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Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Titel: Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Ruhe, wie er sie seit seiner Kindheit nicht mehr erlebt hatte.
    Monate waren vergangen, seit er und sein Stab aus der Föderationsbotschaft in Paradise City, der Hauptstadt von Nimbus III, hatten fliehen müssen. Der Aufstand, der die Stadt ergriffen hatte, hatte auch das Leben von Senator D’tran von Romulus gefordert. Für die Föderation war die Ermordung des Senators eine öffentliche Schande gewesen, da sie innerhalb der Botschaft geschehen war. Für Jetanien war D’trans Tod ein schmerzhafter Verlust und ein Schatten, der sich über alles legte, was er in seinem Leben erreicht hatte. Er hatte den Mann als Freund betrachtet und konnte den Verdacht nicht von sich weisen, dass er ihn in seinen letzten Momenten im Stich gelassen hatte.
    Dank der eingeschränkten Mimik der Chelonen war es für ihn einfach gewesen, seine tiefe Abscheu vor seinen Kollegen und Bekannten zu verbergen. Seine Spezies hatte sich aus amphibischen Vorfahren auf Chelar entwickelt – in der Föderation unter dem viel langweiligeren Namen Rigel III bekannt – und besaß ledrige Haut und eine schnabelförmige Mundöffnung. Daher wurden Hinweise auf ihre Emotionen von Nichtchelonen häufig übersehen, abgesehen von ein paar Wenigen, die sich die Mühe gemacht hatten, sie zu studieren.
    Zu seinem eigenen Nutzen hatte Jetanien angefangen zu meditieren, um die Versuchung der Selbstbeschuldigung zu bezwingen, und er hatte zur positiven Verstärkung seine Zeiten der Selbstreflexion mit Stunden des Sonnenbadens kombiniert. Ausgestreckt auf einem erhitzten künstlichen Felsen, lag er im obersten Stockwerk seiner Villa und genoss die durch spezielle Scheiben im Glasdach verstärkten Sonnenstrahlen. Für den zufälligen Beobachter war er nur ein weiterer Faulenzer auf diesem verschlafenen Planeten, und genauso wollte er auch wahrgenommen werden. Offiziell war er nach dem Verlust der Botschaft vom Diplomatischen Korps der Föderation auf unbestimmte Zeit beurlaubt worden. Inoffiziell hatte eine Handvoll hochrangiger Individuen innerhalb der Sternenflotte und der Föderationsregierung beschlossen, dass Jetanien nun als verdeckter Diplomat im Kontakt mit den Klingonen sowie dem Romulanischen Sternenimperium fungieren sollte. Selbst wenn alle anderen politischen Beziehungen zwischen den Mächten abgebrochen werden sollten, würde diese geheime Kommunikationsverbindung bestehen bleiben, in der Hoffnung, dass eines Tages ein wirklicher und dauerhafter Frieden hergestellt werden konnte.
    Er streckte eine klauenbewehrte Hand aus, drückte eine Steuerung, die als kleiner Felsen getarnt war, und füllte seine Sonnenkammer mit neuem Dampf. Die reinigende feuchte Hitze beruhigte seine harte Haut, während sie unter den Rand seiner Rückenschale drang. Ein herrliches Gefühl breitete sich in Jetanien aus.
    Dann hörte er das Summen eines eingehenden Signals auf seinem privaten Kommunikationskanal.
Natürlich
, dachte er und fand die Ironie des Augenblicks gleichzeitig erheiternd und ärgerlich. Er gab sich einen kleinen Schubs und glitt vom künstlichen Felsen herunter. Als seine Füße den Boden berührten, richtete er sich auf, dann trottete er zur Komm-Konsole an der Wand neben der Tür. Es war ein lokales Signal aus dem Außenbereich von Paradise City. Er öffnete den Kanal und brummte: »Jetanien hier.«
    »Warum hat das so lange gedauert, alte Schildkröte?«
, erwiderte eine ruppige Stimme.
    »Lugok.« Jetaniens Stimmung verbesserte sich durch den Kontakt mit seinem klingonischen Gegenstück schlagartig. »Vergeben Sie mir. Nach all dieser Zeit dachte ich schon, dass Sie verlernt hätten, eine Komm-Anlage zu benutzen.«
    Ein tiefes Lachen.
»Wohl kaum, alter Freund. Um ehrlich zu sein, fühlt es sich so an, als käme ich überhaupt nicht mehr davon weg. Mein neuer Meister ist fast genauso redefreudig wie Sie.«
    »Wenn Sie keine Lust auf Fernunterhaltungen haben, kehren Sie nach Qo’noS zurück.«
    Lugok wurde ein wenig defensiv.
»Ich habe keine Geduld mehr für das Tempo, mit dem sich das Leben in der Ersten Stadt bewegt. Verglichen mit Vanguard oder dieser überhitzen Müllkugel hier ist Qo’noS ein Irrenhaus.«
    »Zweifellos.«
    »Und wollen Ihre Kritiker immer noch Ihren Kopf, weil Sie die Botschaft verloren haben?«
    Jetanien wusste nicht, was ihn mehr überraschte. Die Tatsache, dass Lugok eine lockere Plauderei begann oder dass es ihm gelang, an Jetaniens Antworten interessiert zu klingen. Er entschied sich dafür, sich den seltenen Moment

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