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Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3)

Titel: Sternenfaust - 172 - Das Ende einer Ära (1 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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»Wer auch immer den Anschlag angezettelt hat, er ging davon aus, dass die Bombe während Ihrer Rede zünden würde.«
    »Dann wissen die Verantwortlichen um den Fehlschlag. Hatte der Attentäter ein Kom-Pad dabei?«
    »Negativ«, erwiderte der Perser. »Er scheint auch weder einen ID- noch einen L-Chip { * } zu tragen.«
    »Wie konnte dieser Mann modifizierte Wasserstoffisotope nach Mayen Thule schmuggeln?«
    »Da ist genau das Problem«, sagte der Sicherheitschef ungerührt. »Es ist völlig unmöglich. Selbst Routine-Scanner würden umgehend Alarm schlagen. Nicht nur bei den Isotopen, auch bei einer ungewöhnlich dicken Stahlummantelung und bei der stets vorhandenen Gamma-Reststrahlung.«
    »Das heißt?«
    »Das heißt, dass jemand innerhalb der GalAb eine Sicherheitslücke in den Scan-Bereich installiert hat. Damit können wir die Einzeltäterhypothese ausschließen – Turanagi hat außerdem von einem Evangelisten gesprochen, an den Fuller gedacht hat. Wir gehen davon aus, dass ein in Programm-Unterroutinen unterteilter Schläfervirus ins System eingeschleust wurde. Der Attentäter hat ihn wahrscheinlich selbst aktiviert, als er den Sicherheitsbereich durchschritt. Das Schläfervirus wurde freigesetzt, blockierte schätzungsweise eine Minute lang das System und löschte sich schließlich selbst, bevor es von den systemimmanenten Virenscannern entdeckt werden konnte. Spätestens dann hätten sonst die Sicherheitsroutinen Alarm schlagen müssen.«
    »Mit anderen Worten: Wir haben einen Attentäter, eine mehr als vage Spur auf die Drahtzieher, ein Sicherheitsleck innerhalb der GalAb, und das innerhalb einer uns technisch weit überlegenen Alienstadt, welche die Wanagi mitten auf der Erde errichtet haben und von deren Gefahren wir noch nicht einmal etwas ahnen.«
    Commander al Khaled nickte, was Vince wenig beruhigte. Er fühlte sich müde und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die Nasenwurzel.
    In diesem Moment aktivierte sich ein Kom-Panel, und eine junge Offizierin meldete sich: »Eine Eil-Nachricht von Admiral Gernet an Ratsvorsitzenden Taglieri. Sie meldet, dass im Sirius-System feindliche Schiffe gesichtet wurden.«
     
    *
     
    »Das Halten von Reden ist ein interessanter Brauch«, sagte Wambli Gleska und verneigte sich leicht.
    »Gibt es bei Ihnen keine Reden?«, wollte Vince wissen. Er konnte sich das kaum vorstellen, so gewählt, wie sich die Wanagi stets auszudrücken pflegten.
    »Es ist in einer Kultur wie der unseren in der Tat nicht üblich. Der einzelne verständigt sich mit der Gesamtheit über …« Für einen Moment schien Wambli Gleska tatsächlich nach einer geeigneten Formulierung zu suchen. »… über mentale Wellen, wenn Sie so wollen.«
    Vince nickte. Er hatte ähnliches in Berichten über die Alendei gelesen.
    »Ich bin erneut gekommen, weil die Menschen die Hilfe der Wanagi brauchen.«
    Wambli verbeugte sich freundlich. Ein Mensch hätte in dieser Situation wahrscheinlich etwas wie »was haben Sie vorher nur ohne uns gemacht?«, gesagt, aber Vince wusste, dass bei einem Wanagi diese Art von Spitzen nicht zu erwarten waren. Abermals fragte er sich, weshalb ihn gerade das so zu stören schien, und langsam fand er dafür auch eine Erklärung. Die Wanagi gaben ihm durch ihr tadelloses Gebaren keine Munition. Würden sie sich überheblich zeigen, würden sie ihn als Bittsteller abtun, dann hätte er eine moralische Überlegenheit, wenn er dennoch für das Wohl seines Volkes um Hilfe bat und den Spott an sich abprallen ließ.
    »Womit können wir dienen?«, wollte Wambli Gleska wissen. Vince konnte sich nicht erklären, weshalb, doch aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, dass Wambli bereits über alles Bescheid wusste.
    »Ein Planet im Sirius-System wird angegriffen. Die Angreifer sind uns nicht unbekannt, wir hatten schon zweimal mit ihnen Kontakt. Sie scheinen im HD-Raum zu existieren und nennen sich selbst Kad’Chie.«
    Das Gesicht von Wambli Gleska veränderte sich nicht, dennoch glaubte Vince, dass sich Wamblis Blick verdunkelte. »Kennen Sie vielleicht eine Spezies, die im HD-Raum lebt und sich Kad’Chie nennt?«
    »Alles, was wir kennen, sind vage Legenden unserer Vorfahren«, erklärte Wambli. Vince spürte, dass dies nur zur Hälfte die Wahrheit war. »Haben diese Kad’Chie bereits angegriffen?«
    »Noch nicht«, erklärte Vince.
    »Erwarten Sie von uns, dass wir die Schiffe vernichten?«
    Vince erkannte, dass er mehr Karten auf den Tisch legen musste. Nur wollte er unbedingt

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