Sophie im Land der Zauberponys
Zauberpony.
„Für mich ist hier unten alles gleich dunkel. Außerdem ist mir kalt. Ich kann meine Beine kaum noch bewegen.“
Halte durch!, flehte Sophie im Stillen. Bitte. Wir müssen herausfinden, wie diese schrecklichen Schlingpflanzen in den See geraten sind.
„Nein, Sophie!“, rief Seidenweiß. „Meine Kraft lässt nach. Bald kann ich dir keinen Atem mehr geben.“
„Schluss jetzt!“, rief Faja hinter ihnen.
„Wir schwimmen sofort zurück.
Sophie darf nichts geschehen!“
„Aber ich kann nicht“, wisperte Seidenweiß.
„Etwas hält mich fest.
Hilfe! Meine Beine!“,
rief er nun plötzlich voller Angst.
„Ich kann sie nicht mehr bewegen.“
Sophie warf einen Blick über die Schulter und sah, dass sich eine Schlingpflanze um Seidenweißens Hufe gelegt hatte. Sie wand sich unaufhaltsam an seinen Beinen empor und versuchte auch nach Sophie zu greifen. Hastig zog sie die Füße an. Aber das nützte nichts, denn nun wuchsen die Pflanzen von allen Seiten auf sie zu und schlangen sich sogar um Seidenweißens Hals.
Einen Augenblick war Sophie wie gelähmt. Faja und Morgenrot über ihr wimmerten. Darunter mischten sich die verzweifelten Rufe der anderen Zauberponys.
Unbändiger Zorn stieg in Sophie auf. Die Feenwelt durfte nicht untergehen, die Zauberponys mussten überleben! Entschlossen griff Sophie nach der Schlingpflanze, die Seidenweiß zu ersticken drohte, und zerrte mit aller Kraft daran.
Du sollst den Silbersee nicht vernichten!, dachte sie voller Inbrunst. „Du bist doch ein Teil von ihm!“
Da riss der Pflanzenstengel ab.
Er war innen hohl.
Tausende Bläschen traten aus ihm hervor.
Sie stiegen zur Wasseroberfläche hinauf.
Dabei wurden sie größer und größer
und fingen an zu leuchten.
Schließlich platzten sie auf und aus jeder einzelnen stoben Hunderte winzige flimmernde Seepferdchen heraus. Sie glitzerten in allen Regenbogenfarben und brachten das Wasser des Silbersees zum Leuchten. Schlagartig wurde es hell und endlich konnte Sophie auch die Umgebung und Faja, Morgenrot, Perlauge und die anderen Zauberponys sehen.
Sie alle trieben im Wasser und betrachteten staunend die winzigen Seepferdchen.
Sophie streckte ihre Hand aus und versuchte, eine weitere Schlingpflanze zu packen, doch die zuckte geradezu erschrocken zurück.
„Das ist keine Pflanze!“, rief Faja und richtete ihren Stab auf eine Stelle am Grund, aus der die Schlingpflanzen hervorzuwachsen schienen.
Helle Funken sprühten aus Fajas Stab.
Die Schlingpflanzen fielen
in sich zusammen.
Auf dem Seegrund kauerte nun ein Elf.
„Wer bist du?“, fauchte Faja.
„Warum hast du das getan?“
Doch der Elf schwieg. Er hielt das Gesicht in seinen Händen verborgen und zitterte am ganzen Körper. Faja kniff zornig ihre Lippen zusammen und richtete ihren Stab nun auf ihn. „Rede!“, donnerte sie. Sophie starrte den Elf an. Sie hatte das Gefühl, ihn schon mal gesehen zu haben.
Bitte, tu ihm nichts, flehte sie innerlich. Ich kenne ihn. Er gehört in euer Feenreich. Wenn du ihm wehtust, verletzt du auch dich selbst, Prinzessin Viola und die Zauberponys.
„Das ist doch Unsinn“, erwiderte Faja
und wirbelte ihren Stab herum.
„Er wollte uns vernichten.
Wir können ihm nicht trauen.“
„Wieso fragst du ihn dann überhaupt, warum er das getan hat?“, platzte Sophie heraus. „Es interessiert dich doch gar nicht.“
Sie stieß sich von Seidenweißens Rücken ab und schwamm auf den Elf zu. Das Wasser strömte durch ihre Hände, spielte mit ihren Kleidern und strich über ihr Gesicht. Es floss über ihre Lippen bis tief in ihre Lunge hinein. Sophie fing an zu husten. Luftblasen quollen aus ihrer Nase und sie spürte einen stechenden Schmerz in der Brust.
Plötzlich schoss vom Seegrund aus
etwas Weißes auf sie zu.
Dann wurde es dunkel um sie herum.
Morgenrots Versprechen
Eine Weile lag Sophie wie benommen da und blinzelte in die Sonne. Was war passiert? Warum saß sie nicht mehr auf ihrem Platz im Klassenzimmer? Und wo war Herr Morgenrot abgeblieben? Er hatte doch eben noch so eine schöne Geschichte vorgelesen. Von einem Feenschloss aus Zitronenkristall und Zauberponys, die aus Seerosenblüten wuchsen.
Langsam setzte Sophie sich auf
und blickte sich um.
„Wo bin ich?“, murmelte sie.
Vögel zwitscherten.
Blumen dufteten
und Schmetterlinge tanzten umher.
Sophie saß zuhause mitten in ihrem Garten. Das Gras unter ihr war ganz warm von der Sonne. Sofort musste sie an Line denken und dass
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