Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
wirkliche Vertrauensbasis und gutes Einvernehmen herzustellen, so wie sie es mit Ensign Klisiewicz aufgebaut hatte. Durch ihr gemeinsames Bedürfnis, in die Geheimnisse des Meta-Genoms einzutauchen, hatten sie beide ein festes Band des Vertrauens geknüpft, auch wenn ihr vielleicht mehr daran lag als ihm. Außer ihr wusste nur er soviel über das Meta-Genom und die große Taurus-Mission der Sternenflotte.
Sie hatte Wert darauf gelegt, sich nach dem Abflug der
Endeavour
von Erilon mit dem jungen Ensign zu treffen und sich bei ihm zu bedanken. Nicht nur für die Hilfe auf der Brücke, bei diesem schrecklichen ersten Angriff, sondern auch für seine Bereitschaft, so schnell Verantwortung und eine Rolle bei den Nachforschungen zu übernehmen. Sicher hielte er seinen Job auf dem Schiff für den besten, den er je gehabt hat, hatte sie ihn gefragt. Und sie würde seine Antwort nie vergessen.
„Ich folge nur Ihrem Beispiel, Captain“
, hörte sie Klisiewiczs Stimme immer noch in ihren Gedanken.
„Wir sitzen schließlich im selben Boot. Und wenn Sie nicht aussteigen, werde ich es auch nicht.“
„Ob die Sternenflotte eine Beförderung vom Ensign zum Lieutenant Commander befürworten würde?“ Bei diesem Gedanken musste sie schmunzeln, obwohl er lächerlich zu sein schien. Khatami hatte bereits eine Anfrage gestellt, Klisiewicz zum Lieutenant machen zu dürfen. Ein Rang, der den Pflichten und Verantwortlichkeiten entsprach, die er jetzt schon innehatte. Die Sternenflotte hatte noch nicht darauf geantwortet, und sie entschied, dass sie es wohl besser nicht übertrieb. Sie lächelte amüsiert. „Computer, lösche die letzte Bemerkung.“
„Gelöscht.“ Die weibliche Computerstimme klang monoton.
Khatami betrachtete die zweite Mission auf Erilon als einen Erfolg, wenn man von dem bedauernswerten Verlust von drei weiteren Mannschaftsmitgliedern absah. War sie doch ein Gradmesser dafür, wie gut sie sich in die Aufgaben eines Captains eingelebt und mit der Vergangenheit abgeschlossen hatte. Das Leben ging weiter. Commodore Reyes hatte genau das gesagt, während sie mit Warpgeschwindigkeit nach Vanguard zurückgeflogen waren, doch Khatami selbst zweifelte immer noch an ihren Fähigkeiten. Besonders, wenn sie an die Herausforderungen dachte, die, wie sie wusste, noch bevorstanden.
Diesmal hattest du Glück, Tish. Das nächste Mal wird das nicht so einfach
.
Ein Summton meldete, dass jemand vor der Tür stand, unterbrach sie in ihren Gedanken und riss sie so aus den Selbstzweifeln, in denen sie gebadet hatte.
„Computer, Aufnahme beenden“, sagte sie, erleichtert über die willkommene Ablenkung. „Bitte, kommen Sie herein.“
Als die Tür aufglitt, stand Dr. Leone auf der Schwelle, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und mit seinem charakteristischen verkniffenen Blick. „Captain.“ Sein Gesichtsausdruck spiegelte sein Unbehagen wider. „Ich kam gerade zufällig vorbei und ich … habe mich gefragt, ob Sie schon zu Abend gegessen haben.“
Khatami schüttelte den Kopf. „Noch nicht, nein.“ Sie wartete, um zu sehen, ob der Doktor wohl freiwillig ins Zimmer kam. Als er das nicht tat, bat sie ihn mit einer Geste und einem Lächeln herein. „Ich würde mich freuen, wenn Sie mir Gesellschaft leisten, wenn Sie möchten.“
Leone nickte hastig und trat in den Raum. Er lächelte mit gespitztem Mund. „Nun, ich hatte noch keine Zeit, hereinzuschauen, seit wir nach Vanguard zurückgekehrt sind.“ Er ging hinüber zu dem leeren Stuhl neben ihrem Schreibtisch. „Als Schiffsarzt sollte man stets die Gelegenheit nutzen, das emotionale Wohlbefinden der Crew zu überprüfen, besonders nach einem so anstrengenden Einsatz. Wissen Sie, einfach, um mal nachzusehen, ob die Last des Kommandos nicht zu schwer wiegt, so was in der Art.“
Khatami unterdrückte den Drang zu kichern. „Ich verstehe.“
„Und? Dann ist also alles in Ordnung?“
Khatami fühlte sich von dieser etwas unbeholfenen Frage nach ihrem Wohlbefinden geschmeichelt. Obwohl öffentlicher Ausdruck von Gefühlen nicht gerade die Stärke des Doktors war, gab es doch keinen Zweifel an seiner ehrlichen Sorge.
„Ich denke schon“, antwortete sie schließlich. „Ich war gerade dabei, meine Entscheidung über die Ernennung meines Ersten Offiziers zu treffen.“
„Oh, es ist eine Ehre, dass Sie überhaupt an mich gedacht haben, Captain. Ich akzeptiere“, sagte Leone, als er sich in den Stuhl ihr gegenüber setzte. Seine Miene blieb neutral, bis er
Weitere Kostenlose Bücher