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Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter

Titel: Sten 7 - Vortex - Zone der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bunch Cole
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Wirtschaft zu unterstützen ... und auch die Politik.
    Daraus läßt sich ableiten, daß diese Profite von den meisten als
    >moralisch< eingestuft werden würden. Menschen würden es, glaube ich, als >schmieriges Geld< bezeichnen.«
    »Schmiergeld.«
    »Ach ja, Schmiergeld ist der richtige Ausdruck. Vor einigen Tagen habe ich sehr sorgfältig einige dieser Fonds zurückverfolgt.
    Der persönliche Reichtum des Imperators vermehrt sich von Sekunde zu Sekunde mit geradezu abenteuerlichen Zuwachsraten. In Zeiten, die von den meisten als schwierig eingestuft werden, bereichert sich unser Imperator an der Armut seines eigenen Imperiums.«
    »Das ist Wahnsinn«, sagte Ecu, ganz ohne seine normale Sanftmut.
    »Zum ersten Mal bin ich mit Ihrer Anwendung dieses Wortes einverstanden, obwohl es keine medizinische Bedeutung hat. Übrigens - noch ein paar Fakten für das, was Sie gerade gesagt haben. Haben Sie den Imperator bei seinen letzten Auftritten in den Livies beobachtet? Natürlich sieht man ihn immer seltener, und die Kameraeinstellung ist schmeichelhaft und stets aus großer Entfernung gewählt. Aber wenn man genau die Art und Weise beobachtet, in der seine Augen hin und her wandern - wie ein geprügelter Erdenhund, der auf den nächsten Schlag wartet. Oder wie jemand, der tiefer und tiefer in eine sogenannte manisch-depressive Psychose hineingleitet.«
    Ecu wünschte erneut, seiner Rasse stünde wenigstens eine drastische Ausdrucksweise zur Artikulierung besonderer Gefühle zur Verfügung. Rykor deutete nichts anderes an, als daß das Imperium derzeit von einem Wahnsinnigen regiert wurde, und dieser Gedanke war unglaublich, beinahe unvorstellbar. Dennoch erinnerte ihn etwas daran, wie oft er es schon mit wahnsinnigen Herrschern zu tun gehabt und dabei stets ein vages, unpersönliches Mitgefühl für die armen Wesen, die tyrannisiert wurden, empfunden hatte.
    »Noch ein Teilchen im großen Puzzle«, fuhr Rykor fort.
    »Der Imperator hat den Befehl zur militärischen Aufrüstung gegeben. Die Cairenes beispielsweise sind nach dem Ende des Tahn-Kriegs verlassen worden. Die Raumflotte brauchte keine weiteren Schiffe mehr, und Patron Sullamora war tot.
    Dann aber, und diesen Punkt verstehe ich nicht, wurden die Cairenes nach der Rückkehr des Imperators mit AM2 nur so vollgepumpt. Sie werden sich daran erinnern, daß die physische Rückkehr des Imperators auf einem Schiff von Dusable, der Zentralwelt der Cairenes, ihren Anfang nahm.
    Nun gut, dem Imperator war geholfen worden, und die Bewohner von Dusable wurden dafür belohnt.
    So geht es nun einmal in der Politik zu. Vergessen Sie also das goldene Kalb und seine Eier, oder wie die Kreatur hieß.
    Der Reichtum der Cairenes wuchs beständig. Ich habe herausgefunden, daß im letzten E-Jahr .mit den dortigen Werften fast einhundert Verträge abgeschlossen wurden.
    Andere Anbieter wurden gar nicht erst gefragt. Wir haben Frieden - wozu also Kriegsschiffe bauen? Es sind noch ausreichend viele aus anderen Kriegen übrig. Auf den Schrottplätzen stapeln sich Schiffe, die niemals in Dienst gestellt wurden.«
    »Könnte es nicht sein«, überlegte Ecu und übernahm dabei freiwillig die Rolle des Advocatus diaboli, »daß der Imperator hier Geld aus politischen Gründen abgezweigt hat?«
    »Natürlich. Aber ich vermeide es, über Fakten nachzudenken, die ich nicht nachvollziehen kann. Ein Vorurteil meiner wissenschaftlichen Fakultät.
    Aber hier ist noch ein weiteres Teilchen aus demselben Puzzle. Eine meiner Kolleginnen - sie war eine von den Menschen, denen ich logisches Denken nahezubringen versuchte - bekam einen interessanten Auftrag. Sie ist psychologische Expertin bei der Rekrutierung. Sie bereitete, nach sehr genauen Vorgaben, eine Kampagne auf den Tahn-Welten vor.«
    »Wie bitte?«
    »Ja. Unsere früheren Feinde, denen es mittlerweile noch schlechter geht als dem Imperium. Übrigens ist nicht das Geringste unternommen worden, um ihre Wirtschaft anzukurbeln. Durch die Rekrutierung von Offizieren und Soldaten versucht man, diese Tatsache zu verschleiern.«
    »Das ist allerdings übel«, sagte Ecu. »Aber es geschieht häufig, daß das Militär, historisch gesehen, dort am lautesten mit dem Geldbeutel klingelt, wo die Armut am größten ist.«
    »Richtig. Wenn Sie sich erinnern, war der Imperator fest entschlossen, die alten militärischen Auswüchse, die die Tahn so selbstmörderisch als >Kultur< bezeichneten, zu unterbinden.
    Heutzutage benutzen die Imperialen Werbeoffiziere

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