet und dann im Weltraum in die PRYHNT umgestiegen. Torytraes Informationen hatten Heltamosch veranlaßt, mit seinem Flaggschiff direkt das Fuehrl-System anzufliegen.
Rhodan warf Heltamosch einen Seitenblick zu. »Ich wundere mich, daß Sie mir noch immer in einer solchen Form helfen«, sagte er. »Was ich für Sie getan habe, ist längst ausgeglichen. Als zukünftiger Herrscher über das Naupaumsche Raytschat haben Sie doch bestimmt andere Dinge zu tun.«
»Ich dachte mir schon, daß Sie diese Frage früher oder später stellen würden.« Heltamosch lächelte. »Natürlich ist es keine Selbstlosigkeit, wenn ich Sie auch diesmal unterstütze. Sie sind kein gewöhnlicher Ceynach, das haben wir alle längst gemerkt. Ich weiß auch, daß es für Sie unmöglich ist, mich mit Raumschiffen und Waffen zu unterstützen. Ein Ceynach-Gehirn Ihres Formats kann jedoch unter Umständen eine große moralische und psychologische Unterstützung bedeuten.«
Rhodan war nicht völlig überzeugt. Er empfand es außerdem als bestürzend, daß er fester Bestandteil von Heltamoschs Plänen war. Das konnte bedeuten, daß Rhodan früher oder später in die innenpolitischen Schwierigkeiten von Naupaum verwickelt werden würde. Daran hatte der Terraner im Körper des Duynters Toraschtyn jedoch kein Interesse.
Rhodan hatte den Schock, daß er nicht nur in einer von seiner Heimat weit entfernten Galaxis, sondern auch gleichzeitig in einer Antimaterieballung lebte, inzwischen überwunden. Sein Optimismus und seine Entschlossenheit hatten ihn schnell wieder aktiv werden lassen. Er wollte sich so schnell nicht geschlagen geben.
»Eine friedliche Welt!« stellte Gayt-Coor fest und riß mit dieser Bemerkung Rhodan aus den Gedanken. »Ich kann mir nicht vorstellen, warum der Jäger uns ausgerechnet hierher geschickt hat.«
»Alles, was Torytrae tut, hat einen Sinn«, sagte Rhodan.
Zeno lachte auf. »Sie sprechen von einem Wesen, das noch vor wenigen Tagen nichts unversucht gelassen hat, Sie zu töten.«
»Ich schätze Torytrae trotzdem«, meinte Rhodan. »Es ist schade, daß ich keine Zeit habe, mich mehr mit den Yulocs zu beschäftigen. Sie waren das interessanteste Volk dieser Galaxis.«
»Abgesehen von den Pehrtus!« sagte Heltamosch.
»Von den Pehrtus kennen wir nur den Namen«, sagte Rhodan. »Wir wissen nicht, ob sie noch existieren. Sie sind nur ein Gerücht.«
»Eine Spur, der Sie hoffnungsvoll nachgehen«, ergänzte Zeno.
Rhodan sah das Wesen mit dem unaussprechlichen Namen, dem erst Gayt-Coor den Namen Zeno gegeben hatte, nachdenklich an.
»Meine Hoffnungen sind auch die Ihren, Zeno! Wenn ich zurückfinde,
Weitere Kostenlose Bücher