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talon010

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Titel: talon010 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der ewige Waechter
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noch nicht eingestehen wollte. Alice Struuten lächelte.
    Ein Knacken an der Haustür ließ sie zusammenzucken.
    Sie kannte das Geräusch eines Dietrichs. Sie hatte sich selbst im Lauf ihrer Jahre als Fotografin zu verschiedenen Wohnungen einen unkonventionellen Zugang verschafft, um an Informationen zu gelangen.
    Eilig schwang sie sich aus dem Sessel und hastete zum Flur. Sie hatte vergessen, die Ketten an der Haustür vorzulegen, als sie heute Morgen vom Zeitung holen zurückgekommen war. Doch dazu bekam sie keine Gelegenheit mehr. Leise schwang die massive Holztür auf. Im Schatten des Treppenhauses konnte sie die Silhouetten zweier Männer ausmachen. Sie waren unauffällig gekleidet und wirkten auf den ersten Blick wie Versicherungsvertreter.
    Ihre Augen trafen sich mit denen des Mannes, der die Tür aufgebrochen hatte. Für eine Sekunde flackerte Überraschung in seinem Blick, doch genauso schnell verschwand seine rechte Hand im Sakko.
    Alices Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie die Waffe mit aufgeschraubtem Schalldämpfer sah. Ihr Mund öffnete sich zu einem lautlosen Schrei. Wie in Zeitlupe schien der Arm nach oben zu fahren. Reflexartig warf sie sich zur Seite. Ein unterdrücktes Geräusch folgte. Neben ihrem Kopf schlug das Projektil sirrend in den Putz der Wand. Die junge Frau schlug hart mit dem rechten Knie auf, ohne es weiter zu beachten. Sie hastete durch ihr verwinkeltes Apartment, das durch viele kleine Mauern und Durchgänge unterteilt war.
    Hinter sich hörte sie leise Befehle, die sich die beiden Männer gegenseitig gaben, und dann das Schließen der Tür.
    Ihr Herz schlug bis zum Hals. Wer waren diese Männer? Es waren keine gewöhnlichen Einbrecher. Kurz überlegte sie, ob sie den Zorn irgendwelcher offizieller Kreise auf sich gezogen haben konnte. Es blieb jedoch keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. Hastig blickte sie sich um und griff dann nach einem wuchtigen Fetisch aus massivem Ebenholz, der einen kleinen Beistelltisch zierte. Im Schlafzimmer hatte sie einen Revolver versteckt. Doch der Weg dorthin führte mitten durch den Wohnraum.
    Sie konnte nur hoffen, dass sich die beiden Männer getrennt hatten, um sie schneller zu finden. Alice presste sich eng gegen den Türrahmen. Sie versuchte, so flach wie möglich zu atmen.
    In der Tür zeichnete sich die Hand mit einer Waffe ab. Alice wartete keinen Augenblick mehr, sondern schwang die unterarmlange Holzstatue in Kopfhöhe durch die Luft. Sie fühlte, wie der Fetisch hart gegen etwas stieß. Ein überraschter Aufschrei folgte, dann das Poltern eines Körpers, der zu Boden sackte.
    Die junge Frau warf einen Blick um die Ecke und sah einen Farbigen in einem graublauen Anzug, der sich am Boden krümmte und sich den blutenden Kopf hielt. Sie verpasste ihm einen kräftigen Tritt zwischen die Beine, Tränen der Angst unterdrückend. Der Schwarze schrie laut auf.
    Ohne weiter darüber nachzudenken, rannte Alice los. Sie hoffte, dass der Mann am Boden lange genug brauchte, um wieder zur Besinnung zu kommen. Vor ihr löste sich der Mann, der die Tür aufgebrochen hatte, aus dem Schatten des Hausflurs. Alice warf sich ihm mit ihrem ganzen Gewicht entgegen. Obwohl der Mann sie um einiges überragte, wurde er durch den Schwung nach hinten geworfen und verlor dabei seine Pistole.
    Die Fotografin stolperte vorwärts. Sie hatte nur die Haustür im Blick, die die Männer wieder geschlossen hatten. In dem Moment, in dem sie den Knauf drehte und die Tür öffnete, schlugen zwei Projektile nahezu zeitgleich in das Holz ein. Alice schrie auf. Ein dritter Schuss zog eine heiße, brennende Spur über ihren Rücken und riss eine Furche in das dünne T-Shirt.
    Gott, lass’ mich leben! jagte ihr ein einziger Gedanke durch den Kopf.
    Sie hetzte die schmale Treppe hinunter in den Innenhof der Apartmentsiedlung. Sobald sie im Freien stand, schrie sie aus Leibeskräften um Hilfe und hoffte, dass jemand dadurch den Sicherheitsdienst alarmierte. Mehrere Menschen rannten auf die junge Frau zu, die schluchzend am unteren Ende der Treppe zusammensackte.

    Das erste, was Talon wahrnahm, war das kühle Wasser auf seinen Lippen.
    Nur schwerfällig öffnete er die Augen und sah N’kele, der sich über ihn beugte. Mit dem linken Arm hielt ihn der Mann am Rücken gestützt. Ein anderer hielt ihm eine tönerne Schale mit Wasser an den Mund.
    Talon trank ein, zwei Schluck und bedankte sich.
    Langsam drangen die Erinnerungen an das zurück, was geschehen war. Fragend sah er

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