Soulmates: Ruf der Freiheit ([Soulmates]) (German Edition)
Jake stand auf und trat auf seinen Gefährten zu. Er umfasste Remis Kinn und küsste ihn.
»Alles okay?«
Remi nickte, hielt dann inne und schüttelte den Kopf. Sein Blick war unfokussiert. »Nein. Nein, ist es nicht. Sterling hat mir gesagt, dass er glaubt, schwul zu sein.« Remi hob den Kopf, um Jakes Blick zu begegnen, beinahe flehentlich.
Oh Scheiße. Ein dumpfes Gefühl breitete sich in Jakes Magen aus. Er zog Remi in seine Arme. »Er wird doch nichts sagen, oder? Er weiß, dass er das Dirk oder eurer Mutter nicht sagen kann, richtig?«
»Wo ist er?«, fragte Rhys.
Jake hatte Rhys komplett vergessen. Remi zog sich zurück und schaute zu Rhys. »Zu Hause bei meiner Mom.« Dann sah er zurück zu Jake, der Blick in seinen Augen fast schon leer. »Ja, ich hab ihm gesagt, dass er es niemandem sagen darf.«
Jake konnte sich kaum davon abhalten, Remi wieder in seine Arme zu ziehen. »Wir müssen die ganze Sache beschleunigen.«
Ein paar Sekunden lang schwieg Remi. Dann schluckte er hörbar und nickte. »Ja. Ich muss mich erinnern. Ich wünschte, ich wüsste mit Sicherheit, dass der Traum echt war.«
»Ich glaube, das war er«, sagte Rhys von seinem Platz aus. »Setzt euch hin, wir müssen reden.«
Rhys setzte Remi über sein Treffen mit Billys Bruder in Kenntnis und schlug vor, dass Remi selbst mit dem Mann sprechen sollte. Hoffentlich würde Ikaz Remi mehr erzählen als Rhys.
Nach ein paar Minuten erhob sich Remi. Jake machte Anstalten, ebenfalls aufzustehen, aber Rhys suchte seinen Blick und schüttelte den Kopf. Jake öffnete den Mund, um seinen Freund anzuweisen, sich aus der Sache herauszuhalten, als Remi anfing, unruhig auf und ab zu marschieren.
»Ich hab gehört, wie du gesagt hast, dass Dirk der Erste am Tatort gewesen ist?«, fragte Remi an Rhys gewandt.
»Das steht zumindest im Bericht. Und was Ikaz heute gesagt hat, hört sich an, als wäre Lassi… dein Vater direkt vom Feld gekommen, während die Ermittlungen noch liefen, um ihnen die Nachricht von Billys Tod zu überbringen.«
Remi hörte auf, herumzutigern, und sah Jake an. »Er war an diesem Tag nicht im Dienst.«
»Bist du sicher? Ich dachte, du kannst dich an nicht viel erinnern, was zu der Attacke geführt hat?«, fragte Jake.
»Kann ich auch nicht, aber es würde Sinn machen, dass er frei hatte. Oder nicht?«
Irgendetwas musste an Jake vorbeigegangen sein, denn für ihn ergab das überhaupt keinen Sinn. Aber Remis Gesichtsausdruck nach zu urteilen, sah Remi alles kristallklar vor sich. »Warum, Junge? Warum macht es Sinn?«
Remi blieb stehen und drehte sich ihm und Rhys zu. »Ich glaube, das war der Tag, an dem Sterling geboren wurde.«
»Was?« Rhys rieb seine Nasenwurzel.
»Und warum würde ich ins Kino gehen anstatt ins Krankenhaus? Es war ein Wochentag, als Sterling geboren wurde, aber…« Remi schloss die Augen und stützte die Hände auf der Seite von Rhys' Schreibtisch ab. »Ich war in der Schule. Als ich nach Hause kam, lag da ein Zettel, auf dem stand, dass Mom und Dirk im Krankenhaus waren und dass Dirk mich so gegen fünf abholen würde.«
Er öffnete die Augen, starrte Jake direkt an und wippte mit dem Kopf. »Ich erinnere mich. Ich erinnere mich an den Zettel, deshalb haben wir…« Er warf einen Blick in Rhys' Richtung, dann zurück zu Jake. Seine Wangen verfärbten sich rot. »Na ja, ich weiß, wie Dirk ist. Ich hätte niemals riskiert, erwischt zu werden, wenn ich gedacht hätte, dass er eher nach Hause kommt.«
»Verflucht.« Rhys sprang auf und schlug die Faust auf den Schreibtisch. »Willst du mir sagen, dass es mitten am Tag war, als ihr angegriffen wurdet?«
Remi nickte.
»Was ist los, Rhys?« Jake beugte sich zu Remi; er wollte ihn in seiner Nähe haben.
Rhys' Kiefer zuckte. »Dirk hat den Vorfall am Abend gemeldet. Es war schon dunkel. Dieser Hurensohn hat den Jungen Stunden zuvor umgebracht und Remi zum Sterben liegen gelassen, bevor er Hilfe gerufen hat.«
Als er näher kam, packte Jake Remis Hand und zog ihn auf seinen Schoß. Er legte seinen Kopf auf Remis ab und schloss die Augen. Schon wieder wurde ihm schlecht.
Remi ist hier, er lebt und ist in Sicherheit. Sterling. Oh Gott, sie mussten schnell arbeiten. Sie mussten Sterling aus der Reichweite dieses Monsters schaffen. Dirk brachte sich einem Zusammentreffen mit einem zornigen Werwolf in einer dunklen Gasse immer näher.
Remi tätschelte Jakes Rücken, als wäre es keine große Sache, und drehte sich um, um Rhys anzuschauen. »Ja, das hört
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