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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dann schien die Welt aus den Fugen zu geraten.
    Das Licht veränderte sich, die Sonne erschien wie durch einen dicken Goldfilter und wich zurück, bis sie nur noch ein winziger Punkt war. Anschließend schoss sie rasend schnell heran und blendete Herthor. Der Sumpf kochte, die stinkenden Gase entzündeten sich. Herthor fühlte die Hitze in seinem Gesicht und an den bloßen Händen. Ringsum regnete es Riesenlibellen mit verschmorten Flügeln.
    »Herthor! Ich hole dich!«, brüllte Zettion.
    War das wirklich der Partner? Oder gehörte die Stimme dem Vhrato? Herthor schwankte im Sattel, das Moor vor ihm verwandelte sich in einen mehrfarbigen Teppich, der langsam und wellenförmig wogte. Wieder wurde es dunkel, und nur die Figur des Raumfahrers stand deutlich sichtbar auf dem Felsen, wie eine übernatürliche Erscheinung.
    Herthor registrierte nicht, dass Zettion die Steuerung seines Feryppus ergriff und versuchte, ihn mit sich zu schleppen.
    Herthor Smolk öffnete die Augen, blinzelte und sah den breiten Rücken des Partners. Er begriff nicht, wo er sich befand. Er hatte keine Erinnerung mehr.
    Schmerzen marterten seinen Schädel. Er machte den schwachen Versuch, sich auf den Ellbogen hochzustemmen, und langsam nahm er die Umgebung wahr. Er befand sich unterhalb der klebrigen Äste an einem zerklüfteten Palmettostamm. Die Luft unter der Glocke der tiefgrünen Blätter war heiß, bewegungslos und voller Feuchtigkeit.
    »Du hast mich beinahe umgebracht, wärst selbst um ein Haar in den Sumpf gefallen, und irgendwie hast du den Eindruck gemacht, in einer anderen Welt zu sein. Kopfschmerzen?«
    »Und wie. Was war los?«
    Meisker injizierte dem Partner eine Ampulle Antischock, gab ihm einen Becher Wasser und stellte ihn auf die Beine. Dann deutete er auf den Sumpf. »Ich bin gerade noch aus der Zone herausgekommen. Wahrscheinlich hast du mehr von dem Gas eingeatmet. Du hast fünf Minuten lang nur fantasiert, und beinahe wärst du vom Feryppus gefallen.«
    Herthor schaute ihn betroffen an. »Ich war weggetreten, nicht wahr? Ist es sehr schlimm gewesen?«
    »Ziemlich. Ich konnte dich gerade noch festhalten.«
    Langsam beruhigte sich Herthor. Alles, was er erlebt haben sollte, war aus seinem Gedächtnis verschwunden. Seit er die Sumpffläche erreicht hatte, schien er sich tatsächlich in einer anderen Welt befunden zu haben. Er bemerkte die leer geschossene Büchse und sah zu, wie Meisker das Gepäck in Ordnung brachte.
    »Es ist noch Zeit, wir können noch weiter. Fühlst du dich wieder stark genug?«
    »Ganz bestimmt – in ein paar Minuten.«
    Herthor Smolk stolperte mit weichen Knien hinüber zu seinem Feryppus und suchte ein volles Magazin für die Waffe. Er war verstört. Hatte er unter dem Einfluss des Halluzinationen erzeugenden Gases seinem Partner erzählt, welches Problem ihn betraf? Er überprüfte seine Maschine und lehnte sich dagegen.
    Die Nebel in seinem Verstand klärten sich langsam. Offensichtlich schreckte das Gas auch Tiere ab, denn es war keines zu sehen und zu hören. Der Sturm hatte stark nachgelassen. Langsam aß und trank Herthor und erholte sich. Als er sah, dass Meisker sich in den Sattel schwang, fragte er: »Habe ich irgendetwas besonders Blödes angestellt?«
    Zettion lachte laut. »Nur das, was alle Leute tun, wenn sie unter Halluzinationen leiden.«
    Herthor schwang sich, noch immer schwach und zitternd, in den Sattel und schob die Füße in die Steigbügel. Der Tag ging in seinen zweiten Teil, und alles war ruhiger geworden. Die beiden Multi-Cyborgs flogen in Richtung auf den See davon.
    Die Kränse wuchs seit Jahrhunderten. Sie bildete, wenn es nicht ausreichend fleischliche Nahrung gab, sich selbst zurück und lebte von Würmern und organischen Abfällen. Sobald ein größeres Tier in die Fänge der dornigen Ranken geriet und verdaut werden konnte, wuchsen bestimmte Teile der Kränse. Der Rest blieb kümmerlich und wartete.
    In der langen Zeit hatten Sporen und Wurzeln der Hauptfarne ein gewaltiges Gebiet erobert. Die Kränse wuchs nicht im Moor, sie brauchte tiefen Boden für die unterirdischen Pfahlwurzeln und die Nervenleiter. Außerdem musste der Boden bestimmte Spurenelemente enthalten. Also überzog ein riesiges Netz mit unregelmäßig großen Öffnungen einen Teil der Landschaft rund um den See.
    Diese Kränse war eine teilweise gefährliche, teilweise ungefährliche Pflanze. Ihr Zentrum lag nahe der Salzlecke, die seit unendlich langer Zeit von den Tieren besucht wurde.
    »Hast du

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