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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Das Rote Imperium beschloss:
es würde beginnen.
    Perry Rhodan
    5. November 1344 NGZ
    »Ein Fenster also. Eines, das spricht und nach mir verlangt.«
    »So ist es.« Startac Schroeder löste den Gleiter aus dem Leitsystem und landete ihn von Hand. »Warum wolltest du ausgerechnet hier runter? Wir sollten uns beeilen! Es sind noch mindestens zwei Kilometer Luftlinie bis zum Museum.«
    Perry Rhodan ignorierte die Frage. »Die Fachleute vor Ort haben jegliche technische und audiovisuelle Manipulation ausgeschlossen«, fuhr er in seinen Überlegungen fort. »Kein Netz, kein doppelter Boden. Es handelt sich um ein unerklärliches Phänomen.«
    »Was ist es denn, deiner Meinung nach? Formenergie- und Materialtechniker, die sich nahe genug an das Fenster herantrauten, sprachen von… Zauberei.«
    »Und wir glauben nicht an Zauberei, stimmt’s?«
    Schroeder blickte ihn irritiert an. »Natürlich tun wir das nicht! Wir leben im vierzehnten Jahrhundert Neuer Galaktischer Zeitrechnung.«
    »Im Zeitalter der Vernunft. Ich vergaß. Magie hat in unserer ach so aufgeklärten Epoche nichts verloren.«
    »So ist es.« Der Teleporter blickte auf die Uhr seines Multifunktionsarmbands. »Wir sollten uns wirklich beeilen…«
    »Glaubst du, dass mir das sprechende Fenster davonläuft oder davonfliegt? Mir wurde gesagt, dass es sich seit einem Tag am selben Fleck befinde und auf mich warte. Also lassen wir es warten. Ich habe vor, einen Spaziergang zu machen. Ich möchte Erinnerungen auffrischen. Wenn du willst, kannst du mich begleiten. Aber unsere Wachhunde bleiben bitteschön zurück.«
    Rhodan stieg als Letzter aus dem Gleiter. Er nickte freundlich in Richtung der ertrusischen Sicherheitschefin – wie hieß sie doch gleich? Sofie Huntrum? – und bewegte sich auf den Ausgang des Parkdecks zu.
    Seine Schritte hallten von blau-weiß gekachelten Wänden wider, deren Einfachheit in merkwürdigem Gegensatz zu den protzigen und aufgemotzten Freizeitfahrzeugen stand, die in den vielen Seitennischen des Decks aufgereiht waren. Der weiße Gleiter mit dem Emblem der Solaren Residenz wirkte ärmlich angesichts des hier offen zur Schau gestellten Reichtums.
    »Man wird dich erkennen«, gab Schroeder zu bedenken. »Du wirst Aufsehen erregen; mehr, als uns recht sein kann. Wir müssen an deine Sicherheit denken…«
    »Geschenkt.« Rhodan tat die mahnenden Worte seines Begleiters mit einer kurzen Handbewegung ab. »Du wirst sehen: Niemand wird glauben, dass der terranische Resident einfach so durch die Stadt marschiert. Außerdem habe ich mir sagen lassen, dass Rhodan-Körpermasken zur Zeit der Schrei sein sollen.«
    »Vielleicht in Terrania, wo deine Beliebtheitswerte hoch wie immer sind. Aber hier in Europa, in der Provinz…«
    »Dennoch!«, beharrte der Unsterbliche. »Ich möchte meinen Kopf frei bekommen. Seit Tagen hetze ich von einer Konferenz zur nächsten…«
    »Bitte nicht mehr als eine halbe Stunde«, bat Schroeder, der hinter Rhodan ging. »Es ist ja nicht nur dieses Fenster, das uns Sorgen macht. Du musst Termine einhalten. Eine venusianische Delegation wartet ab zwei Uhr im Regenbogenzimmer der Residenz. Du weißt, um was es geht.«
    »Natürlich weiß ich das!« Rhodan wartete, bis der Mutant aufgeholt hatte. »Die Leute werden sich gedulden müssen. Das hier geht vor.«
    »Dennoch…«
    »Schluss jetzt, Startac!«, schnitt ihm Rhodan das Wort ab. »Ich möchte mich am Markt umsehen, bevor wir uns an die Arbeit machen. Weißt du, wie lange ich nicht mehr in München war? Es ist gut und gern einhundertfünfzig Jahre her.«
    Schroeder nervte. Der Mann war gut für heikle Missionen, aber manchmal spielte er sich zu sehr als Oberlehrer auf. Das klappte vielleicht bei seinen Freunden, aber nicht bei Perry Rhodan selbst.
    Am Ausgang der Gleiter-Garage wartete ein epsalischer Zwerg mit hochgezwirbeltem Schnurrbart. Man hatte ihn in eine viel zu enge Lederhose gezwungen. Die beiden stark behaarten Beine ragten wie Knackwürste aus knielangen Hosen hervor, die breiten Plattfüße steckten in Bastsandalen. Mit seinem fast quadratischen Körper versperrte er den aus allen Richtungen herbeiströmenden Marktbesuchern den Weg.
    Der Epsaler wartete, bis rund dreißig Neuzukömmlinge versammelt waren, bevor er zu sprechen begann. Sein Körper wirkte angespannt, als wolle er gleich platzen.
    »Willkommen in München, der Hauptstadt des Freistaates Bayern, einer der letzten terranischen Freihandelsenklaven«, tönte er. »Ich bin Blasius

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