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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Auriberge zurückgezogen?«, fragte er provozierend. »Warum verkriecht ihr euch wie Aussätzige?«
    Aritha hielt ihre Entrüstung nicht zurück. »Wir sind vom Schicksal bevorzugt, doch Roboter und Orbiter erkennen das in ihrer Verblendung nicht!«, stieß sie wütend hervor. »Sie versuchen, uns einzufangen.«
    »Gelingt ihnen das manchmal – und was geschieht dann mit den Gefangenen?«
    Diesmal verzerrte sich Arithas Gesicht in glühendem Hass. »Sie werden in geschlossene Sektionen eingesperrt, um zu verhindern, dass sie ihrer Bestimmung gerecht werden.«
    »Quält man sie?«
    »Das allein ist schon Qual genug. Genügt es nicht, ihnen den Ablauf ihrer Tage und Nächte vorzuschreiben und ihnen jede sinnvolle Betätigung zu verwehren?«
    »Du sagtest etwas von einer Bestimmung der Bevorzugten, Aritha. Was ist das für eine Bestimmung?«
    Die Schatten-Type blickte den Vario verwundert an. »Du musst hier wirklich fremd sein, wenn du das nicht weißt. Unsere Bestimmung ist es, dass wir uns auf den Tag vorbereiten, an dem der Große Cronk kommt. Er wird alle Bevorzugten abholen und zur anderen Seite der Ewigkeit führen, wo wir über die Unwissenden herrschen werden. Leider haben manche Bevorzugten andere Vorstellungen von ihrer Bestimmung, aber das sind Irregeleitete. Mit der Zeit wird es uns schon gelingen, sie auf den richtigen Weg zu führen.«
    In einer Pseudo-Variablen Kokonmaske hätte der Vario gelächelt, als nacktes Robotei blieb ihm das verwehrt. Die Auriger hatten also sehr unterschiedliche und ebenso verrückte Vorstellungen vom Sinn ihres Daseins. Das bewies, dass sie nicht von der Motivation beherrscht wurden, die Garbeschianer aus der Milchstraße zu vertreiben. Wahrscheinlich wären sie unter anderen äußeren Umständen längst übereinander hergefallen, um sich gegenseitig zum richtigen Glauben zu bekehren. Nur die gemeinsame Bedrohung durch Roboter und Orbiter hatte die Entarteten dazu gebracht, eine Art Notgemeinschaft einzugehen.
    »Ich danke dir, Aritha«, sagte der Vario. Die Schatten-Type nickte ihm gleichgültig zu und entfernte sich.
    Argyris bemerkte, dass eine kleine Gruppe von Aurigern, zu denen auch Kirsitz gehörte, ihn verstohlen beobachtete.
    Sie misstrauen mir! Anscheinend fürchten sie, Olkyra und ich könnten eine Gruppe bevorzugen und damit eine Überzeugungsrichtung.
    Er schwebte zu Olkyra hinüber, die allein in einer Nische der Hallenwand saß und anscheinend meditierte. Er wollte sie dazu bewegen, dass sie die Auriger beschäftigte. Die Fehlgestalteten durften gar nicht erst die Zeit finden, über Olkyras Herrschaft nachzugrübeln.
     
    In der näheren Umgebung der Zufluchtsstätte gab es starke energetische Aktivitäten. Argyris stufte sie jedoch als normal ein, vor allem deswegen, weil er keinen einzigen Rundumkämpfer ortete. Offenbar waren die Roboter der Anlage wieder zu ihren Routinearbeiten zurückgekehrt. Andererseits wollte er nicht glauben, dass die Orbiter sich mit der vermeintlichen Anwesenheit garbeschianischer Saboteure in der Tiefe Martappons abgefunden hatten. Wenn sie dennoch keine erkennbaren Anstrengungen mehr unternahmen, die Eindringlinge unschädlich zu machen, so lag das vermutlich an ihrem ausgeprägten Selbstvertrauen. Sie waren sicher, dass es ihnen früher oder später gelingen würde, der Gegner habhaft zu werden.
    Und damit, so überlegte der Vario, lagen sie nicht einmal falsch. Er konnte sich tatsächlich nicht darauf beschränken, seine persönliche Sicherheit in Auriberge zu pflegen, sondern musste viel mehr über die umgebenden Sektionen herausfinden. Deshalb hatte er Olkyra überredet, Trupps von Aurigern auszuschicken, damit sie zum einen aktuelle Informationen brachten und zum anderen nach Hinweisen auf Lebewesen oder Rechenanlagen suchten, die über den Orbitern standen.
    Nachdem Argyris sich vergewissert hatte, dass es im Umkreis von eineinhalb Kilometern keine aktiven Rundumkämpfer gab, unternahm er selbst einen Vorstoß durch die Klimaschächte.
    Nach wenigen Kilometern entdeckte er einen Luftstrom-Verteiler und darin den Anschluss für einen senkrecht weiter in die Tiefe führenden Klimaschacht. Ohne zu zögern, vertraute er sich diesem Schacht an und ließ sich langsam absinken.
    Unvermittelt registrierte er auftreffende Tasterimpulse. Zugleich wurde der Schacht unter ihm von Sperrfeldern abgeriegelt. Argyris reagierte kompromisslos, mit einem wilden Rammstoß seines kompakten Körpers durchbrach er die Wandung des Klimaschachts. Er

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