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Sinnliche Maskerade

Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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schwarzen Balken unter der Decke hochzusteigen wie der Rauch, und im massiven Eckkamin loderte ein Feuer. Er führte Alexandra durch die Menge in ein ruhigeres Zimmer, das hinter der Gaststube unter einem schmalen Treppenhaus lag.
    Mehrere Gentlemen saßen dort mit ihren weiblichen Begleitungen beim Dinner. Unbeirrt bewegte Perry sich auf einen kleinen Tisch zu, der zusammen mit Bänken am Fenster in der Ecke stand.
    »Hier sind wir mehr für uns.« Er rückte den kleinen Tisch kurz zur Seite, damit Alexandra sich leichter auf die Bank am Fenster setzen konnte. Dann winkte er der Bedienung zu, die mit beladenen Tabletts und Weinkrügen zwischen den Tischen herumflitzte.
    Rasch kam sie zu ihm.
    »Sir?«
    »Raukekuchen, Taubenpastete und einen Krug Rheinwein, wenn es recht ist.«
    »Aye, Sir.« Sie senkte den Kopf und balancierte das inzwischen leere Tablett hoch über dem Kopf, als sie verschwand.
    Alex lehnte sich zurück an den Fensterrahmen.
    »Nun, Sir, bitte verraten Sie mir doch, wie eine Dirne sich in der Öffentlichkeit verhält.«
    Eigentlich müsste ich schockiert sein, dass mir eine solche Frage über die Lippen kommt, dachte sie und lachte unhörbar auf. Irgendwie schien ihre Frage aber auch zur gegenwärtigen Situation zu passen.
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete Peregrine.
    »Sie haben also noch nie eine Geliebte gehabt?« Einen Moment lang hatte sie vergessen, dass sie ein Spiel spielten.
    Er lachte leise.
    »Was für eine Taktlosigkeit, meine Liebe.«
    »Das ist ziemlich heuchlerisch, da es ja Ihr Vorschlag war, dass ich diesen Part spiele«, gab sie zurück.
    »Ja, das stimmt. Nun, um die Wahrheit zu sagen, nein, ich habe noch nie eine Geliebte gehabt. Ob ich mich gelegentlich auf das Terrain gewagt habe, auf dem Körper zum Kauf angeboten werden? Nun, ja, innerhalb gewisser Grenzen.«
    Alexandra ließ seine Worte auf sich wirken; offenbar bewegten sie sich auf gefährlichem Terrain.
    »Wenn ich nun«, fuhr sie fort, »wirklich Ihre Geliebte wäre, würden Sie mir dann ein Haus einrichten?«
    »Das wäre so üblich.« Er drehte sich um, als die Bedienstete mit einem Krug goldenen Wein und zwei Bechern ankam. »Danke.« Das Mädchen stellte seine Last ab und verschwand wieder.
    Perry schenkte ein und hob seinen Becher zu einem Toast.
    »Auf eine neue Scharade, Mistress Player.«
    »Auf eine neue Scharade«, murmelte sie und nippte an ihrem Wein. »Wo suchen und finden Gentlemen wie Sie normalerweise ihre Geliebten?«
    Peregrine schaute sie fragend an.
    »Sind Sie an einer solchen Anstellung interessiert, Ma’am?«
    Ihre Augen funkelten. Sie freute sich, dieses Spiel spielen zu dürfen; es war eine willkommene Abwechslung.
    »Ich weiß noch nicht. Ich muss es erst mal ausprobieren. Aber wenn ich den Part übernehmen soll, muss ich das ganze Stück kennen.«
    »Ja, natürlich.« Merkwürdigerweise war er plötzlich nicht mehr bereit, so ohne Weiteres in das Spiel einzutauchen wie Alexandra. »Eine Schauspielerin, die so hingebungsvoll ist wie Sie, muss natürlich bestens vorbereitet sein.«
    Alex spürte den Stachel in seinen Worten und schwieg einen Moment. Das Serviermädchen kehrte zurück und balancierte ein Tablett auf der Schulter. Es stellte den Teller mit dünnem, knackig grünem Gemüse auf den Tisch, dann die Pastete mit Goldkruste, einen Laib Weizenbrot und zwei Schüsseln, ohne den Rhythmus seiner Bewegungen zu unterbrechen, und eilte in eine andere Ecke des Raumes, von wo aus nach ihm gerufen worden war.
    »Ma’am?« Peregrine deutete auf die Pastete. »Wollen Sie mir die Ehre erweisen?«
    Alex schnitt in die Pastete, teilte ein großes Stück ab und schob es auf den Teller ihrer Begleitung. Danach gönnte sie sich selbst ein bescheideneres Stück. Wohlriechender Dampf stieg aus der Schüssel, und trotz der plötzlichen Kühle, die ihre Unterhaltung angenommen hatte, war ihr Appetit angeregt. Ihr fiel ein, dass sie schon seit Stunden nichts mehr gegessen hatte.
    Sie nahm sich ein Stück geröstetes Gemüse, biss hinein und bemerkte:
    »Es ist schon eine Ewigkeit her, dass ich echten Raukekuchen gegessen habe.«
    »Und wann genau ist das gewesen?«, erkundigte er sich, nahm sich auch ein Stück und musterte ihre Miene. »Vielleicht im Konvikt für junge Ladys? Oder im Pfarrhaus Ihres Vaters?«
    Verdammter Kerl. Er ließ einfach keine Gelegenheit aus.
    »Zu Hause«, stieß sie mit fester Stimme aus, »die Köchin meines Vaters konnte gut backen. Ich glaube, sie hat Sauerampfer und

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