Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
Schiffe gesehen, die in einen Ionensturm geraten waren. Einmal habe ich sogar ein Schiff bergen müssen, das mit einem Mond zusammengestoßen war.“ Er zeigte durch das transparente Fenster in den luftlosen Hangar hinein. „Commodore, keines dieser Schiffe sah so schlimm aus wie dieses Stück Schrott.“
Reyes schwieg und lächelte müde. Sein Blick hing an der
U.S.S. Lovell
, die gerade durch das große Tor schwebte, das den Weltraum vom Inneren der Station trennte. Das Deck bebte unter seinen Stiefeln. Er glaubte, das Donnern der Generatoren zu hören, die die Traktorstrahlen, von denen das Schiff der
Daedalus
-Klasse ins Innere gezogen wurde, mit Energie versorgten.
Wartungslichter glitten über die verbeulten Außenwände des alten Schiffs. Das Navigationskontrollsystem brachte es langsam in Park-position. Die helle Beleuchtung riss die Schäden der
Lovell
aus der Dunkelheit. Reyes schüttelte den Kopf. Die Schutzplatten des Schiffs waren verbeult und pockennarbig. Duranium schimmerte an einigen Stellen hindurch. Andere waren mit Farben überstrichen worden, die nicht zu der ursprünglichen grauen Lackierung passten. Manche Platten waren sichtbar verschweißt worden, zeugten von Reparaturen, die außerhalb gut ausgerüsteter Wartungsanlagen ausgeführt worden waren.
Nicht gerade überraschend, wenn man bedenkt, dass die komplette Besatzung aus Ingenieuren besteht
, dachte Reyes.
Die
Lovell
verfügte nicht über die simple Eleganz, die Reyes mit modernen Raumschiffen verband, aber sie stand für ein qualitativ hochwertiges Design, das der Sternenflotte und der Föderation fast ein Jahrhundert lang gute Dienste erwiesen hatte. Ihre runde Primärhülle ging in eine breite, zylinderförmige Maschinensektion über. Ihre gerippten Warpgondeln wirkten weniger elegant als die der moderneren
Constitution
-Klasse, spiegelten jedoch die Entschlossenheit der Epoche wieder, in der sie konstruiert worden waren.
Die
Daedalus
-Klasse war eine der ersten gewesen, die nach der Gründung der Föderation vor mehr als hundert Jahren in größerer Anzahl gebaut worden war. Sie war vielfältig eingesetzt worden, zur Weltraumerforschung wie zur Verteidigung.
Die Konstruktion dieser Klasse war einfach. Im Gegensatz zu anderen Schiffen aus dieser Zeit verfügte sie kaum über Annehmlichkeiten, hatte sich jedoch als äußerst robust erwiesen. Das letzte Schiff dieser Klasse hatte die Sternenflotte gegen Ende des letzten Jahrhunderts aus dem aktiven Dienst genommen, aber einige Schiffe waren in den Händen von Zivilisten gelandet und flogen immer noch.
Und dann war da noch die
Lovell
.
Vor seiner ersten Begegnung mit diesem Schiff und seiner aus Ingenieuren bestehenden Besatzung, hatte Reyes noch nicht einmal gewusst, dass die Sternenflotte die
Daedalus
-Klasse noch für irgendetwas einsetzte. Deshalb hatte es ihn überrascht, als die
Lovell
einige Monate zuvor aufgetaucht war, um bei der beschleunigten Konstruktion der Station zu helfen. Er hatte erfahren, dass dieses Schiff eines von dreien war, die momentan dem Ingenieurskorps der Sternenflotte zugeteilt waren.
„Bei allem, was mir heilig ist“, sagte Cooper einen Moment später, als das Schiff endgültig zum Stehen kam, „würde mir bitte jemand verraten, warum dieses Biest nicht in die Luft fliegt?“
Lieutenant Isaiah Farber, der hinter Reyes und Cooper stand, grinste breit und sagte. „Gut platzierte Kraftfelder, Commander, ein wenig Thermozement und die Gnade von mindestens drei Gottheiten.“
Reyes drehte sich zu dem hochgewachsenen Offizier um, dessen Muskeln sich so stark unter der Uniform abzeichneten, als stünden sie kurz davor, den Stoff zu zerreißen. Reyes war selbst nicht gerade schmal, doch mit dem zweimaligen Sternenflottenmeister im Gewichtheben konnte er sich nicht vergleichen.
„Ist das Nostalgie, Lieutenant?“, fragte er lächelnd.
Farber hob die Schultern. „Wäre eine Lüge, wenn ich das verneinen würde, Commodore.“ Sein Blick glitt zur
Lovell
. „Sie ist vielleicht keine Schönheit, aber sie hat ein Herz aus reinem Rodinium. Die hat schon einiges mitgemacht. Man kann viel über sie sagen, aber solche Schiffe baut man heute nicht mehr.“
„Gott sei Dank“, sagte Cooper, grinste jedoch, um dem Lieutenant zu zeigen, dass er das nicht ernst meinte.
Farber war der
Lovell
zugeteilt gewesen. Er und die anderen Ingenieure der Besatzung hatten äußerst kompetent – wenn auch unorthodox und nicht immer freundlich – dabei geholfen, der
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