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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Palme.
    Verdächtig, sehr verdächtig.
    Im Angesicht der Verzweiflung war ich immer schon kühn, also schickte ich einen Brief in die Oberstadt. Ich wurde nicht mal einer Antwort gewürdigt.
    Dabei hatte ich gerade beschlossen, daß Schätzchen genau die Richtige für mich war. Tja, man lernt nie aus.
    Ich befragte Eleanor. »Sie weiß nicht, was ihr entgeht.« Wie das den Schmerz linderte.
    Ich hätte schwören können, daß Eleanor verächtlich schnaubte. Ich konnte sie fast flüstern hören. »Vielleicht doch.«
    Offenbar fand Eleanor, daß es Zeit wurde aufzuhören, bockig zu sein und mich bei Tinnie Tate für etwas zu entschuldigen, von dem ich nicht wußte, was es war.
    »Ich könnte auch Maya suchen. Sie sah neulich gut aus. Und sie weiß, was sie will.« Eleanors Lächeln wurde zu einem dämonischen Grinsen.
    Nur einmal unterbrach ich meine Gewohnheit und erlaubte einem besonderen Besucher hereinzukommen. Man konnte dem Oberboß nicht gut etwas abschlagen. Belinda Kontamin verbrachte eine rätselhafte halbe Stunde an meinem Küchentisch. Ich widersprach ihr nicht, als sie vermutete, daß ich mit Hilfe Morpheus Ahrm den Sturz von Hacker Hackebeil für sie ganz allein bewerkstelligt hatte.
    Dieses Mädchen hat Knochen aus Eis. Wahrscheinlich war es eine gute Idee von ihr, daß wir »nur Freunde bleiben« sollten. Alles andere konnte schnell tödlich enden.
    Belinda drückte ihre Dankbarkeit auf die einzige Weise aus, die sie beherrschte und die ihr Daddy ihr beigebracht hatte. Sie gab mir einen – kleinen – Sack mit Gold. Ich brachte ihn schnell in die Obhut des Toten Mannes.
    Wenigstens war der Regenmacher-Fall sehr gewinnbringend.
     
    Die Tage verstrichen. Ich schlich mich hinaus, machte ein paar kleine Besorgungen und entdeckte dabei, daß ich immer noch beobachtet wurde. Becky Fierka war anscheinend entschlossen, das Dinner zu bekommen. Und offenbar hinderte ihre Mutter sie keineswegs daran, sich mit älteren Männern zu verabreden.
    Meistens war ich mit dem Vogel und Eleanor allein und las. Dabei runzelte ich die Stirn, was mir ständige Kopfschmerzen einzubringen drohte. Ich glaubte langsam, daß Dean nicht mehr nach Hause kam und Winger tatsächlich Verstand genug hatte, mir vom Hals zu bleiben.
    »Es wird verdammt ruhig«, erklärte ich Eleanor. »Wie in diesen Stücken, in denen so ein Blödmann sagt: ›Es ist viel zu ruhig ...‹«
    Jemand klopfte.
    Ich sehnte mich nach einem Gespräch und rannte zur Tür. Selbst ein Abend mit Becky klang verheißungsvoll.
    Ich spähte durch den Gucker. »Ja!« Das Leben war wunderbar. Ich riß die Tür auf. »Linda Luther! Du süßes Ding. Gerade habe ich an dich gedacht.«
    Sie lächelte unsicher.
    Ich grinste. »Ich hab' was für dich.«
    »Das glaube ich gern.«
    »Du bist viel zu jung und viel zu schön, um zynisch zu sein.«
    »Wessen Schuld ist das?«
    »Meine bestimmt nicht. Komm rein. Ich habe eine Geschichte für dich.«
    Linda kam herein, sorgte aber dafür, daß ich ihre zynische Miene sah. Und das, nachdem sie den ganzen Weg gekommen war, um mich zu besuchen.
    Der Gottverdammte Papagei pfiff. »He, Baby, zeig, was du hast.«
    »Schnabel, Katzenfutter.« Ich machte die Tür zu. »Bist du an einem neuen Haustier interessiert?« Ich wußte zufällig, daß sie eine Katze hatte.
    »Wenn ich eins will, suche ich mir einen Seemann.«
    »Marines sind viel interessanter.« Ich ging mit ihr in die Küche, weil es dort sauber war. Das Leben war so langsam. Ich schenkte Linda einen Brandy ein, an dem sie nuckelte, während ich ihr die Geschichte vom Regenmacher erzählte.
    Einer von Lindas weniger augenfälligen Reizen ist ihre Fähigkeit zuzuhören. Sie unterbricht einen nicht und paßt auf. Sie gab keinen Kommentar von sich, bis ich eine Pause machte, um mir ein frisches Bier zu zapfen und ihr einen Tropfen Brandy einzuschenken. Dann aber kam sie sofort zum Punkt. »Was hast du vorgefunden, als du zurückgekommen bist?«
    »Trümmer. Die Wache hatte den Horst auseinandergenommen. Sie haben eine Botschaft zum RUF geschickt. Die meisten Venageti waren noch da. Sie wußten nicht, wohin sie wollten. Solche Kerle können sich gegenseitig ganz schöne Kopfschmerzen machen. Komm in mein Büro.«
    Sie sah mich verwirrt an, als hätte sie nicht erwartet, ausgerechnet in mein Büro gelockt zu werden. Sie streckte sich wie eine Katze, als sie aufstand. Wow!
    Ich kontrollierte meinen Atem. »Setz dich hin.« Ich drückte mich in meinen Stuhl, griff unter den Schreibtisch

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