Sternenjagd
weiter.«
»Jawohl. Sir.«
Korie beendet die Verbindung und hängt das Handmikro wieder in den Gürtel. Sein Gesicht zeigt eine grimmige Frustration.
»Mister Korie«, sagt Brandt mit fester, leiser Stimme. Irgend etwas in seinem Tonfall verunsichert Korie.
»Sir?«
Brandt winkt ihn näher heran. Korie tritt zu ihm. Der Kapitän senkt seine Stimme zu einem Flüstern. »Lassen Sie die Mannschaft ein wenig zur Ruhe kommen, ja? Wir sind schon ziemlich lang unterwegs.«
»Jawohl, Sir.«
Brandt hebt eine dicke Hand. »Oh, ich will Sie keineswegs schikanieren. Aber eine Abordnung der Raumfahrergewerkschaft hat sich bei mir über die rigide Art und Weise beschwert, mit der Sie die Disziplin aufrechterhalten.«
»Sie haben sich… Wer?«
»Das ist nicht Ihre Angelegenheit Mister Korie. Machen Sie sich deswegen keine Gedanken. Sie haben mir zu gefallen, nicht der Mannschaft. Und soweit es mich betrifft machen Sie Ihre Arbeit Sie produzieren Ergebnisse. Es ist nur… äh, wir sollten versuchen, ein wenig… taktvoller vorzugehen.«
Korie wischt eine blonde Strähne aus den Augen. »Ich werde mir Mühe geben.«
»Gut.« Auf dem Hauptschirm sind die beiden leuchtenden Zyklopen mit ihrer Zerstörung fertig. Der ausgebrannte Adapter ist aus seiner Verankerung gelöst. Es ist ein einfaches schwarzes Modul, ein nacktes Stück Elektronik. Die beiden untersuchen es neugierig mit ihren dunklen, ausdruckslosen Zyklopenaugen.
Brandt senkt eine Hand auf die Kontrollen. »Quartiermeister?«
Der Lautsprecher antwortet »Sir?«
»Hier spricht der Kapitän. Sorgen Sie dafür, daß der Maschinenraum für den Multiplexadapter belastet wird.«
»Sir?«
»Die Mannschaft des Maschinenraums wird die Kosten für den Adapter tragen. Ziehen Sie es von ihren Prämien ab.«
»Jawohl, Sir.« Die Stimme klingt verwirrt.
Brandt ignoriert es und unterbricht die Verbindung. Dann bemerkt er, wie Korie ihn verblüfft anstarrt. »Ein Kapitän steht immer hinter seinen Offizieren«, erklärt er.
Korie nickt. »Aber nur, wenn sie im Recht sind.«
Auf dem Hauptschirm erscheinen zwei weitere Gestalten, diesmal in Grün und Blau, und schweben aus der Schleuse und über die Hülle. Eine davon führt ein Duplikat des ausgebrannten Adapters mit sich. Die beiden aktivieren ihre Gravitoren und schweben in Richtung Heck, während die Kameras ihnen folgen.
Die Roger Burlingame hängt regungslos in der Nacht. Oder besser gesagt scheint regungslos in der Nacht zu hängen. Die Geschwindigkeit mit der sie sich bewegt ist zu klein, um wahrnehmbar zu sein.
Im Innern des Schiffs – scheint die Mannschaft sich ebenfalls nicht zu bewegen. Schweigend beobachtet jedermann die Arbeiten auf seinem Schirm.
In der Zentrale beobachtet Rogers verdrießlich seine Gravitationskontrollen. Er beobachtet die Instrumente, aber in Gedanken ist er ganz woanders. Zu seiner Rechten murmelt ein blaugekleideter Decksmann in sein Handmikro. »Instandhaltung? Sauerstoffverbrauch ist um null Komma null drei gestiegen.«
Noch weiter zur Rechten regelt ein anderer Decksmann die Strahlungsschilde der Roger Burlingame. So weit entfernt von jedem Stern ist es nicht erforderlich, die Schilde mit voller Stärke zu betreiben. Neben der Schildkontrolle verfolgt ein gelangweilter Fähnrich auf einem winzigen Monitor den Fortschritt der Instandsetzungsarbeiten.
Unten in der Grube sitzt Barak vor seiner Konsole und berechnet mögliche Abfangkurse. Er sieht auf seinen Schirm, runzelt die Stirn, berührt einen Knopf, blickt wieder hin und seufzt zufrieden. Die Linien auf dem Schirm bewegen und verändern sich. Jonesy steht neben Barak, den unvermeidlichen Kopfhörer gegen ein Ohr gedrückt.
Im hinteren Teil der Zentrale lauscht Willis in seinen eigenen Kopfhörer. Er nimmt die Füße von der Kante seiner Konsole und überfliegt die Bildschirme vor sich. »0 nein, das ist gar nicht gut Versuchen Sie Kamera Nummer sechs.«
Korie geht im linken hinteren Teil des Hufeisens mit einem unsicheren Decksmann ein Diagramm durch. Wolfe steht finster blickend daneben. Unterhalb der drei, bei den Hyperraumkontrollen, streitet erneut ein Techniker mit seinem Gesprächspartner im Maschinenraum. »Da sehen Sie«, sagt die Stimme aus dem Lautsprecher triumphierend. »Ich hab’ Ihnen doch gleich gesagt daß es nicht an unseren Maschinen liegen kann.«
»Das wird wahrscheinlich der Grund sein, aus dem der Adapter ausgebrannt ist. Ihr Clowns da unten betrachtet das Gitter anscheinend nicht als Teil eurer
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