Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
sagen hat
.
„Bei allem gebotenen Respekt, Sir“, sagte der Captain der
Lovell
, als er und Reyes die Gruft verließen. „Was zur Hölle mache ich hier?“
Neben dem Commodore wirkte Okagawa klein, aber nicht schmal, den er hatte Schultern wie ein Schwimmer. Er war ungefähr im gleichen Alter wie Reyes, aber sein grauschwarzes, kurzgeschnittenes Haar und die Falten, die sich um die Augen in sein Gesicht gegraben hatten, verliehen ihm etwas Würdevolles.
Reyes lächelte müde. Eine ähnliche Reaktion hatte er erwartet. Sie gingen den Gang hinunter und betraten das Büro, das als Tarnung für den Eingang zur Gruft fungierte. Hinter ihnen glitt die Wand an ihren ursprünglichen Platz zurück. Nichts wies darauf hin, dass sich etwas dahinter verbarg.
Reyes setzte sich an den grauen Schreibtisch in der Mitte des Raums. „Ich will ehrlich sein“, sagte er und forderte Okagawa mit einer Handbewegung auf, sich ebenfalls zu setzen. „Sie waren nicht meine erste Wahl. Ich weiß, dass Ihre Besatzung nicht für solche Dinge geeignet ist, aber ich brauchte jemanden, der weiß, was hier draußen vorgeht, um einiges von dem zu erledigen, was erledigt werden muss.“
Während Farber und Cooper sich um die Bedürfnisse der
Lovell
kümmerten und das Schiff für seinen Abflug in weniger als zweiundsiebzig Stunden vorbereiteten, hatte Reyes den Captain über die Aufgaben unterrichtet, die die
Lovell
durchführen musste. Es waren die zusätzlichen geheimen Missionen, die dem Captain verständlicherweise nicht gefielen.
Okagawa hatte die Dinge, die Reyes ihm enthüllt hatte – das Meta-Genom und die geheimnisvollen außerirdischen Ruinen – ruhig aufgenommen. Er diente fast ebenso lang wie Reyes in der Sternenflotte und hatte während dieser Zeit zweifellos zahlreiche seltsame Phänomene erlebt. Gleichzeitig verstand er jedoch das Ausmaß des Rätsels.
„Ich verstehe Ihre Lage, Commodore“, sagte er, als er sich setzte. „So viele Fragen, so viele Unsicherheiten. Ich bin zwar Genetiker, aber selbst ich kann nicht abschätzen, was Sie hier eigentlich entdeckt haben. Wenn wir herausfinden, wer oder was für dieses Meta-Genom verantwortlich ist, verändern wir damit vielleicht unser Verständnis des Lebens und der Evolution auf fundamentale Weise. Und sollte das Genom tatsächlich künstlich entstanden sein, zu was waren seine Erschaffer sonst noch in der Lage?“
Reyes nickte. „Die Klingonen schleichen bereits durch die Taurus-Region, weil sie wissen wollen, weshalb wir uns dafür interessieren. Den Tholianern gefällt unsere Anwesenheit zwar auch nicht, aber sie haben noch größere Probleme mit den Klingonen. Wir stehen kurz vor einem interstellaren Krieg. Wir wissen nur noch nicht, wer ihn ausfechten wird.“
„Und die Sternenflotte erwartet, dass Sie den Deckel auf alles halten?“, fragte Okagawa. „Ihre Station ist voll von Leuten, die glauben, dass sie Kolonien und Forschungsmissionen unterstützen. Raumschiffbesatzungen fliegen durch das All und suchen nach Hinweisen auf etwas, das sie noch nicht einmal kennen. Nur eine Handvoll weiß, um was es wirklich geht, und die meisten davon sitzen in diesem Kerker, den Sie gebaut haben.“ Er zeigte in Richtung der Gruft hinter der Wand. „Übrigens kamen mir Dr. Gek und seine Schar nicht gerade weltgewandt vor.“
Reyes musste über die Analyse des Captains lachen. „Aber sie lassen sich am einfachsten unter Kontrolle halten. Ich müsste mir mal die Zugangslogs ansehen, aber ich bezweifle, dass sie seit Inbetriebnahme der Station auch nur einmal draußen gewesen sind.“
„Da drin gibt es bestimmt genug, mit dem sie sich die Zeit vertreiben können“, sagte Okagawa. Sein Lächeln verschwand. „Ich verstehe allerdings nicht, weshalb Sie mir soviel verraten habe, obwohl ich nicht lange hier sein werde. Warum haben Sie mich nicht einfach einer Mission zugeteilt, bei der diese Informationen nicht benötigt werden?“ Er warf einen erneuten Blick zur Wand. „Wenn ich mir die ganzen Sicherheitsmaßnahmen hier ansehe, würde die Sternenflotte Ihnen wahrscheinlich den Kopf abreißen, wenn sie davon wüssten.“
Reyes hob die Schultern. „Sollen sie es doch versuchen.“ Er verstand, dass die wahre Mission der Station geheim bleiben musste, aber dieses Geheimnis hatte bereits zu viele Leben gefordert. Er würde zwar weiterhin darauf achten, dass die Geheimhaltung gewahrt wurde, aber er würde nie wieder zulassen, dass dadurch Leute unter seinem Kommando gefährdet
Weitere Kostenlose Bücher