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Susanne Barden 02 Zeig, was du kannst

Susanne Barden 02 Zeig, was du kannst

Titel: Susanne Barden 02 Zeig, was du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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große Bewegung. Eilige Schritte liefen durch den Korridor. Stimmengewirr und Gelächter hallten durch die Gänge. Gestärkte Schürzen raschelten auf der Treppe, und der Fahrstuhl ächzte mit einer Ladung schwatzender Mädchen nach oben. Die Tagesschwestern kamen vom Dienst.
    Susy horchte mit einem kleinen Lächeln auf die vertrauten Laute. Wie lebendig das Haus war!
    »Und dann sagte sie, ich solle zur Henry-Street-Stiftung gehen«, schloß sie ihren Bericht.
    Kit lehnte sich in die Kissen zurück, die Haube schief auf einem Ohr. »Eine blendende Idee!« sagte sie. »New York muß herrlich sein. Und die Arbeit ist wie für dich geschaffen. Sie wird dir einen Heidenspaß machen, Susy.«
    »Ich weiß. Nur ...«
    »Mädels! Mädels!« Hilda Grayson wogte atemlos vor Aufregung durch die Doppeltür. »Denkt doch bloß! Fräulein Matthes hat mir eine Stellung als Stationsschwester in der Kinderabteilung des Ambulatoriums angeboten. Ist das nicht herrlich?«
    Sie wurde mit Glückwünschen überschüttet.
    »Bleibt eine von Ihnen hier?« fragte Hilda, nachdem sich ihre Begeisterung ein wenig gelegt hatte. »Connie heiratet. Aber wie ist es mit ...«
    »Ich gehe zur Henry-Street-Stiftung nach New York«, sagte Su-
    s y.
    »Henry Street! Oh!« Hilda starrte sie entsetzt an. »Dort würde ich vor Angst umkommen.«
    »Setzen Sie sich bitte, Hilda«, sagte Kit trocken. »Kommen Sie meinethalben um, aber nicht auf meinen Füßen.«
    Hilda gehorchte automatisch.
    »Warum haben Sie denn Angst vor Henry Street?« fragte Susy.
    »Nun - weil ... Na ja, in den Slums von New York wimmelt es doch von Gangstern und Chinesen und Mördern und was weiß ich noch. Wenn ein Mörder auf mich zukäme und sagte >Folgen Sie mir!< - ich würde .«
    Die Mädchen lachten schallend.
    »Hilda!« rief Susy, nach Atem ringend. »Wo haben Sie bloß diese Schauergeschichten her?«
    »Aber - es ist wirklich sehr gefährlich in den Slums.«
    »Nicht für eine Krankenschwester«, antwortete Susy ruhig.
    »Ich sage Ihnen, es passieren dort furchtbare Dinge. Und Sie werden dort wohnen müssen. Nein, ich könnte niemals .«
    »Aber ich!« sagte Kit plötzlich, ohne Susy anzusehen.
    »Was, Sie gehen auch dorthin? Dann bleibt ja niemand mehr von den Alten hier.«
    »Ich werde gehen, wenn man mich haben will - und falls Susy mich mitnimmt.«
    Susy sprang mit beiden Beinen zugleich von der Couch. »Kitty! Ist das dein Ernst? Ich dachte, du wolltest ... Willst du wirklich mit mir gehen? Ach, Kit, wie herrlich!«
    Kit, der Gefühlsausbrüche peinlich waren, errötete ein wenig. »Jede Krankenschwester sollte etwas von Volksgesundheitspflege wissen«, antwortete sie. »Außerdem muß dich doch jemand vor Hildas Mördern beschützen, vor den Gangstern, Chinesen und anderen gefährlichen Subjekten. Ich werde darauf achten, daß du niemals ohne eine Kanone und eine Axt ausgehst. Ich werde das Maschinengewehr tragen. Und Connie kann .« Sie stockte.
    Alle sahen zu Connie hin, welche die ganze Zeit über still auf der Couch gesessen hatte, ohne einen Ton zu sagen, und mit verdächtig glänzenden Augen von Kit zu Susy geblickt hatte. Connie würde nicht dabei sein. Connie wollte heiraten.
    Es entstand ein bedrücktes Schweigen.
    »Was machen Sie denn hier?« fragte Luise Wilmont, während sie ins Zimmer trat. »Spielen Sie Quäkerversammlung?«
    »Willi, Sie werden witzig!« sagte Susy. »Was ist passiert? Sie sehen aus, als hätte man Sie mit Windbeuteln vollgestopft.«
    »Ich habe einen Job«, verkündete Willi stolz.
    »Es heißt Stellung, Willi«, verbesserte Kit sie grinsend.
    »Wo?« rief Susy.
    Willi blickte triumphierend auf die Mädchen hinunter. »Ich werde zweite Nachtinspektorin hier im Krankenhaus«, verkündete sie hoheitsvoll.
    »Willi, wie wundervoll!« rief Connie, die ihre Sprache endlich wiedergefunden hatte.
    »Sie werden das Nachtleben des Krankenhauses vollkommen umkrempeln«, sagte Kit.
    »Müssen wir aufstehen, wenn Sie ins Zimmer kommen?« fragte Hilda ehrfurchtsvoll.
    Susy fiel auf die Knie, und die anderen folgten ihrem Beispiel. Schließlich knieten alle vier zu Willis Füßen, die vor Glück errötete, lachte und sie Idioten nannte. In diesem Augenblick war sie, wie Susy später bemerkte, >zum erstenmal und wahrscheinlich auch zum letztenmal in ihrem Leben wirklich menschlich<.
    Es gab noch mehr Neuigkeiten. Helen Hanscom sollte Lehrerin in praktischer Krankenpflege an einer neuen kleinen Schwesternschule werden. Elfe Holton wurde Assistentin

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