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Sinnliche Maskerade

Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Gefühl, in einen Abgrund zu stürzen, und suchte hastig nach einer Antwort.
    »Ich hatte den Band nicht finden können, Sir«, brachte sie hervor, »und daher hatte ich angenommen, dass Sir Arthur ihn fortgegeben hat. Es schien folgerichtig, dass nur seine Tochter ihn besitzen kann.«
    »Woher wollen wissen Sie, dass er eine Tochter hat? Waren Sie mit Sir Arthur bekannt?«, fragte er, sah aber immer noch eher nachdenklich aus als misstrauisch.
    »Im Dorf habe ich die Leute tratschen hören«, improvisierte sie rasch, »es war die Rede von zwei Töchtern. Glaube ich jedenfalls. Und da der Chaucer fehlt, habe ich angenommen, dass er zu ihnen gelangt ist.«
    »Ach, das haben Sie also?« Die neue Stimme gehörte Lady Maude, die sich von beiden unbemerkt im Schatten hinter ihrem Ehemann gehalten hatte. »Und was führt Sie zu dieser Annahme, Mistress Hathaway? Sir Stephen, ich bin sicher, Ihr Vorgänger hätte es in seinem Testament vermerkt, wenn er ein solch wertvolles Stück aus seiner Sammlung aus der Hand gegeben hätte. Der Anwalt hat aber keine außerordentlichen Zuwendungen an seine unehelichen Töchter erwähnt.«
    In der Sekunde, als alles in Stücke zu zersplittern schien, kochte für ein paar Sekunden der Zorn in Alexandra hoch und drohte ihren Schock zu überfluten. Wie konnte dieser Eindringling auf Combe Abbey es nur wagen, über Sylvia und sie selbst mit solcher Verachtung zu sprechen? Und doch behielt Vorsicht die Oberhand ... Alex senkte den Blick.
    »Darüber weiß ich nichts, Sir. In der Bibliothek gibt es kein Exemplar der Canterbury Tales, und ich habe lediglich nach einer Erklärung gesucht. Mir war nicht bewusst, dass Mr. Murdock die Angelegenheit weiter zu verfolgen wünschte.«
    »Sir Stephen, ich hatte Sie doch gewarnt, dass die Frau nichts Gutes im Schilde führt«, verkündete Lady Maude im widerwärtigen Tonfall des Triumphs. »Ich gehe jede Wette ein, dass sie den Band gestohlen hat und wer weiß, was sonst noch alles. Und das in der Zeit, in der sie sich allein hier herumgetrieben hat.«
    »Nein, das ist nicht wahr, Ma’am!«, rief Alex, obwohl eine zarte Stimme in ihrem Innern anmeldete, dass ihre Inbesitznahme des Chaucer auch dann als Diebstahl eingestuft werden könnte, wenn sie glaubte, dass er ohnehin rechtmäßig ihr gehörte.
    »Wir müssen ihr Zimmer durchsuchen«, befahl Lady Maude, »und ihren gesamten Besitz. Dann werden wir schon sehen, was diese Person sonst noch so alles an sich genommen hat. Wer weiß, welche unbezahlbaren Bände aus der Bibliothek noch fehlen. Es könnte durchaus sein, dass sie ein halbes Dutzend Bücher in ihrem Zimmer versteckt hat.«
    Sir Stephen schaute Alexandra an, der wiederum das wachsende Misstrauen in seinem Blick nicht verborgen blieb.
    »Ja, da stimme ich Ihnen zu, meine Liebe. Mistress Hathaway, Sie begleiten uns, während wir Ihr Zimmer durchsuchen.«
    Dort werdet ihr nichts finden, dachte sie, und wenn es mir gelingt, zu leugnen, dass ich überhaupt etwas über diesen Chaucer weiß, müsste ich eigentlich mit einem blauen Auge davonkommen.
    »Wie Sie wünschen, Sir«, murmelte sie, »ich habe nichts zu verbergen.«
    Ein Hauch Unsicherheit stahl sich in seinen Blick, aber schon mischte Lady Maude sich wieder ein.
    »Gehen wir, es gilt keine Zeit zu verlieren.« Mit Sir Stephen im Schlepptau stürmte sie aus dem Zimmer. Alex hielt sich hinter ihnen und war von Angst erfüllt, obwohl sie wusste, dass es in ihren Besitztümern keine Indizien auf einen Diebstahl gab.
    Reglos blieb Alex an der Schlafzimmertür stehen, während Lady Maude anfing, ihren Schrank und die Schubladen der Kommode zu durchwühlen. Die mitleiderregend schäbigen Kleider, die sie in jeder Ecke der Kommode fand, warf sie zur Seite; jeden Schuh schüttelte sie aus, um sicherzustellen, dass nichts vorn in der Spitze versteckt war. Sir Stephen stand einfach nur daneben und beobachtete seine Frau mit einem gewissen Unbehagen, sagte und tat aber nichts, um sie aufzuhalten — noch nicht einmal dann, als sie die Betttücher fortriss und die Matratze unter den Kissen abtastete.
    »Sir Stephen, Sie dürfen mir helfen, die Matratze umzudrehen«, verlangte sie.
    »Ist das wirklich nötig, meine Liebe?«
    Seinen schwachen Protest erstickte sie mit einem starrenden Blick. Also half er ihr, die Matratze vom Bett zu heben und festzuhalten, während sie mit der Hand von einem Ende bis zum anderen unter den Seilfedern entlangfuhr.
    »Ah, was ist das?«, stieß sie plötzlich aus, bückte

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