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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ennea Gheet vollzogen hatte. Im Stillen musste er sich eingestehen, dass er die Sache nicht besser hätte machen können.
    »Das ist fantastisch!«, stieß er schließlich hervor. »Welche weiteren Experimente haben Sie geplant?«
    »Ausbreitungsgeschwindigkeit elektromagnetischer Wellen, Planck'sches Wirkungsquantum und Wellenwiderstand des Vakuums.«
    »Sie wissen, was das bedeutet?«, fragte Hamiller erregt. Kaum hatte er den Satz zu Ende gebracht, da wurde ihm bewusst, dass sein »Relationenmodell der Kontinua« noch unveröffentlicht war und daher niemand damit vertraut sein konnte. »Vielmehr – Sie wissen es wahrscheinlich nicht«, fügte er enttäuscht hinzu.
    Ennea Gheet lächelte. »Ich kann spekulieren. Es gibt im System der quinternionischen Differenzialgleichungen eine Variable, die als symodal bezeichnet wird, weil sie auf recht eigenartige Weise zur Lösungsvielfalt beiträgt. Der Wert der Variablen bewegt sich zwischen null und eins. Jeder Wert außerhalb dieses Bereichs führt zu einer Zahl von null Lösungen. Die symodale Variable hat, solange sich ihr Wert zwischen den Grenzen null und etwa null Komma acht bewegt, keinen nennenswerten Einfluss auf den Lösungsausgang. Steigt sie jedoch über null Komma acht hinaus, wird sie dominierend und bläht die Lösungsvielfalt bis zum Höchstwert von 2048 auf. Diese Zahl wird allerdings erst erreicht, wenn der Wert der Symodal-Variablen sich eins nähert.«
    Payne Hamiller blinzelte kurzsichtig. Seine Lippen bebten. Es bedurfte einiger Anstrengung, bis er die Sprache wiederfand.
    »Woher ... wissen Sie das alles?«
    Ennea Gheets Lächeln wurde verschmitzt. »Ich bin stets auf der Suche nach einem neuen Einstein«, bekannte sie. »Oder sagen wir, nach einem Dirac, der ist wirklich mehr mein Typ. Ich verfolge alles, was auf dem naturwissenschaftlichen Markt vorgeht, und wenn ich mir einen Kandidaten ausgesucht habe, er sich jedoch weigert, seine Theorien zu veröffentlichen, dann schrecke ich auch nicht davor zurück, mir Zugang zu seinen privaten Aufzeichnungen zu verschaffen.«
    »Sie haben ... Sie haben ...« Hamiller stotterte.
    »Ganz richtig«, kam ihm die Hyperphysikerin zu Hilfe. »Ich habe Einsicht in die Unterlagen genommen, die Sie vom Zweigrechner Servac-2 aufzeichnen ließen. Das ist in Wirklichkeit ganz einfach, glauben Sie mir, und wahrscheinlich nicht einmal verboten. Sie haben nämlich mit dem Rechner keinen Zugriffsschutz vereinbart.«
    »Das ist ... Ich meine, das lag auch gar nicht in meinem Sinn! Ich halte meine Hypothesen nicht geheim, sondern habe bislang nur keine Zeit für die Veröffentlichung gefunden.«
    »Okay«, erwiderte Ennea Gheet gelassen. »Dann machen wir uns eben an die Arbeit! Ist Ihnen schon die Idee gekommen, dass die geheimnisvolle Symodal-Variable die Strangeness sein könnte?«
    Hamillers Augen leuchteten.
    »Ennea, Sie sind unersetzlich!«, stieß er hervor. »Natürlich ist mir die Idee gekommen. Aber sie erschien mir nutzlos. Die Sache war viel zu hypothetisch. Ich wollte mit dem System der Quinternionen-Gleichungen verwertbare Lösungen erzielen – nicht die Verhältnisse in einem anderen Universum klären, das von dem unseren so verschieden ist, dass die Zeit dort wahrscheinlich rückwärts läuft.«
    Die Frau wandte sich vorübergehend ab. Zwei weitere Sonden waren aus dem Raum zurückgekehrt, in dem sich Partocs Burg bis vor Kurzem befunden hatte. Sie rief die Daten ab.
    »Lichtgeschwindigkeit knapp 500.000 Kilometer pro Sekunde, Planck'sches Wirkungsquantum rund elf anstatt sechs Komma sechs mal zehn hoch minus vierunddreißig«, las sie ab. »Das reicht aus, meinen Sie nicht auch? Wir haben es in der Tat mit einem überaus fremdartigen Kontinuum zu tun.«
    »Wie hoch errechnet sich die Strangeness?«, fragte Hamiller.
    »Ich möchte erst die Rückkehr der restlichen Sonden abwarten. Überschlägig würde ich allerdings sagen, zwischen null Komma neun und eins.«
    Payne Hamiller klatschte begeistert in die Hände. Im selben Augenblick meldete sich sein Armbandfunk.
    »Die Buffalo Coats sind fertig und installiert. Zwei Shifts sind startbereit.«
    Hamiller ignorierte plötzlich alles andere. »Ich bin in einer Minute in der Zentrale!«, sagte er.

4.
     
     
    Perry Rhodan war verwirrt. Nach seiner Schätzung hatte er sich etliche Stunden auf Green Darkness aufgehalten, die eingespiegelte Zeitanzeige behauptete jedoch, seit er aus seiner Bewusstlosigkeit erwachte und Atlan in einigen Kilometern dahintreiben

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