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Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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der Tür oder Schleuse oder was auch immer hatten die Granaten der Libelle ein gezacktes Loch von mindestens drei Meter Durchmesser gerissen. Vorsichtig kletterte Mike über das scharfkantige Metall.
    Er befand sich in einem von Rauch erfüllten Raum, konnte kaum atmen. Nicht weit entfernt lag eine menschengroße Gestalt in einem unförmigen Raumanzug am Boden. Der Anzugträger hatte vermutlich die Schleuse zu erreichen versucht, das aber nicht mehr geschafft.
    Mike hustete. Er würde auch nicht mehr viel schaffen, wenn er sich nicht verdammt beeilte. Er lief zu der Gestalt im Raumanzug und packte sie.
    Sie war schwer, etwa so schwer wie ein NASA-Astronaut mit Anzug.
    Nicht von Bedeutung.
    Er warf sich den Fremden über die Schulter und kämpfte sich zum Ausgang zurück. Plötzlich stellten sich sämtliche Härchen an seinem Körper auf.
    Infraschall. Ein Ton, der so tief war, daß man ihn nicht mehr hören konnte, und nun langsam immer kurzwelliger wurde. Ein Ton, der so fremd, so anders war, daß Mike nur noch einen Gedanken verspürte: Weg!
    Er stolperte aus dem Wrack, gebückt unter der Last des Fremden. Draußen sah er Manfred mitten auf dem Dorfplatz stehen und mit offenem Mund wortlos in seine Richtung deuten. Das fremde Geräusch wurde immer seltsamer, immer höher.
    Schwarze Rauchzungen umspielten ihn, schienen nach ihm zu greifen wie lebendige Wesen.
    Nein, das waren keine Rauchzungen. Das war wabernde, lebendige Energie!
    Mike rannte um sein Leben, doch die Last auf seinen Schultern ließ er nicht fallen. Er sah Manfreds entsetztes Gesicht und hörte die unbeschreibliche Kakophonie hinter sich, die nun immer schriller wurde und sich dem Ultraschallbereich näherte.
    Er rannte, und er drehte sich nicht um, so wie sich einst Lot auf der Flucht aus Sodom und Gomorra nicht umgedreht hatte.
    Erst als er Manfred erreicht hatte, ließ er den Fremden von den Schultern gleiten und riskierte einen Blick zurück. Er sah etwas, das er sein Lebtag lang nicht mehr vergessen würde.
    Die Flugscheibe der AIn faltete sich zusammen wie ein Modell aus Papier, das von einer unsichtbaren Hand zerknüllt wurde.
    Die Zungen schwarzer Energie umwaberten es wie tanzende Schlangen, die sich aus einer Grube erhoben. Das absolut fremde Geräusch war mittlerweile in unhörbare Höhen gestiegen, und so ereignete sich der schreckliche Vorgang in gespenstischer Stille.
    Man hörte kein Knacken, kein Knistern, kein Reißen von Metall.
    Jetzt durchmaß das zusammengeknüllte Wrack kaum mehr als einen Meter, faltete sich dann auf Fußballgröße zusammen, um sich immer weiter und immer wieder neu zu legen und zu schrumpfen - bis es einfach verschwand.
    Kurz waberte noch etwas von der lebenden schwarzen Energie, dann verdampfte sie.
    »Die hatten die ganze Zeit recht«, stöhnte McBain.
    »Damit, daß es die Flugscheiben gibt ?« Endlich konnte Behrens wieder reden.
    »Ja, das auch, aber das meine ich nicht. Ich habe ihnen nicht geglaubt, als sie mir sagten, die Flugscheiben der AIn würden von Schwarzlochgeneratoren angetrieben. Aber das hier war der Beweis! Die Fremden erzeugen ihre Energie mit künstlichen Schwarzen Löchern !«
    »Wie. wie kommst du darauf ?«
    »Was wir gerade erlebt haben, war das Ende eines solchen Schwarzen Loches. Meine erste Garbe muß die Abschirmung oder Reaktorsteuerung oder so etwas erwischt haben. Das Schwarze Loch ist außer Kontrolle geraten und hat das Schiff, das es antreiben sollte, einfach verschluckt .«
    »Aber wieso frißt es dann nicht weiter. bis es die Erde verschlungen hat. und das ganze Universum?« Manfred zitterte wie Espenlaub.
    »So etwas hat man früher für möglich gehalten. Aber heute geht man davon aus, daß Schwarze Löcher, wenn sie nicht gerade aus dem Kollaps einer Sonne entstanden sind, einfach verdampfen, wenn sie eine gewisse Menge Materie verschluckt haben. Genau das war hier der Fall .«
    Der junge Amerikaner beugte sich zu der Gestalt im Raumanzug hinunter, die immer noch leblos am Boden lag.
    Dieser Anzug war unnatürlich, viel dicker als ein NASA-Modell. Waren die AIn außerirdische Fettsäcke? Dieser hier lag jedenfalls auf dem Bauch, und Mike hatte einige Mühe, ihn auf den Rücken zu drehen. Er warf einen neugierigen Blick auf das Sichtfenster im Helm, doch das war verspiegelt.
    Mit ein paar raschen Blicken hatte er erkannt, wo man den Anzug öffnen mußte. Er betätigte ein paar Verschlußhebel und zog probeweise am Helm. Mit einem zischenden Geräusch löste er sich von

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