Sommerzauber
verwundert.
„Hallo, mein Schatz“, begrüßte sie ihr Vater. „Du musst wirklich müde gewesen sein. Du hast weder gehört, als ich gekommen bin, noch als deine Schwester heute Nacht geschrien hat.“
„Ja, ich glaube, ich war doch ziemlich müde“, bemerkte Laura mit einem Gähnen.
„Das war auch eine aufregende Nacht“, stellte Mrs Foster fest. Mit einem Mal fiel Laura Sternenschweif ein. Er stand immer noch draußen in dem kleinen Wäldchen. Sie sprang aus dem Bett.
„Ich muss sofort zu Sternenschweif“, sagte sie. „Er wartet schon die ganze Nacht auf mich.“
„Traust du dir zu, allein mit ihm nach Hause zu reiten?“, fragte ihr Vater.
„Aber natürlich“, entgegnete Laura. „Mit Sternenschweif kann mir doch nichts passieren.“
Ihr Vater fuhr voraus und machte Frühstück. Auf dem Heimweg erzählte Laura Sternenschweif alles haarklein. Zu Hause bekam er eine besonders große Portion Futter, die er sofort vertilgte. Als Laura ins Haus kam, duftete es bereits nach frischen Brötchen. Max war auch schon da, und Laura erzählte noch einmal alle Ereignisse der letzten Nacht haarklein.
Ein paar Tage später durfte Mrs Foster das Krankenhaus verlassen. Lauras Vater fuhr am späten Vormittag los, um sie abzuholen. Laura und Max waren extra früh aufgestanden, um alles für ihren Empfang vorzubereiten. Sie hatten ein großes Willkommensschild gemalt, das sie nun an die Haustür hängten. An Sternenschweifs Koppelzaun und an den Sträuchern rund ums Haus befestigten sie viele bunte Luftballone. Am Morgen hatte Laura mit ihrem Vater einen Marmorkuchen gebacken, den sie jetzt noch mit Smarties verzierte. Buddy stupste sie dauernd mit der Nase an, um etwas abzubekommen.
„Warum gehst du nicht mit diesem kleinen Quälgeist raus und pflückst noch einen Blumenstrauß für Mama?“, schlug Laura ihrem Bruder vor. „Sonst bekomme ich den Kuchen hier nie fertig.“ Max nahm Buddy am Halsband. Enttäuscht schaute er Laura an. „Keine Sorge, Buddy“, beruhigte sie ihn. „Ich verspreche dir, ich werde zwei Smarties für dich aufheben.“
Buddy leckte sich über die Schnauze und flitzte mit Max nach draußen.
Schließlich waren sie mit allem fertig und gingen vors Haus, um auf ihre Eltern zu warten. Ihr Vater war nun schon eine ganze Weile weg. Warum dauerte das denn so lange? Da, endlich sahen sie das Auto kommen. Laut hupend bog es auf den Hof ein. Max und Laura liefen los, um ihre Mutter zu begrüßen. Mit einem großen Lächeln stieg sie aus und nahm sie beide in den Arm.
„Wie schön, wieder zu Hause zu sein!“, sagte sie. „Und ihr habt ja alles so toll geschmückt. Die bunten Luftballone sehen großartig aus.“
„Wir haben auch einen Kuchen für dich gebacken“, platzte Laura heraus.
„Und einen großen Wiesenstrauß gepflückt“, ergänzte Max.
„Ihr verwöhnt mich richtig“, stellte Mrs Foster strahlend fest.
Lauras Vater hatte in der Zwischenzeit den Babysitz aus dem Auto geholt. „Jetzt wollt ihr sicher eurer kleinen Schwester das Haus zeigen“, sagte er.
Stolz trug Laura den Sitz ins Haus, während Max und Buddy vor ihr hersprangen. Sie stellte ihn auf dem Küchentisch direkt neben dem Marmorkuchen ab.
„Willkommen daheim, Sophie“, sagte Mr Foster und warf seiner kleinen Tochter einen liebevollen Blick zu.
Laura und Max bekamen große Augen. „Das ist also ihr Name?“, fragte Laura. Ihre Eltern hatten sich nämlich noch nicht auf einen Namen einigen können und bislang ein großes Geheimnis darum gemacht.
„Ja, so soll sie heißen“, erwiderte Mrs Foster.
„Sophie“, murmelte Max vor sich hin. „Klingt gar nicht schlecht.“
„Ja, ein schöner Name“, bestätigte Laura.
„Puh, dann sind wir aber froh, dass er euch gefällt“, erwiderte ihr Vater. „Ich hätte nicht noch einmal einen Namen suchen wollen.“
„Ich weiß ja nicht, wie es euch geht“, schaltete sich Mrs Foster ein. „Aber ich würde jetzt sehr gerne ein Stück Kuchen probieren. So etwas Leckeres habe ich die letzten Tage nämlich nicht zu essen bekommen.“
Die ganze Familie setzte sich um den Küchentisch, und jeder aß zwei Stück Marmorkuchen. Buddy bekam wie versprochen seine zwei Smarties. Die kleine Sophie schlief währenddessen in ihrem Sitz und ließ sich durch das Lachen und den Lärm nicht im Geringsten stören. Da klingelte plötzlich das Telefon. Es wurde schlagartig ruhig.
„Ich wage ja kaum zu glauben, dass die Leitung wirklich repariert ist“, bemerkte Mrs Foster.
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