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Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Titel: Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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dröhnte vom Schnarchen von Master Chief Ilucci. Nassir fragte sich, wie Iluccis Zimmergenossen das aushielten – besonders Sorak, der ältliche Vulkanier mit dem überempfindlichen Gehör.
    Ich schätze, man gewöhnt sich an alles
, dachte Nassir.
    Er ging weiter, vorbei an der Rettungskapsel, von der er hoffte, dass er sie niemals benutzen musste, und an der offenen Schiffsmesse, die gleichzeitig als Besprechungsraum diente. Dort saß Ensign Nguyen Tan Bao allein an einem Tisch und stocherte in etwas herum, das wie eine Schüssel gebratener Tofu aussah. Lieutenant Dastin saß auf der anderen Seite der Messe, eine Tasse heißer Flüssigkeit in der Hand, während er in einer abgewetzten Ausgabe des interstellaren Bestsellers
Sonnenuntergang auf Zeta Minor
las. Jeder an Bord trug die Standarduniform des Schiffes, einen olivgrünen Einteiler mit dem aufgestickten Namen des Besatzungsmitglieds über der linken Brust und einem Abzeichen der
Sagittarius
auf der rechten Schulter. Rangabzeichen gab es nicht. Da das typische Einsatzgebiet des Schiffes aus Langstreckenwegfindung und Aufklärung bestand, überlebte seine aus vierzehn Personen bestehende Mannschaft die langen Missionen, indem sie eine entspannte und höchst informelle Herangehensweise an Uniformen und Verhaltensprotokolle an den Tag legte. Jedes Besatzungsmitglied musste sich außerdem auf mehrere Einsatzgebiete spezialisiert haben, um sich für einen Posten auf dem Schiff der
Archer
-Klasse zu qualifizieren – selbst Nassir, der nicht nur in Raumschiffkampftaktiken geübt war, sondern auf der Sternenflottenakademie sowohl Kryptografie als auch Warpantriebe studiert hatte.
    Als Nassir an der Leiter vorbeiging, die zur Transporterbucht, zum Maschinenraum sowie zum Frachtraum führte, hörte er plötzlich Geräusche aus beiden Richtungen. Von oben drangen die Stimmen von Ingenieurin Karen Cahow und Wissenschaftsoffizier Lieutenant Vanessa Theriault zu ihm. Er konnte nicht verstehen, was gesagt wurde, aber die beiden Frauen fanden ihre Unterhaltung offensichtlich sehr komisch: Cahows lautes Gelächter übertönte fast Theriaults zurückhaltendes, aber immer noch enthusiastisches Glucksen.
    Von unten erklang angestrengtes und rhythmisches Schnaufen. Zuerst befürchtete Nassir, dass er ungewollt Zeuge eines privaten Moments zwischen zwei Mannschaftsmitgliedern wurde – etwas, das unter seinem Kommando bis jetzt kein Problem dargestellt hatte und auch nicht verboten war – aber dann begriff er, dass es sich nur um eine Person beim Training handelte. Er warf einen Blick die Leiter hinunter und sah einen schuppigen Arm und ein ebensolches Bein bei der Ausführung einer Kampfkunstübung. Wurde sein saurianischer Späher Senior Chief Petty Officer Razka eigentlich jemals müde?
    Er ging weiter, vorbei an der dunklen Krankenstation und den Kabinen zehn und elf, die beide still waren. Als Nassir sich Commander Terrells Quartier näherte, kam Threx auf dem Weg zu seiner Kabine an ihm vorbei – in seiner ganzen haarigen, muskulösen Pracht, lediglich ein weißes Handtuch um den Nacken gelegt. Der Denobulaner grinste und nickte Nassir ohne jegliche Scham zu. »Captain.«
    »Threx«, erwiderte der Deltaner und schaffte es nur mit Mühe, einen ernsten Gesichtsausdruck zu wahren. Unbekleidete Haut war normalerweise kein Problem für Deltaner im Allgemeinen oder Nassir im Besonderen, aber was Threx anging, wünschte er sich doch, der wäre Denobulaner nicht in einer Kultur ohne Nacktheitstabu aufgewachsen.
    Als er keinen Sinn mehr darin sah, eine weitere Runde über das Deck zu drehen, schlenderte Nassir auf die Brücke. Alle Stationen waren ausgeschaltet und unbemannt. Lieutenant zh’Firro saß allein im Kommandosessel und schrieb etwas auf eine Datentafel. Als Nassir hereinkam, sah sie auf und wollte sich erheben. Doch er hob die Hand. »Bleiben Sie sitzen. Ich streune nur herum.«
    Die schöne andorianische
zhen
lächelte ihn an. »Ich verstehe.«
    Er ging zu ihr hinüber und spähte auf die Tafel. »Woran arbeiten Sie?«
    »Ich schreibe ein Gedicht.« Sie hob die Tafel mit einer blauen Hand und drehte sie zu ihm um.
    Eine Erinnerung drängte sich ihm auf. »Sie haben letztes Jahr ein paar Gedichte veröffentlicht, oder?«
    »Ja, auf Andor.« Ein bescheidenes Schulterzucken. »Den Kritikern gefielen sie, aber den meisten Leuten waren sie egal. Ich schätze, die Tantiemen werden mich nicht reich machen.«
    »Trotzdem bin ich neidisch. Sie haben wenigstens etwas, um sich

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