Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis
Stahlfront
Band l
Die Macht aus dem Eis
Roman von
TORN CHAINES
Aus dem Amerikanischen übertragen von M ARIA F RIEDRICH
Das Buch
Wir schreiben das Jahr 2010. Eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßes zeigt ihre böse Fratze - und der amerikanisch-chinesische Krieg bricht aus. Geheimnisvolle Kräfte stellen die Militärs beider Seiten vor fast unlösbare Aufgaben, und zum ersten Mal wird eine Zukunftstechnik offen eingesetzt, die der Menschheit bisher aus guten Gründen verborgen geblieben war.
Mehr noch: Nicht alle in diesen bald weltumspannenden Krieg verwickelten Kräfte sind menschlicher Natur - und dann kommt eine vergessen geglaubte Macht aus der Finsternis zurück...
Der Autor
Torn Chaines, Jahrgang 1939, war lange Jahre Professor für Geschichte und deutsche Literatur an einer der renommierten Universitäten der amerikanischen »Ivy League«. Entmutigt von einem Hochschulbetrieb, der sich mehr und mehr den Diktaten der »political correctness« unterwirft, nahm er vorzeitig seinen Abschied, um in Zukunft nur noch zu schreiben.
Chaines, geschieden und kinderlos, lebt heute in einem Blockhaus im äußersten Nordosten der USA. Es liegt tief versteckt in den schier endlosen Wäldern rings um den Moosehead Lake.
Seine ehemaligen Kollegen und Feinde zeigten sich unversöhnlich und verhinderten eine Veröffentlichung seiner Werke in den USA. So mußte Chaines den für einen amerikanischen Autor ungewöhnlichen Weg beschreiten, sich einen Verleger in Europa zu suchen.
Inhalt
1. Bodenkampf 6
2. Luftkampf 19
3. Machtkampf 37
4. Überlebenskampf 46
5. Gewissenskampf 56
6. Generationenkampf 65
7. Geheimkampf 80
8. Überzeugungskampf 92
9. Nahkampf 102
10. Forschungskampf 120
11. Geschlechterkampf 139
12. Eiskampf 151
13. Höhlenkampf 163
14. Dschungelkampf 177
Get down deeper and down Down down deeper and down Down down deeper and down Get down deeper and down
(Status Quo — Rossi/Young)
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1. Bodenkampf
Der Krieg war kaum noch zu vermeiden. Würde es angesichts der Konfrontation einer Groß- und einer Supermacht zum weltzerstörenden atomaren Schlagabtausch kommen? Magnus Wittmann hoffte, daß dieser Kelch erneut an der auch ohne Krieg schon mehr als geplagten Menschheit vorübergehen würde.
Doch wirklich sicher war er sich dessen nicht. Der amerikanischen Präsidentin war so gut wie alles zuzutrauen.
Wittmann klappte den Aktenordner zu und schaltete den Computer aus. Er seufzte. Die Arbeit beim Verfassungsschutz hatte er sich spannender vorgestellt.
Der 1,89 Meter große Mann erhob sich. Unter seinem leichten Sommerhemd spannten sich breite Schultern und eine muskelbepackte Brust. Magnus Wittmann wog 92 Kilo - aber er hatte kein Gramm Fett am durchtrainierten Leib.
Daß er in Form blieb, war dem Oberleutnant der Reserve auch nach seinem Ausscheiden aus der Bundeswehr ein wichtiges Anliegen gewesen. Er war 34 Jahre alt und vermutlich noch besser in Form als zu seiner aktiven Dienstzeit - und KSK-Männer 1 waren stets in bestechend guter Form.
Wittmann hatte sich nach Ablauf seiner Dienstzeit nicht für eine Verlängerung entschieden, obwohl man sie ihm angeboten hatte. Aber die Einsätze, zu denen er abkommandiert worden war, hatten ihm im Laufe der Zeit immer weniger zugesagt.
Es war ihm im Prinzip egal, ob er in Afghanistan kämpfte, in Afrika oder auf dem Balkan. Aber die Einsatzziele hatten sich weiter und immer weiter von dem entfernt, was er für gerechtfertigt hielt.
Als er sich zum Wehrdienst verpflichtet hatte, hatte Wittmann Deutschland dienen wollen und nicht irgendwelchen nebulösen Interessengruppen, die heutzutage die Ziele der Politik fast auf der ganzen Welt zu bestimmen schienen.
Und nun schienen es diese Kräfte tatsächlich darauf anzulegen, die USA in einen Krieg mit der Volksrepublik China zu verwickeln.
Wer konnte derart wahnsinnig sein? Beide Staaten waren Atommächte. Sollte es tatsächlich zu diesem Krieg kommen, würde keine Seite eine Niederlage akzeptieren, sondern ihre Raketen losschicken.
Magnus Wittmann verließ das Büro und ging durch die langen, fast menschenleeren Gänge des Gebäudes an der Mauerstraße 34 bis 38. Dieser Frühlingstag des Jahres 2010 war angenehm warm in Berlin, und so hatten die meisten Beamten und Angestellten das Haus schon verlassen.
Nun wurde es allmählich dunkel, und Wittmann bekam Hunger. Atomkriegsgefahr hin oder her - der Mensch mußte essen. Die Pagode erschien ihm ein lohnendes
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