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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Realität. Aber Dadj konnte nicht aus seiner Norm ausbrechen.
    »Ich werde dich rächen, Ciro«, versprach er.
    Ciro blinzelte, als Provs Strahlen durch die Krone eines Baumes drangen und seine Augen trafen. Er lachte glucksend. Glücklich? Es war das Lachen eines unbelasteten Kindes. Ein Mann, der lachte wie ein Vierjähriger.
    »Ich werde dich rächen, Ciro«, sagte Dadj wieder, obwohl er wusste, dass der Freund ihm nicht zuhörte. »Ich habe durch Zufall herausgefunden, was wirklich mit dir passierte. Du bist nicht Opfer eines Unfalls, sondern Aras, Springer und Arkoniden haben dir das angetan. Man will die Angelegenheit vertuschen, um diplomatische Verwicklungen zu vermeiden. Jawohl: Diplomatie über alles. Ein Einzelner ist für sie niemand. Dabei bedenken sie nicht, dass die Gemeinschaft aus Individuen besteht, von denen jedes gleich wichtig ist …«
    »Sieh nur – Prov!«, seufzte Ciro. Er erkannte den Freund einfach nicht. Dadj hatte gehofft, dass Ciros Erinnerung mit der Zeit zurückkommen würde, aber nun waren fast vierzehn Tage vergangen, und sein Zustand hatte sich nicht gebessert.
    »Man hat mich kaltgestellt«, fuhr Dadj fort. »Jedenfalls lässt man mich nicht mehr aus der Provcon-Faust heraus. Aber ich habe mir ein Raumschiff besorgt und … Na, Schwamm drüber. Ich schweige besser über mein Vorhaben. Aber so viel will ich dir verraten, Ciro: Ich werde dich rächen. Marzal, Alaxios und Gorgal müssen für das büßen, was sie dir angetan haben. Ich habe mir alles genau überlegt. Die größte Schwierigkeit ist, aus der Provcon-Faust hinauszukommen – mir fehlt nur noch ein Vakulotse …«
    Dadj redete und redete, und es machte ihm nichts aus, dass der Freund ihm nicht zuhörte. Er merkte gar nicht, dass er sich inzwischen selbst schon von der Umwelt abgekapselt hatte und nur noch ein einziges Gesetz kannte: Rache!
    »Ich muss jetzt gehen.«
    Ciro hatte sich eben nach einem kleinen Tier im Gras gebückt, das in seine Welt eingedrungen war. Als es wieder verschwand und er sich dem Namenlosen an seiner Seite zuwenden wollte, war auch dieser fort.
    Ciros Blick richtete sich in die Ferne, durchbrach die Schranken von Zeit und Raum … Er sah ein kugelförmiges Gebilde, das von unheimlichen Elementen einer ganz und gar fremdartigen Welt geschüttelt wurde – und darin war der namenlose Fremde eingeschlossen, der versucht hatte, die Barriere der unheimlichen Elemente zu durchbrechen … Armer Mann. Ciro würde ihn nie wieder sehen. Er vergoss ein paar Tränen für ihn und wandte sich dann wieder erfreulicheren Dingen zu, ging auf Entdeckungsreise und sammelte die vielen fremdartigen und reizvollen Eindrücke. Er lauschte auch den Stimmen der beiden Fremden, die ihn irgendwann besuchten.
    »Ciro, erinnern Sie sich an Dadj Shagg? Sagt Ihnen der Name etwas?«
    »Namen kann ich nicht sehen«, antwortete er und war stolz, eine Antwort formuliert zu haben. Das gelang ihm nicht immer, denn die vielen fremden Eindrücke verwirrten ihn so, dass er Gesprochenes oft gar nicht hörte oder sofort wieder vergaß.
    »Dadj hat versucht, ohne Vakulotsen mit einem Schiff die Provcon-Faust zu verlassen«, erklärte Atlan. »Können Sie sich vorstellen, warum er das getan hat?«
    Ciro sah wieder die Bilder vor sich, wie der namenlose Fremde in den unheimlichen Elementen starb.
    »Ich weiß, er ist nicht mehr«, murmelte Ciro. Er hatte seinen Tod miterlebt und konnte ihn immer wieder erleben, sooft er wollte, weil es für ihn keine Zeitschranke gab. »Warum hat er das getan?«
    Atlan und Julian Tifflor zogen sich zurück.
    »Ich habe dir gesagt, dass es sinnlos ist, ihn auszufragen«, sagte Julian Tifflor.
    »Aber Dadj Shagg hat vor seiner Flucht Ciro besucht«, erwiderte Atlan. »Er muss ihn über seine Pläne informiert haben.«
    »Möglich. Aber die Ärzte haben dir gesagt, dass Ciro nicht ansprechbar ist.«
    »Ich wüsste gern, ob Shagg die Wahrheit herausbekommen hat.« Dieser Gedanke beschäftigte Atlan noch lange. Er kam von Dadj Shagg nicht los.
    Sein Tod war nur ein Einzelschicksal, aber stand er nicht symbolisch für den Tod der GAVÖK? Auch die GAVÖK war ein außer Kontrolle geratenes Schiff. Er, Atlan, der Kapitän, hatte das Steuer nicht mehr in der Hand. Da kam Rhodan und bot sich als Vakulotse an. Atlan glaubte, das Schiff auch ohne Vakulotsen durch die tödliche Dunkelwolke steuern zu können …
    Wenn du so weitermachst, wirst du Ciro bald Gesellschaft leisten!, prophezeite sein

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