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So weit die Hoffnung trägt - Roman

So weit die Hoffnung trägt - Roman

Titel: So weit die Hoffnung trägt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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besichtigen wollten. Ich plante, an diesem Tag ungefähr zwanzig Meilen zurückzulegen, und hatte vor, zuerst etwas zu frühstücken, auch wenn mir die Begegnung mit Pamela, ehrlich gesagt, irgendwie auf den Magen geschlagen hatte.
    Ich konnte nicht glauben, dass sie hierhergekommen war, um mich zu finden. Worüber könnte sie bloß mit mir reden wollen? Als ich etwa hundert Meter die Straße hinuntergegangen war, sah ich noch einmal zurück. Zu meinem Entsetzen folgte mir Pamela mit etwa einem Block Abstand auf derselben Straßenseite. Sie trug eine Sonnenbrille und eine große rosa Tasche über der Schulter. Ein paar Schritte weiter betrat ich das Songbird Café – das Lokal, das der Hotelangestellte mir empfohlen hatte.
    Das Café war klein und gut besucht, und die Bedienung hatte mich eben zu einem runden Tisch in der Ecke geführt, als die Glocke über der Tür bimmelte und Pamela hereinkam. Sie hielt ihre Tasche mit beiden Händen und sah mich verstohlen an, während sie darauf wartete, platziert zu werden. Zum Glück führte die Hostess sie zu einem Tisch am anderen Ende des Raums, wo sie auch blieb. Ich war froh, dass sie nicht an meinen Tisch kam. Ich wäre gegangen, wenn sie es getan hätte.
    Ich schlang mein Frühstück hinunter – einen großen Stapel Buttermilchpfannkuchen mit zwei Spiegeleiern und drei Streifen zu braun gebratenem Speck, dazu eine Tasse Kaffee. Ich bezahlte meine Rechnung, schulterte meinen schweren Rucksack und ging. Pamela saß noch immer an ihrem Tisch und schlürfte Kaffee, während sie mich mit Blicken verfolgte.
    Ich ging auf die andere Straßenseite und mehrere Blocks weit zurück in Richtung meines Hotels, bis ich im Stadtzentrum an der Junction 16 abbog. Dann folgte ich dem Highway 16 nach Norden zum Crazy Horse Memorial. Es gab mehr als einen Weg von Custer zur I-90, aber so würde ich direkt am Denkmal vorbeikommen, was vielleicht kein kürzerer, aber ein interessanterer Weg zu sein schien.
    Als ich den höchsten Punkt der Anhöhe über Custer erreichte, sah ich ein letztes Mal zurück auf die Stadt. Es war nicht zu glauben, aber da war Pamela und ging etwa eine viertel Meile hinter mir. Ich schüttelte den Kopf. Hatte sie wirklich vor, mir zu folgen? Ich bezweifelte, dass sie körperlich in der Verfassung war, mit mir Schritt zu halten. Sie hatte nicht einmal die richtigen Schuhe dafür. Wenn sie glaubte, ich würde stehen bleiben und auf sie warten, dann lag sie leider falsch.
    Die ersten drei Meilen hinter der Stadt ging es überwiegend bergauf, und Pamela fiel rasch zurück, bis ich sie nicht mehr sehen konnte. Keine halbe Stunde hinter Custer war sie spurlos verschwunden. Ich fragte mich, was McKale von der Situation gehalten hätte. Die Mutter, nach der sie sich ihr Leben lang gesehnt hatte, verfolgte mich.
    Vier Meilen hinter Custer erreichte ich die Avenue of the Chiefs . Ich war noch immer völlig fasziniert von Korczaks Werk (und werde es wohl immer sein), daher machte ich einen kleinen Abstecher und ging hoch zum Eingang des Parks. Der Park kostet zehn Dollar Eintritt, und ich hatte weder Zeit noch Lust, den ganzen Weg bis zum Denkmal für Crazy Horse zu laufen, daher blieb ich einfach am Eingang stehen und bewunderte das Werk aus der Ferne. Ich fragte mich, ob diese gewaltige Skulptur noch zu meinen Lebzeiten fertig werden würde. Ich hoffte es. Selbst als alter Mann würde ich auf jeden Fall noch einmal hierherkommen, um das fertige Kunstwerk zu sehen. Auf einmal wurde mir schwer ums Herz. Die Vorstellung, ohne McKale alt zu werden, erfüllte mich mit tiefer Einsamkeit. Ich kehrte zurück zum Highway und setzte meinen Weg fort.
    Die Straße hinter dem Crazy Horse Memorial ging die meiste Zeit steil bergab, mit breiten Seitenstreifen und nur einer Handvoll Gebäuden auf dem Weg, darunter ein Unternehmen, das Hubschrauberflüge zu den Monumenten anbot.
    In Pennington County machte ich Mittagspause und aß einen Apfel, einen Müsliriegel und ein leicht zerdrücktes Schinken-Käse-Sandwich aus meinem Rucksack, das ich am Tag zuvor in dem Lebensmittelladen von Custer gekauft hatte.
    Während ich aß, kehrten meine Gedanken wieder zurück zu Pamela – zusammen mit meiner Wut. Ich fragte mich, wie weit sie noch gegangen war, bevor sie kehrtgemacht hatte. Und ich fragte mich, wie sie mich gefunden hatte. Nach ein paar Minuten verscheuchte ich sie jedoch aus meinen Gedanken. Die Vorstellung, dass sie mir folgte, erfüllte mich mit Abscheu. Ich aß auf und machte

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