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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vernichten. Schon eine normale Fusionsladung hätte dafür genügt.
    Als Olkyra die letzten Zieleinstellungen justierte, handelte Argyris. Er schwebte nach vorn, fuhr die Armtentakel aus und desaktivierte das gesamte Feuerleitsystem.
    In Olkyras Augen loderte Hass.
    »Anson!«, schrie sie mit sich überschlagender Stimme. »Du bist also doch ein Verräter und nicht mein treuer Diener! Haben die Rebellen dich geschickt, damit du ihre Vernichtung verhinderst?«
    Wieder griff sie nach den Kontrollen – unverkennbar mit der Absicht, das Geschoss sofort zu zünden.
    »Alles soll vernichtet werden!«, stieß sie hervor. »Wenn ich die Anlage nicht kontrollieren kann, werde ich eben mit ihr untergehen!«
    Kurz entschlossen löste der Vario die Manuellschaltungen mit seinem Desintegrator auf.
    »Du hättest ohnehin nicht die Anlage, sondern nur Auriberge und dich selbst vernichtet«, erklärte er.
    Olkyra hörte gar nicht zu. Sie tobte und schwor, dass sie die Antimateriebombe dennoch zur Explosion bringen würde.
    Eine solche Möglichkeit gab es zweifellos, sofern sie Zugang zu der Bombe hatte. Deshalb achtete der Vario vorerst nicht mehr auf Olkyra, sondern drang durch einen Wartungsgang bis zur Abstrahlsektion vor. In den eigentlichen Sicherheitsbereich hineinzukommen erforderte allerdings die Abschaltung mehrerer Sicherheitssysteme, sodass der Roboter nahezu eine Stunde brauchte, um an das Transformgeschoss heranzukommen.
    Seiner Anson-Argyris-Körpermaske hätten die Haare zu Berge gestanden, als er das kugelförmige Geschoss untersuchte und feststellte, dass es sich zwar nicht um eine Antimaterie-, wohl aber um eine großkalibrige Wasserstoffbombe handelte. Sie hätte ausgereicht, um Auriberge und die umliegenden Sektionen bis zu einer Entfernung von eineinhalb Kilometern zu atomisieren.
    Allerdings erkannte der Vario gleich darauf, dass die Zündvorrichtung ausgebaut war. Wer immer in tiefer Vergangenheit das Schiff zurückgelassen hatte, war sich seiner Verantwortung bewusst gewesen.
    Er schickte sich an, die Abstrahlsektion zu verlassen – und zögerte in letzter Sekunde. Wieder hatte er den untrüglichen Eindruck, dass er beobachtet wurde.
    Da er inzwischen wusste, wonach er suchen musste, dauerte es nicht lange, bis er einen Klecks synthetischer Proteine, von haarfeinen Nervensträngen durchzogen und mit einem relativ riesigen Facettenauge ausgestattet, entdeckte.
    Das winzige Etwas beobachtete ihn aus einer schmalen Fuge im Verschlussmechanismus des Zugangsschotts.
    Argyris hatte keine Möglichkeit, den Beobachter einzufangen. Über einen Fesselfeldprojektor verfügte er nicht, und bei dem Versuch, den Klecks mit den Greifklauen zu packen, wäre der Winzling wegen seiner zarten Struktur zweifellos beschädigt worden.
    Da der Vario längst erkannt hatte, dass der Beobachter ihm nicht schaden wollte, verzichtete er auf jedes Experiment und verließ die Kammer.
     
    In der Hauptzentrale erwartete ihn eine unangenehme Überraschung. Außer Olkyra befanden sich elf weitere Auriger dort. Sie bedrohten ihn mit Hochenergiewaffen.
    »Tötet ihn!«, rief Olkyra. »Er ist nicht mein Diener, sondern ein Agent der Rebellen, der mich daran hinderte, die Feinde zu vernichten!«
    Der Vario wunderte sich nicht darüber, Kirsitz ebenfalls anzutreffen. Der bisherige Anführer der Auriger sah in ihm ohnehin das größte Hindernis, wenn er versuchen wollte, seine dominierende Rolle zurückzugewinnen. Offenbar schätzte er Olkyra richtig ein, dass sie, auf sich allein gestellt, ihren Herrschaftsanspruch nicht lange verteidigen könnte.
    Trotzdem bestand keine unmittelbare Gefahr für den Vario. In der relativ engen Zentrale konnten die Auriger seine Atronital-Compositum-Hülle nicht überwinden. Der Hitzestau ihrer Waffen hätte sie selbst schon vorher getötet.
    Er täuschte sich. Die Auriger eröffneten kompromisslos das Feuer. Aber schon nach wenigen Augenblicken mussten sie vor der um sich greifenden Hitze zurückweichen.
    Argyris schwebte zum Schott.
    »Ihr seid Narren!«, rief er den Aurigern zu. »Ich wollte euch nicht schaden, sondern hätte euch vielleicht sogar helfen können. Ich bin sicher, es wäre mir gelungen, die Orbiter von ihrem Irrtum zu überzeugen ...«
    Keiner verstand, wovon er redete. Also verließ er das Schiff.

19.
     
     
    Der Vario zog sich in eine Halle zurück, in der ihm unbekannte Aggregate arbeiteten. Ihre Energieemissionen überlagerten seine schwachen Emissionen, sodass die Rundumkämpfer ihn

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