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Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Titel: Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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zu.
    Turanagi senkte die Augen und drang in den Geist von Luke Fuller ein.
    Die Gefühle, die er empfing, ließen ihn erschaudern.
    Er fühlte entsetzliche Angst. Die aggressive Überheblichkeit des jungen Mannes, sie war nur Fassade. Turanagi sah plötzlich einen 17jährigen Jungen, der zitterte, der in einem Gleiter kauerte, welcher auf dem Parkplatzgelände eines Shopping-Centers stand, der dort bibbernd und heulend auf der Rückbank hockte und ängstlich auf den Untergang der Welt wartete.
    Er sah einen jüngeren Luke Fuller, der von einem Mädchen namens Judy einen Korb bekam. Einen Korb, der ihm einen tiefen Stich versetzt hatte.
    Und dann sah er die unendlich Scham vor einem Mann, der sich der Evangelist nannte. Einem Mann, den Luke Fuller stolz hatte machen wollen. Und den er nun enttäuscht hatte.
    »Ich sehe den Evangelisten«, sagte Turanagi. Kurz darauf schüttelte er den Kopf. »Aber ich kann ihn nicht identifizieren. Er ist vielleicht fünfzig oder sechzig Jahre alt.«
    »Sicher ein Mitglied von Pro Humanity «, sagte Vince. »Wir werden Ihnen einige Bilder zeigen und Ihre Beschreibung durch den Computer jagen.« Vince schüttelte den Kopf. »Es ist verrückt.«
    »Was meinen Sie?«, wollte Turanagi wissen.
    »Im Grunde wollen Pro Humanity und ich das Gleiche. Wenn auch natürlich mit anderen Mitteln.«
    »Mayen Thule?«, fragte Turanagi nach.
    »Was würde ich dafür geben, wenn dieses Kuckucksei vom Erdboden verschwinden würde. Und um ein Haar wäre es ja auch so gekommen. Wenn Sie nicht gewesen wären …«
    »Es wäre nicht nur Mayen Thule vernichtet worden«, sagte Turanagi. »Auch wir wären gestorben.«
    »Sicher«, gab der Ratsvorsitzende zu. Plötzlich wirkte er sehr nachdenklich, und Turanagi musste der Versuchung widerstehen, nicht mental nachzuforschen, woran Admiral Taglieri im Moment dachte.
    Plötzlich ertönte der Handkommunikator von Admiral Taglieri.
    »Hallo Savanna«, sagte er.
    »Kann ich frei sprechen?«, wollte sie wissen.
    Ratspräsident Taglieri warf Turanagi einen kurzen Blick zu. Turanagi glaubte, darin das Misstrauen zu erkennen, das ihm immer wieder entgegen starrte. Wahrscheinlich dachte der Ratspräsident, dass es ohnehin keinen Sinn hatte, etwas vor einem Gedankenleser zu verheimlichen.
    »Turanagi ist hier«, antwortete er schließlich.
    »Verstehe«, erwiderte seine Frau, und Turanagi war klar, dass hier etwas vor ihm verheimlicht werden sollte. »Romana Hel’gara ist bei mir«, sagte Savanna Dionga. »Sie würde dich sehr gerne sprechen.«
    »Ich werde mich beeilen«, antwortete Vincent Taglieri, nicht ohne Turanagi wieder einen seltsamen Blick zuzuwerfen. »Aber ich bin im Moment sehr beschäftigt.«
    »Vince«, hörte Turanagi die Stimme von Savanna Dionga über den Lautsprecher. »Ich fürchte, du wirst bald noch mehr beschäftigt sein. Soeben ist die Meldung eingegangen, dass Sirius III vernichtet wurde.«
     
    *
     
    Und die sieben Engel, welche die sieben Posaunen hatten, bereiteten sich zu posaunen.
    So stand es in der Bibel. Sieben Engel würden kommen und das Ende der Erde einleiten. Und der erste Engel posaunte, und es ward Hagel und Feuer mit Blut vermischt. Und der zweite Engel posaunte, und es war, als würde ein großer Berg mit Feuer brennend ins Meer geworfen. Und der dritte Engel posaunte, und es fiel ein großer Stern aus dem Himmel. Und der vierte Engel posaunte, und geschlagen ward der dritte Teil der Sonne, und der dritte Teil des Mondes, und der dritte Teil der Sterne. Und der fünfte Engel posaunte, und ich sah einen Stern aus dem Himmel zur Erde fallen, und es ward ihm der Schlüssel des Brunnens des Abgrundes gegeben. Und der sechste Engel posaunte; und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars vor Gott. Und der Engel, den ich auf dem Meere und auf dem Lande stehen sah, hob auf seine Hand gen Himmel, und schwur bei dem, der da lebt, in die Zeitläufe der Zeitläufe, der den Himmel und was darinnen ist, und die Erde und was darin ist, und das Meer und was darin ist, geschaffen hat, dass keine Zeit mehr sein soll; sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wann er posaunen wird, wird auch vollendet sein das Geheimnis Gottes, wie Er Seinen Knechten, den Propheten, verkündigt hat.
    Während Abt Daniel seinen Augen nicht trauen wollte, rezitierte er im Geiste immer wieder diese Bibelstelle. Die Stelle von der Offenbarung über den Untergang der Welt.
    Während sich der Regierungskreuzer von Sirius III noch immer

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