Silberband 076 - Raumschiff Erde
Lebewesen an!« stieß er hervor.
Igor Anochin griff plötzlich an sein Gürtelhalfter und riß den Impulsstrahler heraus. Im nächsten Moment brach er zusammen.
Oberst Maurice reichte den Narkosestrahler, den er sich von einem seiner Leute unauffällig hatte geben lassen, zurück. »Niemand rührt den Fremden an!« befahl er und deutete auf Major Anochin.
Perry Rhodan musterte die narkotisierte Gestalt und sah, wie sich der äußerlich absolut menschliche Körper auflöste, aus der Kleidung kroch und einen Klumpen zitternder geleeartiger Substanz bildete.
»Ich habe sein Nervensystem gelähmt, deshalb kann er die angenommene Gestalt nicht beibehalten«, erläuterte Hubert Selvin Maurice mit selbstzufriedenem Lächeln.
»Ein Molekülverformer also«, sagte der Großadministrator. »Das ist des Rätsels Lösung. Auf diese Weise konnte er sich immer wieder in einer anderen Gestalt verstecken. Aber wie sind Sie darauf gekommen, daß das nicht Major Anochin war, Oberst?«
Maurices Lächeln erlosch. »Er weckte meinen Verdacht, als er mich abzulenken versuchte, damit ich die Zelle von Sergeant Gabor nicht untersuchte. Wahrscheinlich liegt in ihr die Leiche des echten Anochin. Der Major wollte offenbar tatsächlich die Zelle inspizieren. Ihm muß etwas an Gabors Zelle aufgefallen sein. Er öffnete die Tür, wurde getötet – und dann nahm der Fremde seine Gestalt an, nachdem er sich seiner Erinnerungen bemächtigt hatte. Diese Erinnerungen verführten ihn dann zu einem zweiten Fehler. Er nannte uns die genaue Zahl der Personen, die in der Schaltzentrale beschäftigt sind, und er betonte extra noch, daß der Schaltmeister darin eingerechnet sei. Es kam mir unwahrscheinlich vor, daß ein Mensch die genaue Zahl genannt hätte. Die meisten hätten wahrscheinlich fast vierhundert Personen gesagt oder Hunderte von Menschen.«
»Aber wenn der Molekülverformer vorher Sergeant Gabors Gestalt angenommen hatte, was ist dann aus Gabor geworden?« fragte der Captain.
»Wahrscheinlich tötete er ihn, als er zuerst an Bord der Space-Jet ging, und verbarg seine Leiche. Er muß irgendwann auch den echten Piloten getötet haben, um seine Aufgabe übernehmen zu können. Wer weiß, wie lang die gesamte Kette der Opfer ist, die er umbringen mußte, um auf den Flottentender zu kommen.« Er wandte sich an seine Leute. »Bringt ihn in eines der Labors und legt ein Fesselfeld um ihn! Und Vorsicht, er ist gefährlich.«
»Wir alle sind Ihnen zu Dank verpflichtet, Oberst«, sagte Perry Rhodan. Er wandte sich an die Umstehenden, denn fast alle Personen hatten ihre Plätze verlassen, um zu sehen, was hier vorging. »Bitte, gehen Sie wieder an Ihre Arbeit!« sagte er. »Diese Gefahr ist zwar gebannt, aber wir werden noch viele Gefahren überstehen müssen, bevor die Menschheit wieder sicher sein darf.«
6.
Als Hotrenor-Taak den Wachen befahl, Leutnant Matteo abzuführen, geschah es. Die Überschweren hielten Tino Matteo für einen harmlosen Feigling, deshalb waren sie von seiner Aktion völlig überrascht. Nur deshalb gelang es dem Mathelogiker, dem am nächsten stehenden Mann die Impulswaffe zu entreißen und auf Hotrenor-Taak anzulegen.
Nur einer reagierte ebenso schnell wie immer: Leticron.
Er feuerte seinen Impulsstrahler ab, als Matteo gerade auf den obersten Laren anlegte. Tino Matteo starb, bevor er erschrecken konnte.
Thornt Epitchers Gesicht verhärtete sich zu einer ausdruckslosen Maske. Der Major empfand Schmerz und Trauer über den Tod des jungen Mathelogikers, dessen Leben erst richtig hatte beginnen sollen. Aber er wußte, er durfte diese Gefühle nicht zeigen, wenn sein Plan nicht im letzten Moment vereitelt werden sollte.
Leticron schob seinen Impulsstrahler ins Gürtelhalfter zurück und sagte bedauernd: »Es ist schade um ihn. Wäre er vernünftig geblieben, wäre ihm nichts weiter passiert, außer daß er einige Zeit als Gefangener hätte leben müssen.« Er wandte sich an die Wachen. »Schafft ihn weg und gebt seinen Überresten ein Begräbnis im Raum, wie es sich für einen Raumfahrer gehört. Er ist letzten Endes wie ein echter Mann gestorben.«
»Ich danke Ihnen, Erster Hetran«, sagte Hotrenor-Taak. »Sie haben mir das Leben gerettet.«
»Es war meine Pflicht, Verkünder der Hetosonen«, sagte der Überschwere und neigte leicht den Kopf. Er blickte den Mann an, dem Matteo die Waffe entrissen hatte. »Du hättest beinahe den Tod des Verkünders der Hetosonen verschuldet, weil du deine Pflichten
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