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Sinnliche Maskerade

Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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müssen. Wie war es nur zu verhindern, ihm allein zu begegnen? In der Öffentlichkeit gäbe es Ausweichmöglichkeiten, aber wenn sie allein in der Bibliothek gemeinsam das kostbarste Buch aus dem gesamten Bestand betrachteten, dann war es zumindest für sie ... wie sollte sie da noch an ihrer Entschlossenheit festhalten können?
    Sie setzte sich an den Schreibtisch, griff nach ihrer Schreibfeder und drehte sie so lange hin und her, bis sie zerbrach und Tintentropfen über das Blatt mit ihren Berechnungen spritzte.
    Verärgert tupfte sie den Schlamassel ab. Sie murmelte immer noch atemlos vor sich hin, als die Tür leise geöffnet wurde und ihre Nemesis eintrat.
    »Oh, du liebe Güte«, sagte er lächelnd, »haben Sie Tinte verschüttet? Kann ich helfen?«
    »Die Spitze ist abgebrochen. Nein, helfen können Sie nicht... trotzdem danke«, fügte sie verspätet hinzu, »der Chaucer steht dort, wo er immer steht. Oben auf dem letzten Regal in der Ecke. Ich glaube, Sie können ihn selbst herunterholen.«
    »Oh ja, das glaube ich auch«, erwiderte er liebenswürdig, machte aber keine Anstalten, es auch zu tun, sondern quetschte sich stattdessen in einen Armsessel und musterte sie mit eigenartigem Lächeln. »Wie lange brauchen Sie morgens immer, um dieses Wunder des Versteckspiels zu erreichen?«
    »Das geht Sie überhaupt nichts an«, entgegnete sie.
    »Nun, das haben Sie mir schon öfter gesagt, als ich es hören will. Aber ich interessiere mich für Techniken der Verwandlung.« Übertrieben umsichtig ließ er den Blick durch das Zimmer schweifen. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Wände hier Augen oder Ohren haben.«
    »Nein, das vielleicht nicht.« Alexandra warf ihm einen frustrierten Blick zu. »Verstehen Sie denn nicht, dass mir nur eins bleibt, wenn ich überzeugend sein will, und das heißt, dass ich das Spiel nicht eine Sekunde unterbrechen darf, sobald ich mein Schlafzimmer verlassen habe? Wenn Sie weiterhin Druck auf mich ausüben und mich ständig daran erinnern, dass Sie die Wahrheit kennen, werde ich Fehler machen. Und das wird in die Katastrophe führen ... und Sie haben nicht die geringste Ahnung, welche Ausmaße diese Katastrophe annehmen wird.«
    »Richtig«, gestand Perry ein, »aber hinter einer solchen Scharade kann sich nur eine Katastrophe größten Ausmaßes verbergen.« Er lächelte so umwerfend, dass ihre geheimsten Gefühle sich plötzlich in ihren Augen zu spiegeln schienen. »Sie haben Angst, meine Liebe. Wollen Sie mich nicht ins Vertrauen ziehen ... mich irgendwie helfen lassen?«
    Wärme, Mitgefühl, Anteilnahme ... in keinem Arsenal gab es Waffen, die tückischer waren. Das wusste er, genauso, wie er wusste, dass er mit seinen Worten ihren Abwehrpanzer durchlöchern konnte.
    »Ich brauche Ihre Hilfe nicht«, sagte sie mit einer Entschlossenheit, aus der ein Hauch weicher Grausamkeit klang. »Würden Sie mich bitte allein lassen? Oder sehen Sie sich den Chaucer an, wenn es unbedingt sein muss. Ich habe zu arbeiten, und Sie haben versprochen, mich nicht mit Fragen zu quälen.«
    »Ich möchte Sie ganz gewiss nicht quälen, Alexandra.« Mittlerweile hörte er sich ein wenig ungeduldig an. »Können Sie das nicht erkennen?« Als die Tür geöffnet wurde, warf er einen Blick über die Schulter.
    Alex fühlte sich wie in einer Falle, als Sir Stephen hereinkam. Peregrine sollte nicht erfahren, dass sie Pläne schmiedete; aber sie wusste auch nicht, wie sie ihn loswerden sollte, wenn er nicht von selbst verschwand. Und er gab nicht zu erkennen, dass er verschwinden wollte, sondern nickte seinem Gastgeber stattdessen zu und schlenderte zu den Bücherregalen.
    »Ich bewundere gerade diesen wundervollen Chaucer, Sir Stephen. Was für Schätze Sie hier versammelt haben.«
    »Ja, es sieht ganz danach aus«, stimmte der Mann mit leicht wegwerfender Handbewegung zu. »Ich sehe mir die Sammlung zwar nicht besonders häufig an, aber mir wurde versichert, dass sie durchaus ihr Geld wert ist. Nun, Mistress Hathaway, Sie wollten mich sprechen. Hier bin ich.«
    Alexandra sah keinen Ausweg. Da sie nicht den Wunsch verspürte, das Gespräch aufzuschieben, musste es in Peregrines Anwesenheit stattfanden.
    »Nach unserem vorherigen Gespräch darüber, dass es notwendig ist, die Arbeit am Katalog zu beschleunigen, habe ich mich gefragt, ob es wohl klug wäre, in der fraglichen Käuferschaft in London ein paar vorbereitende Erkundigungen einzuziehen. Ich könnte gewisse Leute informieren, dass die Sammlung

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