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Star Trek - Vanguard 01 - Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 01 - Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 01 - Der Vorbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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tiefes Verlangen, sich Reporter Tim Pennington zu schnappen und ihn mit seinen blanken Fäusten von einer neuen Karriere zu überzeugen.
    Penningtons Reportage war inzwischen im gesamten bekannten Weltall verbreitet, zugänglich für Milliarden von Menschen, und bedeutete für Kirk ziemlichen Ärger. Es waren nicht die Fehler in der Story, die ihn besorgten. Es gab auch nur wenige und die waren relativ belanglos. Was die wichtigen Punkte der Geschichte anging, war der Artikel absolut sachlich und fehlerfrei. Kirk musste zu seinem Ärger eingestehen, dass er auch noch recht fair geschrieben war.
    Die Aussagen anonymer Augenzeugen bestätigten einander die bizarren Kräfte, die Mitchell während des Aufenthaltes auf Delta Vega gezeigt hatte. Die niemandem zugeschriebenen Aussagen dieser angeblichen Zeugen hatten außerdem kleine, aber unerklärliche Diskrepanzen zwischen Kirks eigenen offiziellen Logbüchern, den Totenscheinen von Dr. Piper sowie dem Bericht über den Tod von Steuermann Lee Kelso auf Delta Vega ans Licht befördert.
    Und mitten drin stand Kirks unheimlich schlagfertige Erklärung: „Meine Antwort steht in meinem Bericht.“ Es waren diese sechs Worte in Penningtons Artikel, die Kirk mehr als alles andere verdammten. Er hatte es nicht ahnen können, als er sie aussprach.
    Unterm Strich war das Fazit des Artikels einfach und treffend: Die Unvereinbarkeiten deuteten alle darauf hin, dass etwas verdeckt werden sollte. Pennington spezifizierte das sogar noch und brachte die überzeugende These, dass Kirk Gary Mitchell und Dr. Elizabeth Dehner persönlich getötet haben dürfte. Die Frage, auf die Pennington keine Antwort gab, war, ob Kirks Taten gerechtfertigt waren – oder nicht.
    Ich nehme an, ich sollte dankbar sein, dass er sich nur als mein Richter und nicht auch noch zu meiner Jury und meinem Henker aufgeschwungen hat
, brütete Kirk. Er schaltete den Monitorbildschirm aus, erhob sich von seinem Schreibtisch und ließ sich aufs Bett fallen. Es wurmte ihn, dass Mitglieder seiner Crew ohne Erlaubnis mit Pennington gesprochen hatten. Hin- und hergerissen zwischen dem Respekt vor freier Meinungsäußerung auf der einen, sowie dem Verlangen, die Disziplin an Bord seines Schiffes aufrecht zu erhalten. Auf der anderen Seite, erinnerte er sich daran, dass die Föderation genau für Freiheiten wie diese eintrat. Er erinnerte sich an eine Lehre, die ihm Captain Friedl Segfrunsdóttir, eine Professorin für Föderationsrecht an der Akademie, beigebracht hatte:
Es reicht nicht, nur dann aufzustehen und für Recht und Freiheit einzutreten, wenn es einem gerade passt. Um das Prinzip dahinter zu vertreten, muss man diese Werte konkret verteidigen. Immer
.
    Kirk hatte damals entschlossen, nach diesen weisen Worten zu leben. Das beabsichtigte er immer noch. Er entschloss sich, der Crew gegenüber keinerlei Verbot auszusprechen, mit Pennington oder irgendeinem anderen Reporter zu reden. Die Wirkung des Artikels würde vielleicht bald an Kraft verlieren – oder sich zu einem Fall fürs Militärgericht entwickeln.
Die Konsequenzen sind mir egal
, beschloss er.
Ich weiß, was ich getan habe und warum ich es getan habe. Und wenn ich entsprechende Fragen beantworten muss, dann soll es halt so sein
.
    Er wollte gerade das Licht dimmen und sich für den Rest der Nacht einem dringend benötigten Schlaf hingeben, als das Türsignal summte.
    „Herein.“
    Die Tür glitt auf. Scotty trat ein, ein Datendisplay in der Hand. Sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Abscheu und rechtschaffenem Zorn und dies verstärkte seinen Akzent. „Käpt’n!“ Er winkte Kirk mit dem Display zu. „Ham’se das gelesen? Der dämliche Scheißkerl Pennington verleumdet uns. Verleumdet Sie!“
    „Scotty, beruhigen Sie sich. Es ist …“
    „… eine Schweinerei! Das is, wasses is! Ich schwöre Ihnen, Käpt’n, wenn ich den Kerl kriege, stecke ich ihn mit dem Kopf zuerst in einen Impulslüfter!“
    „Mr. Scott, das ist nicht die …“
    „Was bildet sich der Kerl eigentlich ein, werer is? Und wer zum Teufel hat mit dem Typen gesprochen? Keiner von meinen Männern, das kann ich Ihnen versichern …“
    Als Scotty mit seiner Tirade fortfuhr, setzte sich Kirk in einen Sessel und wartete darauf, dass der Chefingenieur Luft holte. Er vermutete allerdings, dass dies etwas dauern könnte und machte es sich bequem.

Kapitel 9
     
    „Steuermann, bringen Sie uns in einen Standard-Orbit“, sagte Captain Gannon. „Lieutenant Nave, rufen Sie den

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