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Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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irgendjemandem, der entweder die Nova oder das Neue Jahr feierte. Dann schwebte sie über Forst und Parkland. Die Türme Seabrights im Norden glitzerten vor Lichtern. Die Parks wichen sandigen Stränden, und das Taxi flog über das Meer hinaus.
    Greenway war eine von Wasser dominierte Welt. Der einzige Kontinent war Equatoria, und Seabright lag an seiner Ostküste. An der breitesten Stelle maß Equatoria nur siebenhundert Kilometer. Der weltumspannende Ozean besaß keinen Namen.
    Das Taxi flog in geringer Höhe über dem Wasser dahin, überquerte Bagby Inlet und die Hotball Courts auf Branch Island. Es schwebte hinaus über den Kanal, passierte ein paar Jachten und setzte zu seinem Landeanflug auf Korbee Island an, einem zwei Kilometer langen Landstreifen, der so schmal war, dass viele der dort stehenden Häuser vorn und hinten Seeblick besaßen.
    Kims Heim war wie die meisten anderen in der Gegend ein bescheidenes zweistöckiges Haus mit einer umlaufenden Veranda. Die Ecken waren abgerundet, um dem Wind, der nahezu ununterbrochen wehte, nicht zu viel Angriffsfläche zu bieten.
    Das Taxi sank auf den Landeplatz hinunter, einer Plattform hinter dem Haus, die über der Flutlinie ins Wasser ragte. Sie stieg aus und stand einen Augenblick lang müde da, während sie dem Rauschen der See lauschte. Der Rest der Insel lag dunkel und still, mit einer Ausnahme; im Haus der Dickensons wurde noch immer das neue Jahr gefeiert. Draußen am Strand bemerkte sie ein Lagerfeuer. Kinder.
    Es war ein langer Tag gewesen. Sie war müde und froh, endlich zu Hause zu sein. Doch sie hatte den Verdacht, dass ihre Erschöpfung nicht aus den sechzehn Stunden resultierte, die seit ihrem Aufbruch heute Morgen vergangen waren, sondern eher aus dem Wissen, dass sie am Ende eines wichtigen Abschnitts angekommen war. Das Leuchtfeuer war gezündet, und um die Public Relations würde sich jemand anderes kümmern. Sie würde sich wieder um ihre üblichen Aufgaben kümmern, hauptsächlich um das Auftreiben von Mitteln. Eine verdammt erbärmliche Karriere für eine Astrophysikerin. Doch die Wahrheit lautete, dass sie kein besonders helles Licht war auf ihrem Gebiet, während sie ein ausgesprochenes Talent darin besaß, Menschen zu ansehnlichen Spenden zu überreden.
    Verdammt.
    Sie ging auf das Haus zu, und das Taxi flog davon. Die Beleuchtung wurde eingeschaltet, und jemand öffnete ihr die Tür. »Guten Abend, Kim«, sagte Shepard. »Wie ich sehe, ist alles nach Plan gelaufen?« Shepard war die Haus-KI.
    »Ja. Alles bestens, Shep. Soweit wir es beurteilen können jedenfalls.« Wie alle KI’s, so war auch Shepard theoretisch nicht wirklich intelligent. Alles war Simulation. Echte künstliche Intelligenz war etwas, das sich immer noch jedem wissenschaftlichen Zugriff entzog, und die allgemeine öffentliche Meinung lautete inzwischen, dass sie nicht zu verwirklichen war. Doch man konnte nie sicher sein, wo die Simulation endete. »Genaueres können wir natürlich frühestens in zwölf Stunden sagen.«
    »Du hattest mehrere Anrufe, Kim«, sagte die KI. »Hauptsächlich von Gratulanten.« Die KI nannte eine Reihe von Namen, Freunde, berufliche Kollegen und ein paar Verwandte.
    »Wenigstens einer, der mir nicht gratulieren wollte?«, fragte Kim.
    »Einer ist dabei, obwohl auch er seine Glückwünsche ausgesprochen hat. Doch das war nicht der eigentliche Grund seines Anrufs. Es ist Sheyel Tolliver.«
    Sheyel? Das war ein Name aus der Vergangenheit. Sheyel war Professor der Geschichte an der Universität gewesen, als sie noch studiert hatte. Ein wunderbarer Lehrer, der sich ihrer angenommen hatte trotz der Tatsache, dass sie im Hauptfach Physik belegt hatte.
    Damals war sie ein wenig aus dem Gleichgewicht gewesen. Ihre Eltern waren bei einem Unfall mit dem Flieger gestorben, dem ersten Unfall in Seabright seit fünf Jahren. Es war während ihres zweiten Jahres gewesen, und Sheyel hatte sich wirklich Mühe mit ihr gegeben, hatte stets Zeit für sie gefunden, wenn sie reden wollte, hatte sie ermutigt, sie immer wieder aufgebaut und sie am Schluss so weit gebracht, dass sie wieder an sich glaubte. Doch das war fünfzehn Jahre her. »Hat er gesagt, was er wollte?«
    »Nur, dass er mit dir sprechen möchte. Ich glaube, es geht ihm nicht gut.«
    »Wo steckt er?«
    »In Tempest.« Dreihundert Kilometer von Seabright entfernt.
    Sie war erfreut, dass er sich an sie erinnerte. Doch sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum er nach so vielen Jahren den

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