Susan Mallery - Buchanan - 02
energische Krankenschwester ihr erklärte, dass man sie zur Beobachtung über Nacht dabehalten würde.
„Der Arzt kommt später zu Ihnen und erklärt Ihnen alles“, sagte sie. „Im Wesentlichen haben Sie einen gebrochenen Arm und ein paar innere Quetschungen. Es sind allerdings keine ernsthaften Verletzungen. Sie hatten Glück.“
Glück war allerdings – in Anbetracht dessen, was passiert war – eine interessante Bezeichnung. „Meine Tochter …“, sagte Elissa. „Wo ist Zoe?“
„Ich habe Ihre Tochter schon kennengelernt. Sie ist wirklich ein kleiner Schatz. Von Ihrem Mann soll ich Ihnen übrigens ausrichten, dass er sie zu einer gewissen Mrs. Ford nach Hause bringt und später wieder zu Ihnen kommt.“
Elissa schloss dankbar und erleichtert die Augen. Mit Zoe war alles in Ordnung – sonst hätte sie nicht nach Hause gedurft. Gott sei Dank.
„Ich kann Ihnen gern ein stärkeres Medikament gegen die Schmerzen geben“, sagte die Schwester. „Aber da Sie davon müde werden, möchten Sie vielleicht noch damit warten, bis Ihr Besuch wieder weg ist, der draußen wartet. Es sei denn, Sie wollen niemanden sehen.“
Elissa fühlte sich wie benebelt. Die Bilder von Neils Brutalität hatte sie zwar immer noch deutlich vor sich, doch daran, was nachher geschehen war, erinnerte sie sich nur ganz verschwommen.
„Mein Besuch?“, fragte sie und versuchte sich aufzusetzen. Sofort spürte sie einen rasenden Schmerz in ihrem Arm. Sie sah nach unten und merkte, dass ihr linker Arm vom Handgelenk bis über den Ellenbogen in Gips lag. „Habe ich geschlafen, während ich eingegipst wurde?“
Die Krankenschwester schmunzelte. „Liebes, Sie haben nicht nur dabei geschlafen. Möchten Sie, dass ich Ihr Besuchskomitee jetzt hereinlasse?“
Sie hatte ein ganzes Komitee? „Ja, bitte.“
Kurz nachdem die Schwester gegangen war, kamen ihre Eltern, gefolgt von Bobby, ins Zimmer. Ihre Mutter und ihr Vater eilten an ihr Bett.
„Wie geht es dir?“, fragte ihre Mutter. „Ich konnte es nicht fassen, als Walker uns alles am Telefon erzählt hat. Oh, mein Kleines, dein Gesicht …“
Elissa tastete über ihre geschwollenen Lippen und hatte den Verdacht, dass sie wohl noch schlimmer aussah, als sie sich fühlte. „Alles in Ordnung, Mom. Zoe und ich haben überlebt – dank Walkers Hilfe.“
„Ich wünschte, er hätte diesen Verbrecher umgebracht“, sagte ihr Vater. „Ich würde es selber gern tun.“
Elissa erwartete, dass ihre Mutter ihren Vater zurechtweisen würde, doch Leslie streichelte nur immer wieder vorsichtig Elissas Gesicht.
Bobby trat näher ans Bett. „Du hast ja ein blaues Auge. Cool.“
Elissa musste lächeln. „Schwarz-blau?“
Bobby zwinkerte ihr zu. „Eher rot-violett.“
Ihre Mutter bedeutete ihm, ruhig zu sein. „Was macht dein Arm, Elissa? Er tut sicher sehr weh.“
Es war ein schlimmer, pochender Schmerz, doch Elissa wollte keine Medikamente nehmen, solange ihre Familie noch da war. Im Augenblick tat die Ablenkung ihr sehr gut.
„Klopf, klopf.“
Elissa schaute zur Tür und sah Dani Buchanan hereinkommen.
„Stören wir?“, fragte Dani.
Elissa lächelte. „Natürlich nicht, kommt rein.“
Dani trat ein, dann folgten Reid und Cal.
„Penny ist zu Hause bei der Kleinen“, sagte Dani. „Sie wäre sonst mitgekommen.“
Elissa war schon überrascht genug, dass Walkers Geschwister sie alle besuchten. „Ihr hättet doch nicht extra kommen müssen.“
Reid lächelte ihren Eltern freundlich zu, beugte sich dann über Elissa und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Selbstverständlich sind wir gekommen. Du bist doch Walkers Liebste.“
Elissa stiegen die Tränen in die Augen. Die Bezeichnung rührte sie zutiefst, obwohl sie nicht stimmte. Walkers Liebste … Die Worte fühlten sich gut an, und sie hätte alles dafür gegeben, wenn es wirklich so gewesen wäre.
Cal trat ans Bett und drückte vorsichtig ihre Hand. „Du siehst gar nicht so schlimm aus.“
„Das hört man gern“, schmunzelte Elissa. Dann stellte sie ihren Eltern die drei Buchanan-Geschwister vor.
Nachdem sie ein paar Minuten miteinander geplaudert hatten, erhob sich ihre Mutter. „Ihr müsst mich entschuldigen, ich muss jetzt Zoe abholen. Mrs. Ford hat mich vorhin angerufen und gemeint, es wäre alles in Ordnung. Trotzdem möchte ich mich lieber selbst davon überzeugen.“ Sie zögerte. „Es macht dir doch nichts aus, Elissa, oder? Du musst die Nacht im Krankenhaus bleiben, deshalb dachte ich …“ Sie
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