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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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so schnell gegangen, dass selbst ein unvorbereiteter Elf nichts mitbekommen hätte.«
    »Natürlich hätten wir uns dann hier getroffen und unsere Identitäten erkannt«, fügte Emma hinzu. »Doch das hatten wir so vereinbart, um dann vereint mit der Suche zu beginnen und gegen den Schattenlord vorzugehen.«
    »Simon hatte versprochen, unseren Auftraggeber vorher zu informieren«, sagte Cedric.
    »Das habe ich auch getan«, antwortete Simon. »Das heißt, ich habe die Nachricht abgesetzt, aber keine Bestätigung erhalten. Dabei habe ich mir aber nichts gedacht, denn ich habe manchmal monatelang auf eine Antwort gewartet, und so viel Zeit hatten wir ja nicht mehr. Nun, der Flug startete, und im geeigneten Moment öffnete ich die Passage.«
    »Und dann geriet alles außer Kontrolle«, setzte Emma den Faden fort. »Der Mord an der Flugbegleiterin geschah. Die Magie geriet durch diese Gewalttat außer Kontrolle ...«
    »... und das ganze Flugzeug wurde hindurchgesaugt.« Simon raufte sich die Haare. »Warum haben wir nie darüber nachgedacht, in welchem Zusammenhang der Mord mit unserem Absturz stand?«
    »Ganz einfach, weil dabei schon über die Hälfte der Leute draufgegangen ist«, antwortete Finn. »Es gab zunächst keinen Zusammenhang, und wir haben gehofft, dass der Mörder umgekommen war.«
    »Es hat keiner mehr von uns daran gedacht, weil wir viel zu sehr mit dem Überleben beschäftigt waren«, wandte Laura ein.
    »Vielen Dank. Es war trotzdem unverzeihlich.« Simons Gesicht verzerrte sich vor Frustration und verhaltener Wut. »Jetzt klärt sich endlich alles. Durch den Mord wurde für Ablenkung gesorgt, und während ich versuchte, die Katastrophe zu verhindern, hat in Wirklichkeit der Schattenlord die volle Kontrolle übernommen und den Riss so erweitert, dass das gesamte Flugzeug hindurchgesaugt wurde.«
    Naburo nickte. »Um zu verschleiern, dass er mit euch gekommen ist. Denn es wäre ein wenig auffällig gewesen, wenn sechs statt fünf Personen durch den Spalt geschlüpft wären. So zu tun, als wäre es ein Versehen gewesen, hättet ihr ihm nicht abgenommen. Vor allem hätte Maurice ihn sofort erkannt. Um seine Tarnung zu wahren, hat er einfach das ganze Flugzeug mitgenommen.«
    »Das passt zu ihm«, meinte Milt, und die anderen nickten voller Kummer.
    Laura faltete die Hände. »Also«, sagte sie leise, »der Schattenlord war schon immer ein Mitglied unserer kleinen Gemeinschaft. Er ... war und ist ... einer von den Gestrandeten da draußen.«
     
    Alle schwiegen für eine Weile betroffen.
    »Das erklärt zudem, wie er dich beobachten und sich dir nähern konnte«, sagte Finn. »Er muss ab dem Moment, als du angefangen hast ...«
    »... uns hinterherzuspionieren ...«, warf Cedric knurrig ein.
    »... die Sucher wahrzunehmen und deswegen eine besondere Affinität gezeigt hast, auf dich aufmerksam geworden sein, und dann hat er dich auserkoren, als er deine wahre Begabung erkannte.«
    »Die Ley-Linien spüren zu können.« Laura merkte, wie alles Blut aus ihrem Gesicht wich. »Und der Mondelf hat mich vor allem gewarnt – aber helfen konnte er mir nicht ...«
    »Und ich Trottel, ich bescheuerter Oberidiot habe dich in die Geisterwelt mitgenommen, als ich damals die Obeah-Geister beschworen habe«, stieß Milt hervor. Er presste die Hand gegen die Stirn und schloss die Augen. Seine Schultern bebten. »Scheiße. Scheiße, scheiße, scheiße. Damit habe ich ihm Tür und Tor geöffnet, wie er in deinen Geist eindringen konnte.« Er hob den Kopf, ein wilder Blick lag in seinen dunkelgrünen Augen. »Ich bring ihn um!«, stieß er ohnmächtig hervor.
    »Hinten anstellen«, brummte Cedric. »So ziemlich jeder von uns hat eine gewaltige Rechnung mit dem Schattenlord offen.«
    »Es sind nicht mehr so viele Gestrandete übrig«, sagte Hanin. »Vielleicht zwanzig? Wir könnten es herausfinden. Assassinen haben gute Verhörmethoden. Und man wird gar nichts sehen.«
    Laura schüttelte den Kopf. »Er weiß sich zu schützen und zu tarnen, überlässt die körperliche Hülle einfach sich selbst. Es bleibt gerade so viel Leben drin, dass derjenige sich bewegen und reden kann. Ihr werdet es nicht herausfinden, denn die Leute da draußen sind zermürbt und verzweifelt. Sie haben Entsetzliches durchgemacht, und nun wurden sie vom Schattenlord beeinflusst und betrogen. Keiner von denen ist momentan bei klarem Verstand. Vielleicht haben sie sich erholt, wenn wir wieder in Vedas Lager sind. Aber ich würde nicht darauf

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