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Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus

Titel: Star Trek - New Frontier 01 - Kartenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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war.
    »Diese Augen«, sagte er, »sahen in ihrer Jugend … wie Rebellenführer bestraft wurden … indem man ihre ungeborenen Kinder aus … den Bäuchen ihrer Mütter riss. Sie sahen Dörfer, die dem Erdboden gleichgemacht wurden. Sie sahen … sie sahen sogenannte Kriminelle, die kleinere Vergehen begingen … und bestraft wurden, indem ihnen die Gliedmaßen mit Energiewaffen abgetrennt wurden … Stück für Stück, während sie um Gnade schrien … doch ohne Hoffnung auf Gnade. Sie sahen … wie mein Vater auf dem großen Platz gefoltert wurde, wie er für Verbrechen gegen den Staat bestraft wurde … eine Bestrafung, die von dir befohlen wurde, du Schweinehund … Mein Vater wurde geschlagen und ausgepeitscht, bis ein ehemals stolzer Mann … zu einem wimmernden Häufchen Elend geworden war, das schon schrie, wenn es den nächsten Schlag erahnte … Diese Augen … sahen den Schock und das Entsetzen in seinem Gesicht … kurz bevor sein kräftiges Herz zu schlagen aufhörte … Das Letzte, was mein Vater in seinem Leben hörte … war mein Flehen, mich nicht alleinzulassen … mein Flehen um ein Versprechen, das er niemals halten konnte …« Seine Stimme klang erstickt, als er weitersprach. »Diese Augen … haben die Hand der Tyrannei gesehen … und bevor ich zu einem Mann herangewachsen war, wollte ich diese Hand am Gelenk abhacken …«
    Diese Worte machten Falkar sehr nervös. Obwohl es M’k’n’zy wiederholt gelungen war, schneller und klüger als Falkars Kriegsführer zu sein, hatte er von ihm immer das Bild eines grunzenden Wilden gehabt, dessen Erfolge hauptsächlich auf Glück und einen instinktiven Verstand zurückzuführen waren, der weit über das hinausging, wozu seine Artgenossen jemals imstande sein würden.
    Doch was er soeben gehört hatte, war keineswegs das Gestammel eines kaum artikulationsfähigen Wilden gewesen. Wer war noch in der Lage, intelligente Worte zu formulieren, während literweise Blut aus seinem Gesicht strömte? Plötzlich verflüchtigten sich alle Vorstellungen, mit seinem Opfer zu spielen und das Ende in die Länge zu ziehen. Er wollte nur noch eins … dass diese Missgeburt tot war, mehr nicht. Tot und erledigt – und seinen Kopf als Trophäe.
    Was Falkar jedoch nicht erkannte, war, dass M’k’n’zys kleine Rede einem zusätzlichen Zweck diente. Er wollte Zeit gewinnen, bis der Sturm einsetzte. Der Sturm, dessen Herannahen M’k’n’zy gespürt hatte, während Falkar offensichtlich nichts davon bemerkte. Doch es wurde im dem Moment offensichtlich, als der Sturm unvermittelt mit voller Gewalt über sie hereinbrach.
    Er tobte über die nahe Ebene, raste durch die Schluchten und packte beide Männer gleichzeitig, als Falkar sich gerade M’k’n’zy nähern wollte, um ihn in Stücke zu schneiden. Der Wind brauste heulend um Falkar herum, der nicht mehr wusste, in welche Richtung er schauen sollte. Ihm war überhaupt keine Zeit geblieben, sich darauf vorzubereiten, und im nächsten Moment stand Falkar im Zentrum eines Wirbelwinds. Er taumelte, als die Naturgewalten an ihm zerrten, und er versuchte in seiner Verzweiflung sogar, sich mit Schwerthieben dagegen zu wehren. Der Wind riss ihm jedoch das Schwert aus der Hand. Er hörte, wie es klirrend davonwirbelte. Er drehte sich in die Richtung, die es seiner Ansicht nach genommen hatte, doch er konnte es nirgendwo mehr sehen. Stattdessen tappte er hilflos und ohne jede Orientierung umher.
»Ich hasse diesen Planeten!«
, fauchte er und in diesem Augenblick gelangte er zu einer Schlussfolgerung: Niemand außer den Xenexianern hatte etwas auf diesem Planeten zu suchen. Wenn Falkar ihn nach diesem Tag niemals wiedersah, konnte er sich für den Rest seines Lebens glücklich schätzen.
    Er konnte nichts mehr sehen. Er ging in die Knie, blinzelte angestrengt und senkte den Kopf, um dem Wind eine geringere Angriffsfläche zu bieten. Er streckte die Hände aus und tastete, während er gegen jede Hoffnung hoffte, dass er seine Waffe wiederfand. Wahrscheinlich musste er die Suche nach M’k’n’zy noch einmal ganz von vorn beginnen, weil der kleine Barbar diese Deckung bestimmt für einen Fluchtversuch nutzen würde. Das war das Problem mit Xenex: Ganz gleich, worum es ging, auf diesem Planeten war nichts einfach.
    Und dann geschah das Wunder, als seine suchenden Hände plötzlich die Waffe berührten, die er verloren hatte. Während der Wind ihm in die Ohren schrie, spürten seine Finger die vertrauten Konturen der

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