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Stern der Göttin

Stern der Göttin

Titel: Stern der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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unterschätzen.«
    »Aber ich …«, begann Ysobel, um von Naika sofort unterbrochen zu werden.
    »Du bist eine recht starke Violette, bei der er wohl nicht zu Unrecht geheime Kräfte vermutet, die ihm Schwierigkeiten bereiten könnten. Er weiß nicht, was ihr drei wirklich vermögt, und will nicht überrascht werden. Hier herinnen glaubt er, euch vollkommen sicher verwahrt zu haben.«
    Zumindest mit dem letzten Satz hatte die Nixe leider recht. Laisa hatte schon versucht, den Kristall der Wände mit ihren Krallen zu ritzen, doch der war härter als Stahl und gleichzeitig so glitschig wie eine verfaulte Waldbirne. Sie seufzte bei dem Gedanken an die Früchte. Wie gerne hätte sie jetzt eine davon gegessen. Stattdessen wurde ihr stinkendes, fetttriefendes Fleisch vorgeworfen, vor dem sie sich ekelte.
    »Lange will ich hier nicht bleiben!«, stieß sie aus.
    »Das wirst du auch nicht«, antwortete eine amüsierte Männerstimme.
    Laisa schnellte herum und sah den Magier mitten im Raum stehen, ohne dass die Wand sich irgendwie geöffnet hätte. Ihre Wut war groß genug, um sich sofort auf den grün gekleideten Mann zu stürzen. Doch bevor sie ihn erreichte, wurde sie von einem Schlag getroffen, der sie halb betäubt zu Boden schleuderte.
    »So ein Schutzartefakt hat schon sein Gutes, findest du nicht auch, Kätzchen?«, verspottete Tedenrhol sie.
    Jetzt erst bemerkte Laisa die halbkugelförmige, grüne Aura, die ihn umgab und vor Angriffen schützte. Sie richtete sich mühsam auf und fauchte ebenso wütend wie enttäuscht.
    Der Magier musterte sie lächelnd. »Mut kann man dir wirklich nicht absprechen. Ich bin gespannt, ob er dich auch nicht verlässt, wenn du meinem Ungeheuer gegenüberstehst!«
    »Nein, nicht das Ungeheuer!«, schrie Naika voller Entsetzen auf.
    Der Magier lachte schallend. »Bislang hat mein Ungeheuer noch nie mit einem Katzenmenschen kämpfen können. Der Junge hier ist zu mickrig, um einen würdigen Gegner abzugeben, aber dieser weiße Fehlschlag ist genau das Richtige. Welch ein Glück, dass die Flussmaulnarren dieses Kätzchen für mich gefangen haben.« Bei diesen Worten rieb Tedenrhol sich genüsslich die Hände.
    »Ich schneide dein Ungeheuer in Streifen und stopfe es dir in den Hals!«, gab Laisa wütend zurück.
    Am liebsten hätte sie zwar den aufgeblasenen Kerl vor ihr in Stücke gerissen, wagte es aber nicht, ihn noch einmal anzugreifen. Stattdessen verfluchte sie die Mächte, die sie in eine Gegend verschlagen hatten, in der ihr unbekannte Dinge wie dieses seltsame Schutzartefakt mehr zählten als Kraft, Mut und Verstand. Gleichzeitig war ihr klar, dass sie diese Eigenschaften benötigen würde, wenn sie am Leben bleiben wollte. Allerdings war es besser, wenn der Magier sie für ein dummes Ding hielt, dann würde er vielleicht einen Fehler machen, den sie ausnutzen konnte. Daher trat sie mit gefletschten Zähnen auf ihn zu und schlug fest gegen seinen Zauberschirm.
    Es war, als würde ihre Hand auf Stein treffen. Laisa spürte den Schmerz bis in die kurzen Fingerstummel unter ihren Krallen. Dennoch versuchte sie, die Hülle anzukratzen und aufzureißen. Nun zuckten grüne Blitze durch ihre Arme, so dass sie sich vor Schmerzen krümmte. Ihr Peiniger bog sich vor Lachen, während sie hilflos fauchte und so tat, als suche sie eine andere Möglichkeit, den Schutz zu durchbrechen. Dabei würde sie dies nur dann ernsthaft probieren, wenn ihn dieser für sie gut erkennbare Schutzschirm nicht mehr umgab.
    Während Laisa um den Magier herumschlich, als wolle sie ihn von hinten anspringen, schlug Naika mit der Flosse und spritzte Wasser auf den Magier. Zu Laisas Verblüffung durchdrang die Flüssigkeit mühelos den Schirm und durchnässte den weiten Kaftan des Mannes.
    »Hör auf!«, befahl dieser heftig und streckte die Hand aus.
    Ein kleiner Blitzstrahl zuckte in Naikas Richtung, doch da war die Nixe bereits in ihrem Becken untergetaucht, und die Entladung verpuffte wirkungslos an der Oberfläche.
    Tedenrhol drohte Naika mit erhobener Faust, murmelte dann ein paar Worte, und seine Kleidung trocknete innerhalb eines Augenblicks. »Ihr könnt mir nichts anhaben. Dafür bin ich zu mächtig«, sagte er hochmütig und wandte sich dann Ysobel zu.
    »Du bist wohl eine der berühmten Tivenga-Gauklerinnen. Von euch wollte ich schon immer ein Exemplar haben. Wenn du die Begegnung mit meinem Monster überleben willst, wirst du deine ganze Kunst aufwenden müssen.«
    »Wie war das noch gleich mit dem

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