Susan Mallery - Buchanan - 02
verdiente einen Preis oder zumindest, dass man einen Stern nach ihm oder ihr benannte. Als Elissa sich eine Tasse aus dem Schrank nahm, hörte sie, wie über ihr etwas auf den Boden krachte.
Das Geräusch war seltsam und extrem laut. Das Stöhnen, das ihm folgte, ließ sie erzittern.
Irgendetwas stimmte da oben nicht. Besser, sie ignorierte es. Aber leider krachte es ein zweites Mal, und das Stöhnen danach war noch lauter als vorher.
Was, wenn Walker hingefallen war und sich verletzt hatte? Er sah zwar ziemlich fit aus – aber vielleicht hatte er zu viel getrunken und war ausgerutscht?
Einerseits wollte sie sich nicht einmischen, andererseits konnte sie Zoe nicht allein lassen, bevor sie sich überzeugt hatte, dass im Haus alles in Ordnung war. Nachdem sie sich rasch vergewissert hatte, dass ihre Tochter friedlich schlief, holte sie ihren Baseballschläger aus dem Schrank im Flur und rannte nach oben.
Sie klopfte energisch an Walkers Tür. „Ich bin’s, Elissa!“, rief sie – für den Fall, dass er gerade eine kriegsbedingte, posttraumatische Halluzination hatte. Sie wollte nicht, dass er sie in seiner Verwirrung erschoss oder verstümmelte.
Als er nicht sofort öffnete, klopfte sie erneut. Diesmal noch energischer. Als ein weiteres lautes Krachen die frühmorgendliche Stille durchbrach, zuckte sie zusammen.
Endlich wurde die Tür geöffnet, und Walker stand in zerknitterter Pyjamahose vor ihr. Sein Oberkörper war nackt, sein Kinn brauchte dringend eine Rasur, und zum ersten Mal verbargen seine Augen nicht, was er dachte. Er amüsierte sich köstlich.
„So viel dazu, dass Sie nicht in mein Bett wollen“, sagte er.
Sie starrte ihn wütend an. „Ich habe lautes Krachen und Stöhnen gehört. Es ist halb fünf Uhr morgens. Was hätte ich da wohl denken sollen?“
Er wurde ernst. „Wirklich?“, fragte er.
„Warum sollte ich so was erfinden?“
Er deutete auf ihren Baseballschläger. „Wollten Sie mich damit verhauen oder verteidigen?“
„Das wusste ich nicht so genau.“
„Es ist schon lange her, dass mich jemand retten wollte.“ Um seinen Mund zuckte es, als hätte er größte Mühe, sich das Lachen zu verkneifen.
Haha. Wirklich wahnsinnig witzig. Sie konnte es nicht fassen, dass bei ihm alles in Ordnung war.
„Es geht Ihnen also gut“, murmelte sie. „Fein. Ich werde Sie nicht mehr belästigen.“
Als sie sich umdrehte und gehen wollte, packte er sie am Arm. Sie sah ihn an. Er wirkte nun völlig ernst.
„Es tut mir leid“, sagte er. Er sah so aus, als meinte er es ehrlich. „Ich habe schlecht geträumt und bin auf dem Boden aufgewacht. Wahrscheinlich habe ich um mich geschlagen, als ich aus dem Bett gefallen bin. Es war sehr nett von Ihnen, dass Sie sich Sorgen gemacht haben.“
Sie seufzte. „Nett, aber unnötig.“
„Mir passiert so schnell nichts.“
„Wenn Sie es sagen …“
„Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie mich beschützen wollten.“
Sie zog ihren Arm weg. „Jetzt machen Sie sich über mich lustig.“
„Ein bisschen.“
In diesem Augenblick wurde ihr bewusst, dass ein halb nackter Mann sehr, sehr dicht vor ihr stand. Elissa spürte, wie die Hormone ihren Körper regelrecht überschwemmten und wie ihre Brustwarzen hart wurden. Oh Mann – und sie hatte noch nicht einmal ihren Kaffee gehabt.
„Ich brauche dringend Koffein“, murmelte sie.
„Ich auch.“
„Ich habe frischen Kaffee unten und“, sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, „noch zwanzig Minuten Zeit, bevor ich losmuss. Sie können gern eine Tasse mittrinken.“
Sie rechnete damit, dass er dankend ablehnte. Doch zu ihrer Verblüffung sagte er: „Das wäre großartig“, und folgte ihr die Treppe hinunter.
Sie wollte ihn darauf hinweisen, dass er barfuß war und kein T-Shirt anhatte. Da es ihn aber offenbar nicht kümmerte, entschied sie, dass es besser war zu schweigen und einfach den Anblick zu genießen.
In der Küche stellte sie den Baseballschläger in die Ecke, holte eine zweite Tasse und reichte sie ihm. Er wartete, bis sie sich Kaffee eingeschenkt hatte, und nahm sich dann selbst welchen.
„Ich nehme an, Sie trinken ihn schwarz“, flüsterte sie, um Zoe nicht zu wecken, die nebenan schlief.
„Wie sonst – als ehemaliger Marine?“, antwortete er.
Sie lächelte und lehnte sich an die Küchentheke. „Haben Sie oft Albträume?“
„Sie kommen und gehen.“ Er nahm einen Schluck Kaffee, und sein Blick wurde ernst. „Es gibt Dinge, die kann man einfach nicht
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