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Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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weiterreiten“, sagte er. „Was sonst, Annit? Oder willst du wieder zurück?“
    Annit schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht.“
    „Dann lass uns aufbrechen“, bestimmte Mannito und schwang sich auf Ranja. Annit stieg auf Silberstern und folgte ihm.
    Sie ritten weiter durch eine menschenleere, karge Gegend. Immer mal wieder machten sie eine Pause und versorgten sich und die Pferde mit Wasser.
    Annit kramte in ihrem Rucksack. „Der allerletzte Keks in der allerletzten Kekspackung.“ Sie teilte den Keks in der Mitte und reichte eine Hälfte Mannito. „Wir haben nichts mehr zu essen, Mannito. Und es sieht nicht so aus, als würde es hier irgendwo einen Laden geben.“ Sie seufzte tief. „Wir werden verhungern.“
    Rasch verspeiste Mannito seinen Keks. „Ach was! Irgendwann gelangen wir wieder in einen Ort. Bis dahin müssen wir eben ein bisschen fasten.“
    Annit knüllte die leere Packung zusammen und steckte sie zurück in den Rucksack. „Auch das Wasser wird langsam knapp.“ Sie legte die Hand über ihre Augen und spähte die ungeteerte staubige Straße entlang. „Außer uns scheint wirklich weit und breit niemand unterwegs zu sein.“
    Mannito setzte sich mit Ranja wieder in Bewegung. „Also, je schneller wir hier wegkommen, desto besser.“
    Doch je weiter sie ritten, desto langsamer wurde ihr Tempo.
    „Wenn ich nicht bald was zu essen kriege, nage ich den nächsten Baum an“, stöhnte Annit.
    „Los, weiter“, befahl Mannito, obwohl sein Magen inzwischen auch schon bei den Kniekehlen hing.
    Dann plötzlich tauchte vor ihnen - wie aus dem Nichts - ein klappriges hellblaues trabi-ähnliches Auto auf.
    „Ich hab schon Halluzinationen“, ächzte Annit. „Ich bilde mir schon ein, da kommt ein Auto.“
    „Nicht nur du.“ Mannito kniff die Augen zusammen. „Ich seh das Auto auch.“
    „Vielleicht hat der Fahrer irgendwas zum Essen dabei!“  Mit einem Satz sprang Annit von Silbersterns Rücken,  stellte sich auf die Straße und winkte mit beiden Händen.
    Das Auto hielt an, weil es gar nicht anders konnte, wenn  es Annit nicht überfahren wollte. Der Fahrer kurbelte die  Scheibe herunter und steckte den Kopf heraus. „Das, was  du machst, ist sehr gefährlich, Mädchen! Ich hätte dich bei nahe überfahren ...“, sagte er und wischte sich mit dem  Taschentuch über seine schweißnasse Glatze.
    „Haben Sie vielleicht etwas zum Essen dabei?“, unterbrach ihn Mannito.
    „Und Wasser?“, ergänzte Annit.
    Der Mann erkannte ihre Notlage und stieg aus. Er trug eine dunkelblaue Hose und ein weißes Hemd, hatte eine Brille auf und wirkte mit seinem Auto wie ein Fremdkörper in der staubigen, menschenleeren Landschaft. Er nickte kurz, öffnete den Kofferraum des Fahrzeugs und holte zwei große Wasserflaschen heraus. „Hier, die könnt ihr gerne haben“, bot er an und reichte ihnen die Flaschen.
    Annit trank gierig, dann versorgte sie Silberstern, der ebenso durstig war.
    Mannito, der inzwischen auch abgesessen war, wischte sich den Mund ab. „Wissen Sie zufällig, wo Dedeli liegt?“, fragte er den Unbekannten. „Da wollen wir nämlich hin.“
    „Einen Moment..." Der Mann schlüpfte in sein Auto und holte eine Aktentasche heraus. Die öffnete er und kramte etwas umständlich durch seine Unterlagen. „Normalerweise habe ich immer eine Landkarte der Gegend dabei. Hm ... ausgerechnet heute nicht!“ Er schloss die Tasche wieder. „Tut mir leid.“
    „Aber wir sind doch hier in der Nähe des Van-Sees?“, vergewisserte sich Mannito.
    „Das ganz sicher“, erklärte der Fremde. Er schlüpfte wieder in sein Auto und beförderte diesmal zwei Schachteln klebriges, türkisches Gebäck zutage. „Hier, bedient euch.“
    Hungrig riss Annit die Verpackung auf. „Ein Glück, dass wir Sie getroffen haben“, meinte sie. „Sind Sie geschäftlich hier unterwegs?“, erkundigte sie sich dann neugierig. Der Mann mit der Aktentasche wirkte für sie in dieser einsamen Gegend so total fehl am Platze wie ein Holzfäller in der Großstadt.
    „Ich bin Wissenschaftler, Forscher“, antwortete der Mann. „Peter Jonas ist mein Name.“
    „Ich heiße Annit, und das ist Mannito ... Und was erforschen Sie so?“, fragte Annit weiter.
    „Den Van-See.“ Peter Jonas setzte sich auf den Fahrersitz, beugte sich zur Seite und kramte unter dem Beifahrersitz noch eine Tafel Schokolade hervor. „Schon ein bisschen weich von der Hitze, aber wenn ihr trotzdem

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