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So weit die Hoffnung trägt - Roman

So weit die Hoffnung trägt - Roman

Titel: So weit die Hoffnung trägt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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an, dann packte ich meine Sachen und machte mich auf die Suche nach Frühstück. Dawna betrat den Speiseraum etwa im selben Augenblick wie ich.
    »Guten Morgen, Schlafmütze. Bin ich froh, dass ich um halb sechs aufgestanden bin, um das Frühstück vorzubereiten.«
    »Entschuldigung, ich …«
    Sie winkte ab. »Ich ziehe Sie nur auf. Ich hatte noch einen anderen Gast, für den ich Frühstück herrichten musste. Was möchten Sie trinken? Ich habe Kaffee, Orangensaft, Apfelsaft, Milch – oder von allem etwas, wenn Sie möchten.«
    »Kaffee und Orangensaft«, sagte ich.
    Sie ging zurück in die Küche, und ich setzte mich an den Tisch, auf dem eine mit Weihnachtssternen bedruckte Tischdecke und weihnachtliche Platzdeckchen lagen, rot-golden umrandet und mit Stechpalmenblättern verziert. Das Prunkstück war ein Windlicht, umgeben von einem Stechpalmenkranz.
    Ein paar Minuten später kam Dawna mit einer Kasserolle und einem silbernen Servierlöffel wieder in den Speiseraum. »Meine festliche Frühstückskasserolle ist eines der Lieblingsgerichte unserer Gäste«, erklärte sie. »Sie wird mit Schweinswurst, Cheddarkäse, scharfer Sauce, Brot und Eiern zubereitet. Es schmeckt köstlich.«
    »Es sieht gut aus«, sagte ich.
    »Das ist es auch.« Sie häufte mir eine große Portion aus der Kasserolle auf meinen Teller, dann sagte sie: »Oh, ich habe Ihre Getränke vergessen.«
    Sie ging zurück in die Küche und war eine Minute später mit Saft und Kaffee wieder da. Sie stellte die Getränke ab und setzte sich mir gegenüber an den Tisch, offenbar, um mir beim Essen zuzusehen.
    Ich nahm ein paar Bissen, während ich darauf wartete, dass sie etwas sagte, aber das tat sie nicht. Sie saß einfach nur da und sah mir zu, was mir, offen gestanden, ein bisschen unangenehm war. Schließlich fragte ich: »Wie läuft das Geschäft?«
    Sie seufzte. »Im Moment ein bisschen schleppend, aber es wird langsam wieder besser. Die Touristensaison hat noch nicht begonnen. Wenn die Sturgis-Rallye ist, vermieten wir einfach das ganze Haus. Sie wissen, was die Sturgis-Rallye ist?«
    Ich nickte. »Ich hatte Angestellte, die jedes Jahr dorthin gefahren sind. Die Geschichten, die sie erzählt haben …«
    »Oh ja, die Geschichten sind vermutlich alle wahr. Letztes Jahr gab es da eine Frau auf einer Harley, die sich ›Lady Godiva‹ nannte. Ich muss Ihnen nicht sagen, was sie anhatte. Oder nicht anhatte.«
    Die Stadt Sturgis in South Dakota ist das Epizentrum des weltweit größten Jahrestreffens von Harley-Davidson-Motorradfahrern. Jeden August fallen tausende Biker, von Wirtschaftsbossen bis zu Hells Angels, in die Stadt ein. Es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt.
    »Wie weit entfernt von Sturgis sind wir denn hier?«, fragte ich.
    »Etwas über fünfzig Meilen.«
    »Das würde ich gern einmal sehen.«
    »Um diese Jahreszeit gibt’s da nicht viel zu sehen«, sagte sie. »Natürlich ist es nicht mehr so wild wie früher. Es ist wie Weihnachten – es wurde kommerzialisiert.«
    In diesem Augenblick hörte ich, wie ein Türknauf gedreht wurde und die Hintertür aufging. Ich sah hinüber, als Dawnas anderer Gast den Raum betrat. Es war Pamela.
    »Hi, Alan«, sagte sie leise.
    Ich starrte sie ungläubig an. »Ich dachte, Sie hätten aufgegeben.«
    »Nein.«
    Ich sah sie einen Moment an, dann erhob ich mich. »Na schön. Folgen Sie mir bis nach Key West, wenn Sie wollen. Aber Sie sollten sich bessere Schuhe zulegen.« Ich wandte mich an Dawna, deren Blicke nervös zwischen uns hin- und herhuschten. »Ich hätte gern meine Rechnung.«
    »Ich hole sie Ihnen.« Sie stand rasch auf und trat an die kleine Nische mit dem Ahornschreibtisch. »Das macht dann neunundachtzig Dollar für die Nacht.« Sie hielt eine handgeschriebene Rechnung hoch. »Zweiundneunzig sechsundfünfzig mit Steuern.«
    Pamela starrte mich an. »Alan … nur fünf Minuten. Bitte.«
    »Ich habe Nein gesagt.«
    Ich reichte Dawna meine Kreditkarte, und während sie sie durchzog, ging ich zurück auf mein Zimmer, um meinen Rucksack zu holen. Als ich wieder in den Speiseraum kam,war Pamela immer noch da. Ich ließ mir meine Kreditkarte wiedergeben, unterschrieb die Rechnung und ging an Pamela vorbei zur Tür.
    »Bitte hören Sie mich an«, sagte sie.
    »Ich habe Ihnen schon gestern gesagt, wir haben nichts zu bereden. Seitdem hat sich nichts geändert.« Ich ging zur Tür hinaus und knallte sie hinter mir zu.
    Noch bevor ich das andere Ende des Parkplatzes erreichte, kam Pamela aus

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