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Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Titel: Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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für große Macht. Und sieh, was aus mir wurde. Mein eigener Stamm hat mich vertrieben.«
    »Und die Nachwelt wird lange rätseln, wie es dir dennoch gelungen ist, ein so großes Imperium zu errichten.«
    »Sie rätselt zu Recht«, spottete Temudschin. »Wie wohl sollte mir etwas Derartiges gelingen?«
    »Wie es allen großen und mächtigen Männern gelingt: Indem du diejenigen um dich scharst, die dir helfen können.«
    Temudschin nickte. »Du willst damit sagen: Jemand wie du!«
    »Ich werde den Pfad für dich bereiten. Von dir wird man noch in Tausenden von Jahren sprechen.«
    »Und von dir?«, spottete Temudschin.
    »Mich wird niemand kennen. Ich werde im Verborgenen bleiben. Ich bin nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass dieses Kästchen die wirren Zeiten dieser Welt heil übersteht. Du wirst als Dschingis Khan die Stämme vereinen und über die Mongolei herrschen. Und ich werde in deinem Schutz dieses Kästchens bewahren.«
    »Wozu?«
    »In weiter Zukunft wird dieses Kästchen das Schicksal bestimmen.«
    »Wessen Schicksal?«
    »Das Schicksal der Menschen. Das Schicksal des Bodens, auf dem du gehst. Das Schicksal der Sterne, die du am Himmel siehst.«
    Temudschin richtete sich auf. »Was ist mit deinem Freund?«, fragte er. »Willst du ihn nicht auch retten?«
    Yesüg schüttelte den Kopf.
    »Weshalb nicht? Könnte dein Kästchen das nicht vollbringen?«
    »Das Kästchen vermag vieles. Doch ich muss mit der Energie, die darin enthalten ist, sparsam umgehen. Sie muss noch über tausend Jahre reichen.«
    »Dann ist dir der Tod deines Freundes gleichgültig?«
    »Glaube mir«, sagte Yesüg, »es werden noch sehr viele sterben müssen, um den großen Plan zu erfüllen.«
     
    *
     
    Raumgleiter DOG STAR A-17, Sirius-System,
    2. April 2273, 22.23 Uhr
     
    »Noch vier Stunden«, murmelte Peter Narrows und warf einen Blick auf das Armaturenbrett der DOG STAR A-17, einem Aufklärungsgleiter, der zur Kolonie auf Sirius III gehörte.
    Alle Anzeigen standen auf grün.
    Peter seufzte.
    Noch vier Stunden, bis erneut eine quälend langweilige Schicht vorüber war.
    Lustlos blickte er durch die Kanzel ins All, berührte das Feld für die Audiostreams und aktivierte einen Sender.
    »… denn der morgige Tag wird die Geschichte der Solaren Welten für immer verändern …«, tönte es aus den Audiofolien im Frontbereich der Pilotenkapsel.
    Peter verdrehte die Augen. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Mayen Thule, es gab einfach kein anderes Thema mehr, selbst auf den ansonsten reinen Musikstreams wurde man damit behelligt. Er hatte es gründlich satt.
    Lieber starre ich noch ein paar Stunden in den leeren Weltraum, bevor ich mir noch eine Reportage über Mayen Thule anhöre.
    Mit trägen Bewegungen aktivierte er seinen privaten Audio-Speicher. Das war immer noch besser als das Gefasel über die neue Wanagi-Kolonie, auch wenn er viele der Songs längst nicht mehr hören konnte.
    Es stimmte, was man sagte. »Der erste Tag im All ist der aufregendste deines Lebens. Der zweite Tag im All ist der langweiligste.«
    Dies war aber nicht sein zweiter Tag. Es war nicht einmal der hundertste.
    Es waren inzwischen so viele Tage, dass Peter sie schon gar nicht mehr zählen konnte. Seit fast zwanzig Jahren verrottete er hier im Sirius-System.
    Zu Beginn seiner Karriere war es noch aufregend gewesen. Er war Rudergänger auf einem der Raumboote vom Typ Far Horizon -Defender gewesen, die für die lokalen Verteidigungskräfte des Sirius-Systems im Einsatz waren und auf denen meist eine fünfköpfige Besatzung arbeitete. Damals hatten sie auch hin und wieder Marines an Bord gehabt, die auf einem der 867 Himmelskörper des Sirius-Systems irgendwelche Übungen machten. Es hatte ständig Abwechslung gegeben. Man hatte Gespräche geführt, sich natürlich auch mal in die Haare gekriegt, aber die Schichten waren nicht so endlos öde gewesen wie jetzt.
    Doch dann war der wirtschaftliche Rotstift angesetzt worden. Das Sirius-System galt als gesichert. Der Angriffsalarm wurde auf Stufe gelb heruntergesetzt, und da die Konzerne finanziell von der Stufe gelb profitierten, wurde das System auch nie wieder hochgestuft.
    Wahrscheinlich könnte da draußen eine Gemini-Vereinigung aus Kridan, Orphanen, Basiru-Aluun und Morax aufmarschieren, und die würden die Stufe dennoch bei gelb belassen.
    Seit acht Jahren waren daher im Sirius-System nur noch reine Aufklärungsgleiter unterwegs.
    Zu Beginn hatte Peter das gar nicht so schlecht gefunden. Es gab keine

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