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Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne

Titel: Susannah - 02 Auch Geister haben hübsche Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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viel zu ernst nahm.
    »Susannah«, sagte er matt. »Sie und ich wurden beide, ob es uns gefällt oder nicht, mit einer unglaublichen Gabe geboren – mit der Fähigkeit, Tote zu sehen und mit ihnen zu sprechen.«
    »Jetzt geht das schon wieder los.« Ich verdrehte die Augen. »Eine Gabe ! Sorry, Pater, aber so sehe ich das nun mal nicht.«
    Wie hätte ich es auch so sehen können? Seit dem Alter von zwei (ja, zwei!) Jahren hatten mich diese rastlosen Geister verfolgt, bedrängt und belästigt. Vierzehn Jahre lang hatte ich damit leben müssen, dass sie mich zu ihren Zwecken missbrauchten. Ich half ihnen, wenn ich konnte, verpasste ihnen eins auf die Nase, wenn ich es nicht konnte, und lebte immer in der Angst, dass jemand hinter mein Geheimnis kam und mich als den biologischen Freak enttarnte, als den ich mich immer gesehen, den ich aber verzweifelt vor meiner allerliebsten, schwer gebeutelten Mutter verborgen hatte.
    Und dann heiratete Mom zum zweiten Mal und zog mit mir im Schlepptau nach Kalifornien – und zwar mitten in meinem zehnten Schuljahr, vielen Dank auch –, wo ich unglaublicherweise zum allerersten Mal jemandem begegnet war, der mit dem gleichen Fluch geschlagen war wie ich: Pater Dominic.
    Nur dass Pater Dominic sich weigerte, diese »Gabe« genauso zu sehen wie ich. Für ihn war es eine wunderbare Möglichkeit, Leuten zu helfen, die in Not waren.
    Tja, okay, das mochte für ihn ja in Ordnung sein. Er war schließlich Priester. Aber nicht für eine Sechzehnjährige, die ( hallo!) das Ganze nur zu gern gegen ein normales Leben mit vielen Freunden eingetauscht hätte.
    Eine »Gabe« hätte meiner Meinung nach auch etwas Gutes für einen selber haben müssen: dass man übermenschlich stark war oder Gedanken lesen konnte oder so. Aber ich hatte keine dieser coolen Fähigkeiten. Ich war nur eine durchschnittliche Sechzehnjährige – na ja, die vielleicht überdurchschnittlich gut aussah, wenn ich das mal so ohne falsche Bescheidenheit sagen darf –, die zufällig in der Lage war, sich mit Toten zu unterhalten.
    Nix Besonderes also.
    »Susannah.« Pater Dominic wurde ganz ernst. »Wir sind Mittler. Nicht … der Terminator. Es ist unsere Pflicht, im Sinne der Geister einzugreifen und sie zum endgültigen Ziel ihrer Reise zu geleiten. Wir tun das, indem wir sie sachte lotsen und ihnen zur Seite stehen, nicht indem wir ihnen ins Gesicht schlagen oder sie einem brasilianischen Voodoo-Exorzismus unterziehen.«
    Bei dem Wort »Exorzismus« ging seine Stimme nach oben. Dabei wusste er doch genau, dass ich den Exorzismus nur durchgeführt hatte, weil ich mir nicht mehr anders zu helfen wusste. War doch nicht meine Schuld, dass dabei die halbe Schule zerstört worden war. Ich meine, genau genommen war der Geist schuld daran, nicht ich.
    »Okay, okay.« Ich gab mich mit erhobenen Händen geschlagen. »Von jetzt an versuche ich es auf Ihre Art. Auf die Uziduzi-Kuschelmuschel-Art. Mann, ihr Westküstler immer! Bei euch gibt's nur Rückenkraulen, Eia-eia und Avocado-Sandwiches, was?«
    Pater Dominic schüttelte den Kopf. »Und wie würden Sie Ihre Vermittlungstechniken nennen, Susannah? Kopfstoß und Würgegriff?«
    »Sehr witzig, Pater«, sagte ich. »Kann ich jetzt wieder zum Unterricht?«
    »Noch nicht.« Er nestelte weiter an der Zigarettenpackung herum, klopfte damit auf den Tisch, als wollte er sie wirklich öffnen. Na, das würde ich doch zu gern mal sehen. »Wie war eigentlich Ihr Wochenende?«
    »Extrem prickelnd.« Ich hielt ihm meine Hand rücken entgegen. »Wie man sieht.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Gütiger Himmel, Susannah. Was ist das denn?«
    »Giftsumach. Wie schön, dass mir keiner gesagt hat, dass das Zeug hier überall wächst.«
    »Es wächst hier nicht überall«, sagte Pater Dominic. »Nur in bewaldeten Gebieten. Waren Sie am Wochenende im Wald?« Dann riss er hinter den Brillengläsern die Augen auf. »Susannah! Sie waren doch nicht etwa auf dem Friedhof, oder? Gar allein? Ich weiß, dass Sie sich für unbezwingbar halten, aber es ist für junge Mädchen wie Sie – auch wenn Sie eine Mittlerin sind – außerordentlich gefährlich, sich auf Friedhöfen herumzutreiben.«
    Ich ließ die Hände sinken. »Ich hab mir das auf keinem Friedhof eingefangen«, sagte ich verächtlich. »Ich habe nicht gearbeitet. Der Ausschlag stammt von Kelly Prescotts Pool-Party am Samstagabend.«
    »Kelly Prescotts Pool-Party?« Pater Dominic war verwirrt. »Aber wo sind Sie da denn über Giftsumach

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