Silberband 085 - Allianz der Galaktiker
zurück.
»Ich bin froh, dass sie Mutschili nicht gefunden haben«, sagte Squen erleichtert.
»Dazu hast du auch allen Grund!«, fauchte Myral ihn wütend an. »Warum konntest du deinen Mund nicht halten?«
»Vater behauptet, er sei gefährlich und ein Feind, und ich habe es auch nicht böse gemeint. Es rutschte mir einfach so heraus.«
»Würdest du es noch einmal tun?«
»Bestimmt nicht – aber jetzt ist es zu spät.« Squen schaute sich suchend nach allen Seiten um. »Wo mag er nur geblieben sein?«
»Wegteleportiert, was sonst? Vorher hat er das nicht getan.«
Sie unterhielten sich noch eine Weile, während sie im hohen Gras auf dem Bunkerhügel hockten. Gucky war immer mehr davon überzeugt, dass ihm von den Kindern keine Gefahr mehr drohte.
Er teleportierte in ihre Richtung, bis er dicht vor ihnen rematerialisierte. Diesmal wackelte er aber nicht mit den Ohren und streckte auch nicht die Zunge heraus, sondern legte mit bezeichneter Geste den Zeigefinger auf die Lippen. Langsam setzte er sich zu ihnen und versuchte ein freundliches Lächeln, wobei er hoffte, dass sie es auch als solches verstanden.
Squen wollte überrascht aufspringen, aber Myral hielt ihn fest. »Mutschili, sind wir froh, dass du wieder da bist! Aber sie suchen dich, du darfst nicht hier bleiben – ach, er versteht uns ja sowieso nicht, Squen.«
Gucky kannte mittlerweile die zgmahkonische Geste für eine Bejahung und ahmte sie nach, so gut er konnte. Und die Kinder begriffen.
»Wir brauchen den Translator, Squen. Holst du ihn?«
»Dann weiß Vater sofort, was ich damit will.«
»Hole ihn heimlich!«
Squen zögerte. Myral stand auf. »Dann hole ich ihn eben. Ich tue so, als wüsste ich nicht, wo du jetzt bist, und suche dich. Aber bleibt nicht hier. Geht zu den Bäumen, wo der Wald anfängt. Versteckt euch dort. Die Soldaten kommen bald zum Bunker zurück. Mutschili, du brauchst keine Angst zu haben, ich hole nur den Translator.«
Und schon rannte sie davon, auf die Siedlung zu.
Gucky wusste, dass er ein großes Risiko einging. Es konnte sein, dass die Zgmahkonen die Kinder überwachen ließen und so den Weg zu ihm fanden. Myrals Rat, sich zum Waldrand zurückzuziehen, war gut. Der Wald begann etwa zwei Kilometer entfernt.
Squen nahm ihn bei der Hand und marschierte los. Seine Gedanken verrieten, dass er alles versuchen würde, seinen Fehler wieder gutzumachen. Nicht nur Guckys wegen, sondern hauptsächlich, um Myrals Freundschaft nicht zu verlieren.
Es war besser, jetzt nicht zu teleportieren, sondern Kräfte für eine vielleicht nötige Flucht zu sammeln. Das Gelände war zum Glück ziemlich unübersichtlich und bot überall gute Deckung. Sie brauchten eine halbe Stunde, bis sie den Wald erreichten.
Myral hatte inzwischen Squens Elternhaus betreten, aber seine Mutter und sein Vater waren nicht da. Hastig lief sie in das Zimmer des Jungen und fand den Translator unter seinem Bett. Sie nahm ihn an sich und machte, dass sie wieder davonkam. Sie kürzte den Weg ab und lief seitwärts durch ein unbebautes Feld zum Wald.
»Hat niemand was gemerkt?«, fragte Squen ängstlich.
»Bei dir war keiner zu Hause.«
Gucky, der nicht mehr das unintelligente Tier spielte, nahm dem Mädchen den Translator ab, stellte ihn auf den Boden und schaltete ihn ein. Seine Worte kamen nun klar und deutlich in der zgmahkonischen Umgangssprache aus dem Gerät, sodass eine einwandfreie Unterhaltung möglich war.
»Zuerst möchte ich euch beiden für euer Vertrauen danken, Squen und Myral. Ich bin wirklich der gesuchte Mutant, aber ich versichere euch, dass ich eurem Volk keinen Schaden zufügen will. Meine Freunde wollen nur in ihre Heimat zurückkehren, das ist alles. Ich bin unbeabsichtigt nach Kernoth gelangt und will ebenfalls wieder weg. Wenn ihr mir dabei helft, begeht ihr kein Verbrechen.«
Die Kinder hatten mit angehaltenem Atem zugehört. Ihre Gedanken verrieten rückhaltlose Zustimmung, wenn auch ein gewisses Bedauern darüber zu spüren war, dass aus dem possierlichen Mutschili plötzlich ein fremder Agent geworden war. Doch das machte alles noch viel aufregender.
»Wie können wir dir helfen?«, fragte Myral eifrig.
»Indem ihr mich nicht verratet. Das ist alles.«
»Willst du im Wald bleiben?«
»Das wird am besten sein. So schnell findet mich hier niemand. Nicht mehr lange, dann werden sie mich überhaupt nicht mehr finden können. Und nun geht nach Hause, damit man euch nicht vermisst. Ihr könnt jederzeit hierher kommen und
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