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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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erwartete. Bisher hatte es auch keine gegeben.
    L. J.s Zielerfassungsmonitor blinkte auf und meldete, dass die Ortung gefunden hatte, was er erwartete. Er zog die Gurte stramm und überprüfte die Kühlschläuche. Alles in Ordnung. Dann öffnete er das Mikro. »Sieht aus, als hätten die Einheimischen einen Hinterhalt vorbereitet, wo sich die Straße dem Vorgebirge nähert.«
    »Nett von ihnen, uns ein Begrüßungskomitee zu schicken«, gluckste Sergeant Jack Godfrey. »Ob sie uns auch einen Kuchen gebacken haben?«
    L. J. runzelte die Stirn. Sergeant Godfrey hatte ein loses Mundwerk, aber er wusste seinen Kondor-
    Mehrzweckpanzer einzusetzen. Und sie waren Hansens Rauhreiter.
    Nicht L. J.s Rauhreiter. Als sich die Rauhreiter einen Namen gemacht hatten, hatte sie Urgroßvater Hansen befehligt, L. J. war nur ein entfernter Urenkel einer Tochter, die sich für Medizin anstatt für Mechs entschieden hatte. Oma leistete immer noch gute Arbeit, wenn es um das Flicken gelegentlicher Verletzungen ging, aber L. J. hatte sich sein Offizierspatent mit Schweiß und Tränen verdient. Dieser Einsatz war seine erste eigenständige Mission als Kommandeur. Ohne Zweifel fragte man sich im Rauhreiter-HQ, was er wohl zurückbringen würde.
    Bisher hatte er neben etwa neunzig modernen Ar-beitsMechs nur einen BattleMech erbeutet. Selbst mit fünfzig Prozent Marge für den Auftraggeber sollte es möglich sein, einige anständige Aufrüstungen daraus zu bauen. Nach dem langen Frieden würden sie eine willkommene Verstärkung darstellen.
    L. J. betrachtete die Anzeige. Sechs Industrie-Mechs waren auf dem Kamm über der Biegung verteilt, zusammen mit genug Metall für drei, vier Dutzend Jagdgewehre. Die Einheimischen würden nach der ersten Salve vermutlich die Beine in die Hand nehmen. Er hatte schon die Hälfte seiner Munition verbraucht. War es einen Kampf so weit entfernt vom Abflugpunkt wert?
    »Spieß.«
    »Sir«, antwortete Banner Vincent Tanuso augenblicklich.
    »Erkunden Sie auf mein Zeichen hin mit dem Schweberadteam die Siedlung. Dahinter liegen nur noch Berge, also kehren wir hier um. Falls Sie irgendwelche annehmbaren Mechs finden, sichern Sie sie. Falls nicht, verwüsten Sie das Nest und kommen hierher zurück.«
    »Ja, Sir. Corporal Mavy, mitkommen.«
    »Jawohl, Banner.«
    »Ihr anderen: Auch wenn das vermutlich ein überhastet angelegter Hinterhalt ist, da oben könnten die einzigen anständigen Mechs des Ortes stehen. Wir wollen mal sehen, ob was dabei ist, das es wert wäre, die Rauhreiterfarben zu tragen. Haltet die Augen offen und die Munition trocken.«
    »Jie-ha!«, juchzte Godfrey. »Gebt ihnen die Sporen.« Sein Schwebepanzer sauste los.
    »Immer schön langsam, Rauhreiter«, knurrte L. J., und der Schweber bremste auf die gemächliche Geschwindigkeit seines Koshi ab. »Es gibt keinen Anlass, wärmer als nötig in einen Mechkampf zu ziehen.« L. J. wollte so nahe wie möglich an den Gegner herankommen, um zu sehen, ob die Arbeits-Mechs den ganzen Aufwand lohnten, bevor er sich auf ein Gefecht einließ.
    Er studierte das Gelände vor ihnen. Die Straße war an beiden Seiten von Gräben flankiert. Momentan waren sie trocken, das Grün entlang der Böschungen zeigte jedoch, dass dies nicht immer der Fall war. Das Gelände war wellig und wies reichlich tote Winkel auf. Das Gebüsch war niedrig und wechselte sich mit begrasten Hügeln ab. Wenig Deckung. Voraus erhoben sich Hügel und niedrige Berge, violett und grün bewachsen, hier und da von baumgesäumten Bächen oder tiefen Gräben durchzogen. Das konnte einer Verfolgung enge Grenzen setzen. Andererseits konnte ihm das Gelände vielleicht helfen, eine Beute zu isolieren. Felsblöcke ragten auf und boten Scharfschützen Gelegenheit, sich zu verstecken. Bis jetzt hatten sie auf dieser Welt nur mit Projektilwaffen zu tun bekommen, die sich zur Jagd auf Kleingetier eigneten. Beim Einsatz gegen BattleMechs zerkratzten sie kaum den Lack.
    Nicht übermütig werden, Junge, ermahnte sich L. J. Er hatte nichts gegen einen Spaziergang einzuwenden, aber vor Überraschungen war man nie sicher. Als sie sich der Kurve näherten, entdeckte er drei ziemlich neue Mechs und schickte seinen Spieß los. »Banner, verschwenden Sie nicht zu viel Zeit in der Ortschaft, wenn es nichts zu holen gibt. Möglicherweise haben wir hier Material für Sie.«
    »Verstanden, Sir«, erhielt er zur Antwort.
    Damit blieben L. J. nur sein Koshi, eine Spinne und Godfreys Kondor sowie zwei Scoutwagen in den

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