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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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begann. »Was machen Sie da! Der Inhalt geht Sie überhaupt nichts an! Wie können Sie es wagen?«
    Sie griff nach dem Papier, aber er schob sie geistesabwesend mit einer Hand zur Seite. Als er den Sinn der Buchstaben erfaßt hatte, wurden auch seine Augen groß.
    »Anea Marliwana«, sagte er und betrachtete das Faksimile-Porträt auf dem Dokument. »Eine Auserwählte von Kultis.«
    »Und wenn ich es bin?« fauchte sie. »Ist etwas dabei?«
    »Ich dachte nur, daß Sie bei Ihren Genen mehr Intelligenz besitzen müßten«, erklärte Donal.
    Ihr Mund stand offen.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Nur, daß Sie die größte Närrin sind, die mir in meinem bisherigen Leben über den Weg gelaufen ist.« Er steckte das Dokument in die Tasche. »Ich nehme es in Verwahrung.«
    »Ja?« Einen Moment lang leuchtete ihr Gesicht auf. Dann verzerrte es sich. »Oh, ich kann Sie nicht ausstehen«, rief sie zornig.
    Er sah sie ein wenig traurig an.
    »Das wird sich sicher noch ändern – wenn Sie das hier lebend überstehen.« Er drehte sich um und schob die Tür auf, durch die er vor ein paar Minuten gekommen war.
    »Einen Augenblick …«, hörte er sie noch sagen. »Wo finde ich Sie, nachdem Sie das Dokument vernichtet haben? Und wie hoch ist der Preis …«
    Die Tür, die sich mit einem saugenden Geräusch schloß, war die Antwort auf ihre Frage.
    Er ging zurück in seine eigene Kabine. Nachdem er die Tür fest verschlossen hatte, betrachtete er das Dokument genauer. Es war nicht mehr und nicht weniger als ein Fünfjahresvertrag, der sie zur Gesellschafterin von Fürst William, dem Handelsherrscher von Ceta, machte. Und es war ein sehr großzügiger Vertrag. Sie hatte lediglich die Aufgabe, Fürst William auf seinen Reisen zu begleiten und als Gastgeberin zu fungieren, wenn es erforderlich war. Aber ihn überraschte nicht so sehr die Großzügigkeit des Vertrages – einer Auserwählten von Kultis konnten nur Pflichten zugemutet werden, die vollkommen moralisch und ethisch waren –, sondern die Tatsache, daß sie ihn, Donal, gebeten hatte, das Dokument zu vernichten. Daß sie ihrem Arbeitgeber den Vertrag entwendet hatte, war schon schlimm genug. Dazu kam Vertragsbruch – eine Sache, die vor die Gerichte gebracht werden konnte. Aber wenn jemand einen Vertrag zu vernichten suchte, drohte ihm – von jeder Regierung – die Todesstrafe. Das Mädchen mußte wahnsinnig sein.
    Aber, und das war die Ironie daran, eine Auserwählte von Kultis konnte nicht wahnsinnig sein, ebensowenig wie ein Affe ein Elefant sein konnte. Ganz im Gegenteil – da sie das Produkt einer Reihe von sorgfältig ausgesuchter Vorfahren war, die von den Gen-Künstlern und Psychologen ihres Heimatplaneten behandelt worden waren, mußte sie außerordentlich intelligent sein.
    Nachdenklich drehte Donal den Vertrag in der Hand hin und her. Anea hatte einfach keine Ahnung davon, was sie da so kühn von ihm verlangte. Das Blatt, das er festhielt, ebenso die Schriftzeichen und die Siegel, gehörten zu einem einzigen Riesenmolekül, das in sich nahezu unzerstörbar war und keinesfalls verändert werden konnte, ohne die Vernichtung des Fälschers auszulösen. Donal war überzeugt davon, daß sich kein Mittel an Bord befand, mit dessen Hilfe man das Dokument beseitigen konnte. Und – es konnte sein eigenes Todesurteil sein, wenn er es in der Tasche herumtrug, obwohl es William von Ceta gehörte.
     
    *
     
    Er glättete seine Jacke und verließ die Kabine. Diesmal erreichte er ungehindert den Hauptsalon. Einen Augenblick lang blieb er im Eingang stehen, um die drängelnden Passagiere vorbeizulassen, und dabei fiel sein Blick auf das Mädchen Anea, das sich zusammen mit mehreren anderen Leuten am Kapitänstisch befand.
    Ihre Begleiter waren ein außerordentlich gut aussehender junger Offizier – ein Freiländer, wenn Donal nicht alles täuschte; ein schmuddeliger Kerl, fast ebenso groß wie der Freiländer, aber in seinem Benehmen alles andere als militärisch; und ein hagerer Mann in mittleren Jahren mit grauem Haar und angenehmen Gesichtszügen. Die fünfte Person am Tisch war eindeutig ein Dorsai – ein kraftvoller älterer Mann in der Uniform eines Freiland-Marschalls. Als Donal ihn sah, stand sein Entschluß plötzlich fest. Er schob sich abrupt durch die Gruppe, die ihm den Eingang versperrte und ging quer durch den Salon auf den Kapitänstisch zu. Mit ausgestreckter Faust blieb er vor dem Dorsai-Marschall stehen.
    »Guten Tag, Sir«, sagte er. »Ich sollte Sie vor

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