Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
dass sie sich selbst zerstörte, was der Grund dafür war, warum Stampfer Zwei jetzt die Nachhut des Rudels bildete, eine stark verbeulte EMP -Bombe in den Greifzangen. Und niemand vermochte mit Gewissheit zu sagen, was aus Braan, dem verletzten Sprengmeister, geworden war. Aus seiner Richtung war bloß eine Woge des Entsetzens durch die Macht gerollt, und dann war ein Thermaldetonator explodiert.
Trotzdem vermutete Saba, dass die Veränderung ein gutes Zeichen war. Bei ihrer Strategiebesprechung auf Coruscant war den Jedi klar geworden, dass es möglich war, zumindest eine von Abeloths Inkarnationen vorübergehend zu schwächen, indem sie eine andere vernichteten. Eine zu töten schwächt die andere. Entsprechend gingen sie davon aus, dass Abeloth theoretisch nur eine einzige Machtpräsenz besaß, die sich ihre Avatare teilten, was bedeutete, dass es mit jedem Avatar, dem sie Schaden zufügten, leichter werden würde, sie alle unschädlich zu machen. Vorausgesetzt, dass die Schattenghule von Abeloth zum Leben erweckt worden waren – und Saba sah diesbezüglich keine andere Möglichkeit –, dann schwand ihre Kraft, weil Luke im Schlund mit seiner Mission Erfolg hatte.
Und das machte es sogar noch wichtiger, hier ebenfalls zu obsiegen – und das rasch. Es würde der Galaxis nicht zum Vorteil gereichen, Abeloth im Schlund zu töten, wenn sie hier überlebte.
Tahiri ließ sich auf ein Knie fallen, streckte die Hände aus, um einer Leiche die Augen zu schließen, und ein zweiter Ghul driftete herüber, um von hinten nach ihr zu greifen. Saba eilte zu ihrer Verteidigung und schlug dem Ding seine Schattenarme ab, bevor sie vorrückte, um den Ghul mit einem Wirbel von Lichtschwerthieben zurückzudrängen.
Während sie kämpfte, warf Saba einen raschen Blick den Korridor hinunter. Angesichts des Blitzens ihrer Lichtschwerter und des feurigen Loderns von Olazons Flammenwerfer war ihre Infrarotsicht vollkommen verschwommen, sodass sie unmöglich sagen konnte, wie weit sie noch entfernt waren. Doch die Augen der Ghule waren trotzdem noch zu sehen, und aus der Dunkelheit voraus starrten sie mindestens ein Dutzend Paare finster an. Zu viele – es würde zu lange dauern, alle zu erledigen.
Saba zerteilte den nächsten Schattenghul in der Mitte und sprang dann durch seinen zerfallenden Leib auf die Leiche zu, mit der er verbunden war. Sie landete rittlings auf der Brust des Toten, schmerzgeplagt und verfroren bis auf die Knochen, und schloss rasch seine Augenlider – ehe sie eine Thermalgranate von ihrem Ausrüstungsgeschirr zog, sie scharf machte und den Leichnam auf den Sprengsatz rollte.
»Granate!«, rief sie und stürzte sich auf das nächste glühende Augenpaar.
Die Keshiri bebte vor Pein. Öliger, dunkler Rauch stieg von einer ihrer Schultern auf, die so übel versengt war, dass sie wie ein verkohlter Nerfbraten aussah. Ihre Wangen waren eingefallen, ihre Haut so bleich, dass sie blassblau wirkte, und ihre tief in den Höhlen liegenden Augen waren rotgerändert. Aber sie stand noch immer auf den Beinen und kam über die moosbewachsenen Pflastersteine des Hofs auf sie zu.
Obwohl er wusste, was die Frau war, traute Ben seinen Augen kaum. Vestara hatte ihr einen Machtblitz verpasst, der stark genug gewesen war, um einen Schwebepanzer der Canderous -Klasse außer Gefecht zu setzen. Trotzdem hatte sich der Avatar sofort wieder aufgerappelt, als sich Vestara zu weit vom Quell der Kraft entfernt hatte, um weiterhin von ihrer Energie zu zehren. Und nun stand Vestara an seiner Seite und zitterte sogar noch schlimmer als die Keshiri, ihr Teint noch immer von der dunklen Energie der Fontäne überschattet, ihre Augen von der Machtüberladung getrübt.
Als die Keshiri ihr Lichtschwert vom Gürtelhaken riss und die purpurne Klinge aktivierte, war Ben beinahe erleichtert. Das war eine so alltägliche Gefahr, dass ihm der Gedanke kam, dass Vestaras Angriff Abeloth am Ende vielleicht doch vertrieben hatte – dass sie es jetzt womöglich bloß noch mit einer einfachen Sith-Lady zu tun hatten. Dann sprach die Keshiri, und seine Hoffnung löste sich in Luft auf. »Unsere Geduld ist am Ende«, sagte sie mit tausend Stimmen. »Trinkt gemeinsam … oder sterbt gemeinsam!«
Ben öffnete sich vollends der Macht und schirmte sich vor der Dunkelheit des Quells der Kraft ab, indem er seine Energien durch die Kraft von allem filterte, das er in der Galaxis liebte, durch seinen Glauben an die Sache der Jedi und das Versprechen der
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