Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
leisten.
Lieutenant Estrada drehte sich von der Kommunikationskonsole zu ihr um. „Captain Okagawa bestätigt, dass die
Lovell
bereit ist, auf Ihren Befehl hin zu feuern, Captain.“
„Mr. Klisiewicz“, meinte Khatami. „Wo sind die Klingonen?“
Der wissenschaftliche Offizier prüfte die Sensoranzeigen und meldete schnell: „Sie halten die Position auf der anderen Seite des Planeten, uns gegenüber.“
Khatami sah zu Estrada. „Grußfrequenzen.“
Obwohl die Befehle des Commodore nichts darüber gesagt hatte, die Klingonen vor dem bevorstehenden Bombardement zu warnen, entschied Khatami sich dafür. Es war sicher angebracht, den Klingonen mitzuteilen, dass nicht sie das Ziel der kommenden Torpedosalven waren.
Es ist schlimm genug, dass ich einen ganzen Planeten bis auf seinen Mantel zerstören muss. Ich werde nicht auch noch einen interstellaren Zwischenfall provozieren
.
„Ich habe den klingonischen Kommandanten“, meldete Estrada.
„Auf den Schirm“, antwortete Khatami. Das Bild eines graubärtigen, graumähnigen Klingonenkriegers mit geriffelter Stirn starrte sie an. „
Hier ist Captain Gerzhog, kommandierender Offizier des klingonischen Schlachtkreuzers
HovQaw’wI“, schnarrte er. „
Identifizieren Sie sich
.“
„Captain Atish Khatami, ich kommandiere das Föderationsraumschiff
Endeavour
“, antwortete sie. „Uns wurde befohlen, ein sofortiges Photonentorpedo-Bombardement auf Gamma Tauri IV zu beginnen. Dieser Angriff wird andauern, bis jede Lebensform auf diesem Planeten ausgelöscht ist. Wir werden Ihr Schiff nicht angreifen. Verstehen Sie das?“
Gerzhog konferierte kurz mit jemandem, der nicht im Bild war. „
Verstanden
, Endeavour.
Wir werden Ihnen assistieren, indem wir die andere Hemisphäre des Planeten beschießen
. HovQaw’wI
Ende
.“ Der Schirm zeigte wieder bewegungslose Sterne.
„Die Klingonen richten ihre Waffen aus, Captain“, meinte Klisiewicz. „Sie zielen auf die Planetenoberfläche.“
„Dann ist es soweit“, sagte Khatami. Sie stand auf. Die Besatzung stand ebenfalls auf, alle gleichzeitig, und nahm neben den Stationen Haltung an. „Mr. Thorsen“, sagte sie und sah zum Sicherheitschef und dem Senior-Waffenoffizier. „Zehn volle Salven, auf meinen Befehl.“
Khatami drehte sich wieder zum Hauptschirm um und nahm sich zusammen. Gamma Tauri IV war nur ein Fleck auf dem Schirm und sie wollte, dass es so blieb, bis alles vorbei war. Sie hatte kein Bedürfnis danach, diese Gräueltat aus der Nähe zu betrachten. Sie verweigerte sich selbst den Luxus von Tränen und gab den Befehl.
„Feuer.“
Ein Aufheulen begleitete jeden der mehrköpfigen Torpedos, der die
Endeavour
verließ. Die leuchtend blauen Streifen glichen den Sprengladungen, die die
Lovell
zur gleichen Zeit abfeuerte. Wie saphirfarbene Funken glühten sie für ein paar Sekunden in der Dunkelheit des Alls auf, bis sie außer Sichtweite, aber immer noch auf dem Kurs nach Gamma Tauri IV, waren.
Millionen Kilometer weiter weg zeigte nur ein kurzes Flackern, wie die Antimaterie-Verwüstung den Planeten in eine leblose Kugel geschmolzener Felsen und radioaktivem Glas verwandelte.
Um Khatami herum ließ ihre Crew die Köpfe in Scham und Trauer hängen. Sie hielt den Kopf oben und ihren Blick auf dem Schirm.
Du bist der Captain. Du hast den Befehl gegeben. Du darfst nicht wegsehen. Du musst es dir ansehen … und dich daran erinnern
.
Kapitel 23
Verwundet und den Signaldämpfer immer noch fest an seinen verletzten Oberkörper gepresst, hatte Terrell die letzten Stunden in schmerzhafter Einsamkeit unter dem Blätterwerk beim Camp verbracht. Er hatte sich dorthin zurückgezogen, wo er und Niwara vor beinahe zwölf Stunden angegriffen worden waren. Es hatte nicht so lange gedauert, wie er erwartet hatte, dem Flussufer zu folgen und er hatte sich in nur ein paar Stunden die ungefähr hundertfünfzig Meter über den schlammigen Boden zum Lagerplatz geschleppt. Nur noch wenig war von Niwaras Körper übrig, und das meiste von ihrer Ausrüstung war zerstört worden. Zu seiner Erleichterung war sein Trikorder nach wie vor intakt und in den zerfetzten Überresten seines Gepäcks fand er eine Feldflasche mit sauberem Trinkwasser. In den schnell steigenden Temperaturen des Urwalds war er dankbar für jeden Tropfen brauchbarer Flüssigkeit. Die Sonne hatte ihren langsamen Abstieg vom Zenit begonnen; seiner Schätzung nach war die Abenddämmerung nur ein paar Stunden entfernt.
Sein Kommunikator piepte. In der
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