Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall
„Admiral Nogura will außerdem, dass wir die Denn zu einem Guerillakrieg anstiften.“
Quinn warf den Boxhandschuh beiseite und deutete auf Bridy, während er ausrief: „Siehst du,
das
meinte ich!“
„Warte mal“, sagte Bridy Mac und streckte eine Hand in Quinns Richtung aus. „Mein taktisches Training ist raumschiffbezogen. Ich bin nicht dazu qualifiziert, diesen Leuten beizubringen, wie man Klingonen bekämpft.“
Er schnappte sich sein Handtuch, das auf einem Frachtcontainer lag und begann, sich den Schweiß aus dem Gesicht zu wischen. „Wer hat gesagt, dass du sie trainieren sollst?“
„Du denkst, dass
du
dazu geeignet bist? Was weißt du denn schon darüber, einen Krieg gegen klingonische Truppen zu führen?“
„Mehr als du denkst“, sagte Quinn. Er trocknete seinen kurzgeschorenen Schädel ab und hängte sich das Handtuch um den Nacken. „Komm mal mit. Ich möchte dir eine Geschichte erzählen.“
Bridy Mac folgte Quinn, der Erinnerungen ausgrub, von denen er dachte, dass er sie vor Jahrzehnten endgültig begraben hatte. „Vor langer Zeit war ich nur ein Kind wie alle anderen. Bin sogar zum College gegangen, ob du’s glaubst oder nicht.“
„Eigentlich nicht“, sagte Bridy, „aber sprich weiter.“
Er führte sie zum Werkzeugschrank. „Sechs Monate, nachdem ich meinen Abschluss gemacht hatte, habe ich meine damalige Freundin geheiratet. Unsere Familien sagten, dass wir zu jung wären. Aber das war uns egal. Die Hochzeit war an Silvester.“ Er hielt vor dem Schrank an, legte seine Hand auf das Schloss und schnaubte grimmig. „Das ist dreißig Jahre her.“
Sie sah ihm dabei zu, wie er die graue Schranktür öffnete, hinter der eine Menge schwerer Werkzeuge sichtbar wurde. Er verstaute einen Schraubendreher in seiner Hosentasche, schnappte sich ein Brecheisen und warf die Schranktür wieder zu. Er drehte sich um und sah Bridy an. „Fünf Monate, nachdem wir geheiratet hatten, passierte es. Meine Frau … meine erste Frau, Denise, starb. Xenopolycythemia. Als wir von der Krankheit erfuhren, war es schon zu spät, um irgendetwas zu tun. Die Krankheit wurde im März festgestellt. Sie starb im Mai.“ Seine Augen füllten sich mit Tränen und seine Kehle schnürte sich zusammen. Darüber zu sprechen schmerzte ihn so sehr, als wäre es gerade eben erst passiert, und seine Trauer verstärkte seinen schweren Tennessee-Akzent. „Ich erinnere mich an jede Einzelheit dieses Tages. Die Farbe des Himmels. Die Anzahl der Wagen auf dem Krankenhausparkplatz. Der Klang ihres letzten Atemzugs um vierzehn Uhr vierzehn. An alles.“
Mit dem Brecheisen in der Hand ging er auf den Bug des Schiffes zu und Bridy folgte ihm. „Ich war verloren. Mein ganzes Leben hatte sich in Scheiße verwandelt. Eines Tages wachte ich auf und wusste, dass ich auf der Erde keinen einzigen Atemzug mehr tun konnte. Ich wollte nie wieder auf etwas Vertrautes blicken.“ Er blieb vor einem Frachtcontainer stehen und legte die Brechstange darauf. „Ich hörte von einer Söldnerkompanie, die Rekruten für Aufträge außerhalb des Föderationsraums suchte. Es war gutes Geld und es klang nach einer guten Fluchtmöglichkeit. Sobald Denise beerdigt war, habe ich mich gemeldet und alles hinter mir gelassen.“
Er drückte seine Schulter gegen den Container und schob ihn mit einem wütenden Knurren über das Deck. Einen Moment lang sah es so aus, als ob Bridy ihm helfen würde, doch sie zuckte zurück, bevor ihre Hände den Container berührten. Es spielte keine Rolle. Quinn brauchte die Hilfe nicht. Er genoss es, Dinge zu bewegen, die er nicht bewegen sollte, ihren Widerstand zu überwinden. Die Anstrengung war ihm Belohnung genug.
Nachdem er die große, schwere Kiste gegen das backbord gelegene Schott geschoben hatte, kniete er sich neben die freigelegte Bodenplatte und zog den Schraubendreher heraus. Während er die Schrauben löste, sah er zu Bridy hoch. „Hast du jemals mit Söldnern zu tun gehabt?“ Sie schüttelte ihren Kopf. Er zuckte mit den Schultern. „Sei froh darum. Zuerst dachte ich, dass es die größte Sache im Universum sei. Es war alles Hurra-Macho-Bruderschaft. Ich lernte die Taktiken für kleinere Einheiten, wie man Sachen in die Luft jagt, kleine Raumschiffe fliegt, alles Mögliche. Für einen jungen Mann, der sein altes Leben vergessen wollte, war das ein Abenteuer.“
Quinn löste die letzte der Schrauben aus der Bodenplatte, erhob sich und ging zur verschobenen Kiste. „Am Ende der Welt Klingonen zu
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